23 Juni 2014

Ponta do Pargo

Madeiras westlichster Punkt (32.48 N, 17.14 W) wird von einem kleinen Leuchtturm gekrönt, der in 312m Höhe sein Leuchtfeuer 80 Meilen weit hinaus aufs Meer schickt.




Noch ein "bisschen" weiter genau auf diesem Breitengrad in Richtung Westen sind die Bermudas.
nach Calheta geht's hier längs.............


Eine raue und einsame Gegend, immer starken Winden ausgesetzt, aber speziell zum Sonnenuntergang
einen Ausflug unbedingt wert.

Dazu geht man ein par hundert Meter zum Teehaus und lässt sich ein gutes Essen servieren.



Hier wohnt auch Jack, der - wahrscheinlich einzige - Hund, der eine Antenne auf seiner Hundehütte hat. Obwohl man doch hier wunderbar "fernsehen" kann - auch ohne Gerät.


19 Juni 2014

Der kleine Zuckerhut

Der Pináculo, der Zuckerhut von Madeira (1470m), ist an diesem heissen Tag unser Wanderziel.
Wir zuckeln mit einem kleinen Opel Corsa mühsam von Calheta hinauf auf die Hochebene von Paul da Serra und stellen mal wieder fest, dass die Kleinwagen für diese Insel absolut untauglich sind - aber unser Landrover ist zur Zeit in der Werkstatt.
Startpunkt der Wanderung ist die Berghütte Casa de Abrigo (1550m), die wir mit dem Auto auf der ER 110 Richtung Encoumeada-Pass erreichen.




Wir folgen der Beschreibung der Tour 39 aus dem Rother Wanderführer und verfehlen schon in den ersten Minuten den Weg. Also machen wir kehrt und beschließen erst mal den kleinen Gipfel des Bica da Cana (1620m) zu besteigen, um eine bessere Übersicht über den Wegverlauf zu bekommen. Der Rundumblick schweift über die Hochebene mit ihren zahlreichen Windrädern über das das Tal der Ribiera de Sao Vicente hinüber zum Zentralmassiv, vor dessen Kulisse sich deutlich der Pináculo abhebt.







Also beschließen wir die Tour "von hinten" zu laufen: zunächst Abstieg hinunter auf den breiten Sattel - leider mit ein paar Stechginsterblessuren. Dann haben wir den Pfad erreicht, der steil, aber teilweise gestuft, hinunter zur Levada da Serra führt.


Spektakulär: der - gut gesicherte - Weg entlang der Levada zieht sich wie ein Sims halbkreisförmig zwischen Felswand und Abgrund. Wir werden ein wenig "geduscht" von kleineren und größeren Wasserfällen, die aus der Wand über uns brechen. Nach dem nassen Wegstück begleitet uns bis zum Pináculo eine fantastische Mixed Border von Storchschnäbeln und Margeriten.





Der Rückweg ist durch Markierungen einfach zu finden und wir kommen nach zweieinhalb Stunden wieder an der Berghütte unterhalb des Bica da Cana an.




Eine kurzweilige Tour mit wunderschönen Ausblicken und geringen Höhenunterschieden im An- und Abstieg. Die Pfade sind jedoch teilweise sehr schmal und könnten bei feuchter Witterung rutschig sein. Die ausgesetzten Passagen sind gut gesichert.
Um den Einstieg zu finden, kann der große Plan am Parkplatz hilfreich sein - wir haben ihn erst am Ende studiert.



07 Juni 2014

Jardim Tropical Monte Palace

Er gehört zu den schönsten Gärten weltweit, der tropische Garten Monte Palace, und das ist wirklich nicht übertrieben.
Auf 7 Hektar findet man eine Auswahl exotischer Pflanzen und Kunst aus allen Erdteilen.
Das gesamte Areal ist madeiratypisch durchzogen von Wasserläufen und viele kleinen Pfaden, Brücken   und immer wieder überraschenden Ausblicken.
Ein absolutes Highlight sind die beiden asiatischen Gärten, die Sammlung der Azulejo-Wandbilder, die die Wege säumen und die Pflanzung von 60 Arten von Palmfarn, eines so genannten pflanzlichen Dinosauriers, der 4 Millionen Jahre alt ist.



chinesischer Garten

Arboretum

manuelinisches Fenster

japanischer Garten

Wasserspiele am mittleren See

Mudejar- Kacheln aus dem 16. Jh.

Palmfarn


Steinskulpturen aus Simbabwe aus der Sammlung der Stiftung Berardo sind nicht nur im Garten sondern auch im zugehörigen Museum zu bewundern, ebenso wie Fundstücke von Mineralien aus der ganzen Welt.
Um den Garten in Muße erleben zu können, sollten 3 - 4 Stunden Besuchszeit eingeplant werden. Der relativ hohe Eintrittspreis von 10 Euro ist unbedingt gerechtfertigt

06 Juni 2014

Die Türen der Zona Velha

Die "Zona Velha", Altstadt von Funchal und ehemaliges Fischer- und Handwerkerviertel ist leider ein ziemlich heruntergekommener Stadtteil, der zwar langsam, aber dafür mit vielen kreativen Ideen wieder auflebt.
Ein gelungenes Beispiel ist die Rua Santa Maria, die älteste Straße der Stadt. Hier waren vor ein paar Jahren Künstler aufgerufen Haustüren zu gestalten. Was dabei herausgekommen ist, ist ein interessanter Mix von Kunst und Kitsch, der die Touristen nicht nur ins Viertel lockt, sondern den Bummel durch die engen Gassen, durch Galerien und kleine Restaurants zu einem ganz besonderen Stadterlebnis werden lässt.

















05 Juni 2014

Levada da Bica da Cana


Wir wollen mal wieder in die Berge, der Himmel strahlt blau, wir sehen keine Wolke und nehmen uns eine recht anspruchsvolle Wanderung vor.
Ausgangspunkt ist die Statue Cristo Rei (1320m) unterhalb der Hochebene Paul da Serra und das erste Wegstück verläuft sehr bequem entlang der Levada da Bica da Cana (oder Levada do Paul II) entgegen der Fließrichtung nach Osten.


Wir passieren eine Herde Kühe, die sich nicht stören lassen - nur die Kälber sind etwas schreckhaft - und kommen nach einer knappen halben Stunde zu einem Sattel, der uns eigentlich das Panorama ins Tal der Ribiera da Ponta do Sol eröffnen sollte.
Hier begänne unser Abstieg in den Felsenkesssel von Cascalho mit seinen imposanten Wasserfällen.
Aber aus dem Tal kriecht eine fette Wolkenmasse herauf.




Wir entscheiden uns gegen den Abstieg und hoffen, dass der weitere Weg entlang der Levada oberhalb der Wolkendecke verläuft. Nach einem kurzen Abtauchen in das Wolkengebirge kommen wir dem Himmel wieder näher und sind froh nicht kehrt gemacht zu haben. Wir erleben eine wunderbare Flora, mit weiten Flächen von blühenden Ginster, Thymianteppichen, roten Fingerhüten und Orchideen.



Thymus azoricus

Dactylorhiza foliosa - Orchis maderensis 

Digitalis purpurea

Nach etwa eineinhalb Stunden und einer Picknickpause über den Wolken beginnen wir den Rückweg, der, wie schon so oft, sich erstaunlich anders darstellt als der Hinweg. Die Wanderung hat kaum Höhenunterschiede und ist ohne Anstrengung zu gehen, allerdings muss man für einige kurze Passagen schwindelfrei sein.