Diesmal auf der Nordseite, denn ihr wisst ja, dass wir es möglichst sonnig lieben. Und der Wetterbericht sagte uns, dass wir das im Nordosten ganztägig haben werden.
Und wenn wir uns schon den "weiten" Weg antun, dann soll es sich auch lohnen. Also planen wir ca 6 Stunden und ungefähr 20 km ein, um folgende Tour zu wandern:
Portela - Vereda das Funduras - Larano (um den Pico da Coroa) -Pico do Furado - Boca do Risco - Vereda do Larano (Nordküstensteig) - Porto da Cruz
Wir starten also in Portela auf dem PR5 auf einem breiten Forstweg - im Slalom, denn der Regen der vergangenen zwei Wochen hat hier riesige, tiefe Pfützen hinterlassen. Nach etwa einer halben Stunde können wir endlich in den "Urwald" abtauchen. Ein schmaler Pfad führt an einem Hang entlang durch Reste des ehemaligen Lorbeerwalds, der inzwischen mit vielen Eindringlingen durchsetzt ist: Baumfarne, Kiefern, Akazien, Eukalyptus vermitteln Dschungel-Feeling.
Ziemlich matschig geht es bis zur Casa das Funduras weiter durch die vielfältige Vegetation mit Ihren tausend Grüntönen.
Dann gibt es eine kleine Pause mit einem phantastischen Ausblick auf die Silhouette des Zentralmassivs.
Wieder auf einem breiten Forstweg ( der kleine Abstecher abwärts war nicht geplant, wir waren uns nur nicht ganz einig über den Wegverlauf!) umrunden wir den Pico da Coroa. Dann sehen wir unter uns den Schnitt im Steilhang.
"Das wird unser Weg nach Porto da Cruz sein! "
"Oh, das sieht ja spannend aus", geben unsere Freunde zu bedenken.
Ein kurzer Anstieg bringt uns auf den Kamm, der knapp 300 m höher, parallel zum Nordküstensteig verläuft. Und dann geht's bergab. Mehr oder weniger senkrecht! Springen? Rutschen? Oder doch vorsichtig absteigen? Wir entschließen uns vernünftigerweise für Letzteres. Piet wundert sich immer noch, wie er diesen Abschnitt ohne Blessuren beim MIUT gemeistert hatte.
auf dem Foto sieht es eigentlich ganz harmlos aus... |
Endlich am Boca do Risco "gelandet", brauchen unsere Mitwanderer dringend eine Pause. Es liegen ja noch einige Kilometer entlang der Steilküste vor uns.
Es ist ein perfekter Tag für diese Wanderung: warm, sonnig, kein Wind. Das "Nordmeer" ist ruhig und glatt. Ja, es liegt fast wie ein großer See vor uns.
Wir wissen von unserer letzten Tour, dass der Küstensteig mit Aufmauerungen und Geländern an den kniffligen Passagen gesichert wurde. Bisher haben alle Stützen und Seile den Anfechtungen der Natur widerstanden, man kann immer noch sehr sicher diese spektakuläre Strecke entlang wandern und sich an der botanischen Vielfalt erfreuen, die sich aus dem Gestein heraus zwängt.
Wir werden auf unserem Weg begleitet von einem wunderschönen Zwei-Master-Segelschulschiff unter niederländischer Flagge, das in der Bucht von Porto da Cruz einen ruhigen Ankerplatz ansteuert.
Die folgende Teerstraße meidend folgen wir mal der einen, mal der anderen Feldlevada, bis wir über Betonstufen hinunter an den Strand steigen. Über die hier mündende Ribeira da Maiata kommt man von Stein zu Stein in wenigen Schritten, und dann ist es nicht mehr weit bis zur erlösenden Kneipe in Porto da Cruz. Selten schmeckte ein Shandy ( = Radler o. Alsterwasser) so gut, wie nach 20 km
uphilldown.
am Strand von Porto da Cruz im letzten Abendlicht |
Fazit:
Der erste Part ist eine einfache Wanderung durch den Lorbeerwald ( vgl. Rother Wanderführer Nr 16.
Der mittlere Teil vom Casa das Fundaras bis Boca do Risco ist eher für Bergziegen geeignet.
Die letzte Strecke ist für Wanderer ohne Höhenangst die vermutlich schönste Küstenwanderung überhaupt ( Rother Nr. 14)
Gehzeit:
je nach Kondition 5-7 Stunden
Anfahrt:
Funchal - Machico - Richtung Santana - Ausfahrt Portela
In Portela kann das Auto stehen bleiben, Rückfahrt mit einem Taxi von Porta da Cruz ( oder, wenn man mit zwei Fahrzeugen kommt, ein Auto in Porto da Cruz abstellen)
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