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09 Januar 2017

Wanderung über dem Ribeira Brava-Tal

Pomar da Rocha - Vereda do Ponto do Risco - Furna

Von Ribeira Brava schlängelt sich die ER 222 Richtung Tabua hart am Abgrund hinauf. Wir nehmen den Abzweig nach Apresentacão und weiter bis Pomar da Rocha, wo die Straße abrupt endet. Die Ansiedlung besteht gerade mal aus ein paar ärmlichen Häusern, doch der Blick ist atemberaubend. Die Augen wandern von der Kammlinie der Picos im Norden über die Bergkuppen von Campanário und weiter entlang der Levada do Norte. Uns gegenüber liegen die Dörfer Eira Mourão und Espigão und deren abenteuerliche Abstiege runter ins Tal. In Falllinie, 550 m unter uns, sehen wir den einbetonierten Fluss, das weniger imposante Gewerbegebiet und die Via Expresso mit ihren "Spielzeugautos".

Pomar da Rocha

Kammweg nach Espigão auf der anderen Talseite
Als wir uns sattgesehen haben, starten wir unseren Versuch auf der Vereda do Ponto do Risco bis Furna zu wandern. Zurück wollen wir dann über die Straße gehen.



Es geht recht zivilisiert über einen Treppenaufstieg mit sehr stabilem Geländer los, vorbei an kleinen Höhlen und offen gelassenen Ställen. Nach einem halbverfallenem Gebäude mit etlichen Marienfiguren auf der Terrasse, wird es spannend. 



Noch ist der weitere Aufstieg über große Steine gut zu erkennen, verliert sich aber zunehmend im Grünen, wird unter höheren Bäumen wieder sichtbar - und so tasten wir uns bis zur ersten Bachquerung (harmlos!). Auf der anderen Seite steht ein gut erhaltenes Palheiro unter einem markanten Kastanienbaum, oberhalb finden wir den Pfad wieder. 




Weiter geht's durch eine Schneise im Kakteenfeld, dann kommt die erste Schikane über einen Erdrutsch. Geht gut, alles fest! Als wir eine leere Chips-Tüte entdecken, sind wir ausnahmsweise mal nicht verärgert, sondern deuten es als zivilisatorisches Zeichen: da war kurz vor uns schon mal jemand! Die Freude währt nicht lange, denn als wir in das nächste Tal einschwenken, stehen wir vor einem wilden Haufen von umgestürzten Bäumen. 




Danach geht gar nichts mehr, Geröll und absolutes Dickicht. Also kehren wir um und entdecken auf dem Rückweg die Verbindung zwischen Pomar da Rocha und der Siedlung Fontes Cruzada - immerhin. Dieser Weg scheint tatsächlich noch häufiger begangen zu werden.




Über ein schmales Betonsträßchen laufen wir hoch zur Straße nach Furnas, doch auf einfaches Straßenwandern haben wir keine Lust. Also machen wir am großen Wassertank zwei weitere Gehversuche (Levada da Tabua und Levada Lombo do Mouro) und entdecken ein Freiluft-Wohnzimmer. 





Unsere Wanderung wird allerdings durch schwere Baufahrzeuge auf den Wegen ziemlich beeinträchtigt, und ein bisschen frustriert gehen wir zum Auto zurück.
Um Furna doch am gleichen Tag noch zu erreichen, fahren wir mit dem Auto zu diesem entlegenen Ort und sehen dabei, was unsere Wanderung vermutlich vereitelt hatte. Über eine Länge von 50 Metern ist die halbe Straße weggebrochen, und hat dabei wohl ein ordentliches Stück Wald mit in die Tiefe gerissen.


Furna

Fazit: 
solange die Befestigungsarbeiten oben an der Straße nicht abgeschlossen sind, kann der Fußweg unterhalb nicht passiert werden. 
Von Furna aus führen etliche Aufstiege weiter Richtung Lombo do Mouro, die für eine Tagesrunde taugen. Einen Versuch ist es wert, denn Landschaft und Ausblicke sind in dieser abgelegen Region äußerst reizvoll.






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