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04 April 2017

Gipfelsturm

Boca da Corrida - Boca do Cerro - Pico Grande - Chão dos Terreiros - Boca da Corrida

Es ist Zeit der Kirschblüte in Jardim da Serra und bestes Bergwetter Anfang April auf Madeira. Also fahren wir durch weißen Blütenschaum bis zum Forsthaus von Boca da Corrida, wo wir uns mit Daniel zur Wanderung auf den "Großen Berg" verabredet haben.



Auf der alten Nord-Süd-Querung ( São Vicente- Encumeada - Estreito de Câmara de Lobos - Funchal) gehen wir auf einem recht guten Weg in leichtem Auf-und-Ab etwa 4 km, bis sich an der Boca do Cerro der Weg trennt. Fast über die gesamte Strecke haben wir unser Ziel vor Augen, den massiven Felssockel des Pico Grande. 




Nach dem Abzweig ist eine kurze Pause ein Muss. Das kleine Plateau von Chão da Relva ist zu idyllisch, um einfach weiterzugehen. Ein paar Minuten unter den den alten Kastanien und Eichen, die die Brände der letzten Jahre überlebt haben, mit Blick ins Nonnental, Curral das Freiras, und auf die gegenüberliegende Kette von Madeiras höchsten Gipfeln, dann machen wir uns an den steilen Aufstieg. 

Blick ins Nonnental



Die etwas knifflige Stelle gleich am Anfang ist inzwischen doppelt gesichert mit Seil am Fels und Seil zum Abhang. Der Pfad ist mäßig gut erkennbar und je höher wir kommen um so mehr Wanderer tauchen vor uns auf. 











Auf der kleinen Wiesenterrasse unterhalb der Felsenburg lagert eine weitere Schar von Gipfelstürmern. Für die letzten Meter braucht es ein wenig Kletterpraxis, auch hier helfen Seile für Ungeübte (wie mich). Allzu viel Vertrauen sollte man Ihnen jedoch nicht schenken, der Fels ist griffig genug und hat nur eine schwierige Passage.

wir Gipfelstürmer



Da Panorama auf dem Gipfel ist grandios. Wir befinden uns in der Mitte eines beachtlichen geologischen Parks, mit Säulen und Blöcken und Grübchen von rotem Tuff. Der weite Blick erforscht Pfade und Wege, die darauf warten, begangen zu werden.


Blick ins Ribeira Brava Tal

Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir auf gleichem Weg ab und stellen bald fest, wie wichtig es ist, sich auf die Wegführung zu konzentrieren. Einmal nicht aufgepasst, schon stecken wir und etliche, die uns folgen, im Ginsterdickicht. Das kann bei schlechter Sicht böse enden. Am heutigen, sonnigen Tag ist es jedoch kein Problem, ein paar Meter wieder hochzusteigen und den richtigen Pfad zu finden.

beim Abstieg an dieser Gesteinsplatte den linken Pfad nehmen! auf die Steinmännchen achten!

Nach fünf Stunden sind wir zurück an der Boca da Corrida, füllen unsere Wasserflaschen am Forsthaus noch einmal auf und hängen noch einen kleinen Törn nach Chão dos Terreiros an. 

Bei unserer letzten Wanderung über das Hochland hatten wir uns ziemlich in zwischen Zäunen und Brombeeren verfranst, dass wir diesmal den Panoramaberg mal über einen schöneren Weg erreichen wollten.



Aufstieg durch Wiesen und Ginster

Nach der kleinen Kapelle am Parkplatz wenden wir uns jetzt nach links (Forstweg mit Kette) und gehen bis zur zweiten Linkskurve auf dem breiten Forstweg. Dort zweigt ziemlich unscheinbar ein kleiner Wiesenpfad nach rechts ab. Ein gelbe Markierung ist vom Ginster fast überwachsen. Hat man den Saumpfad erstmal gefunden, ist die Wegführung eigentlich unproblematisch, zumal man die Kuppe des Chão dos Terreiros mit seinem Geodäten deutlich vor sich hat. Dort, wo sich der Ginster wieder über dem Weg zu schließen beginnt, helfen gelbe und blaue Markierungen in relativ kurzen Abständen weiter. Der letzte Anstieg zieht sich rechts an einem Zaun entlang, der oben überklettert wird. 






Vogelgezwitscher, Kuhglockengeläute, Abendlicht - hier lässt es sich einsam genießen und auf die Tour zum Pico Grande zurückblicken.
Die Südküste liegt in goldenem Dunst, von Norden quellen die Wolken wie Sahne über den Encumeada Pass. Es wird Zeit nach Hause zu gehen, auch wenn man  hier noch ewig verweilen wollte.



Fazit: bis Chão da Relva, bzw. Chão dos Terreiros einfache Wanderungen. Der Aufstieg zum Pico Grande verlangt Kondition und hat alpinen Charakter. Beide Touren sollten nur bei klarem Wetter gemacht werden




Gehzeit: Boca da Corrida - Pico Grande und zurück 4 Stunden
Boca da Corrida - Chão do Terreiros über den Gratweg und zurück 2 1/2 Stunden
(ohne Pausen)

Anfahrt: Funchal - VR 1 Richtung Ribeira Brava - Ausfahrt Estreito de Câmara de Lobos - Jardim da Serra - Boca da Corrida (Parkplatz an der Kapelle Ober des Forsthauses)

diese Touren zu anderen Jahreszeiten:




1 Kommentar:

  1. Toller Bericht. Solches Wetter bestell ich mir beim nächsten mal.

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