Seit Anfang September müssen wir fast täglich mit mehr oder weniger heftigen Schauern rechnen. Viel zu früh im Jahr für unbeständiges Wetter, denn der September gehört auf Madeira noch zu den Sommermonaten. Als Entschädigung für die nassen Momente malt uns der Himmel von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zauberhafte Wolkenbilder.
Madeira-Blog zum Wandern und Auswandern. Urlaub machen und Leben abseits der Touristen-Routen. Geheimtipps zum Lesen, Träumen und Erleben!
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23 September 2014
15 September 2014
Camara de Lobos
Wir haben wieder Besuch und machen kleine Sightseeing-Touren. Auf dem Weg nach Funchal lockt ein kurzer Stop in dem ehemals kleinen Fischerdorf Câmara de Lobos. Hier findet man im Hafen noch viele bunte Boote und dahinter eine Altstadt mit verwinkelten Gassen und urigen Kneipen.
Die traurige Realität ist jedoch, dass hier nur eine Kulisse für Touristen erhalten wird.
Camara de Lobos ist - zwar noch - das Zentrum der einheimischen Fischerei, doch
die Armut und soziale Spannungen bleiben selbst Tagestouristen nicht verborgen:
Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum, Bettelei, Taschendiebstahl - auch das ist Madeira.
Folklorefest in Ponta do Sol
Es scheint auch wir könnten nicht vom feiern genug bekommen. Das Folklorefest wollen wir uns jedenfalls nicht entgehen lassen und warten am Strand von Ponta do Sol geduldig bis es nach Sonnenuntergang endlich beginnt.
Unversehens befinden wir uns "backstage" als wären wir in eine andere Zeit versetzt.
Dann geht es aber endlich los mit den musikalischen und tänzerischen Vorführungen vor einer Dorfkulisse. Mit wunderschönen und aufwendig gearbeiteten Kostümen führen uns Trachtengruppen von Madeira, den Azoren und den Kanaren über mehrere Stunden ihre Traditionen vor.
Was die Kleinsten schon begeistert, machen auch noch die Ältesten mit einer bewundernswerten Energie und Ausdauer - stundenlanges Singen und Tanzen bei nächtlichen 27 Grad!
noch mehr Feste
Im August und September vergeht kein Wochenende ohne dass irgendwo ein Kirchenfest stattfindet. Zur dazu gehörigen Prozession wird sonntags ein Blütenteppich gelegt - oft viele hundert Meter lang.
Der muss natürlich frisch gehalten werden bis die Prozession vorüberzieht.
Allein der Pfarrer darf mit dem Heiligtum über den Blütenteppich schreiten, alle anderen gehen rechts und links davon. Und der Straßenverkehr, einschließlich der Linienbusse hat zu warten.
Kaum ist der Zug durch, werden die Blumen zusammengekehrt und auf die Felder zur Kompostierung geschüttet.
Ob alle Blumen aus privaten Gärten stammen haben wir noch nicht ergründet, aber dass die Teppiche, die zum Teil sehr kunstvoll gestaltet sind, in kürzester Zeit von den Dorfbewohnern ausgelegt werden, das hat uns sehr beeindruckt.