Boaventura - Eirinha - Levada do Achada Grande - Madre - Ribeira de Lá - Boca da Lapinha - Vereda da Lapinha - Achada da Madeira - Achada Grande - Tanque - Levada da Achada Grande - Boaventura - 13,6 km
Am 17. November wurde das letzte Tunnelstück zwischen São Vicente und Boaventura offiziell geöffnet. Damit ist das schöne Wandergebiet im Norden sehr viel schneller erreicht.
Wir wollen sehen, wieviel Wandern das unbeständige Wetter zulässt und starten in Boaventura mit der Idee zur Quelle der Levada da Achada Grande zu gehen und dann mal zu schauen, was geht.
Die kleine Gruppe (drei Frauen, ein Mann, zwei Hunde) startet an der Kirche. Der Weg führt durch den Ort, vorbei an wild kläffenden Hunden, über Treppen durch den Ortsteil Eirinha, nach einem sehr komfortablen Picknickplatz über ein kurzes Straßenstück, dann über Felder hoch in den Wald. Die Wegführung ist mit kleinen Schildern (Levada) und blauen Punkten und Pfeilen markiert. Bei Erreichen einer stillgelegten Levada mit idyllisch überhängenden Fuchsien geht's nach rechts und 75 m weiter wieder nach oben. Nach einer kurzen, steilen und ziemlich rutschigen Passage erreichen wir die Levada da Achada Grande in Richtung "Origem da Levada".
Der Weg entlang der Levada ist ziemlich rutschig und teilweise ausgesetzt. Nach einem kleinen Felsdurchbruch eröffnet sich ein schöner Blick auf Boaventura. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die wunderschöne Madre.
Während die Hunde plantschen,entdecken wir den ominösen Weg links an der Madre vorbei. Die beiden Vierbeiner sind begeistert und preschen voraus über den Bach. Wir Menschen sind noch am überlegen, da bricht die Sonne durchs dichte Geäst und gibt den Impuls weiterzugehen.Es geht anfangs mehr durch den Bach als rechts oder links davon. Dann wird unter dem Laub der alte Weg mit Resten von Pflastersteinen und Stufen erkennbar. Es ist ein wirklich schöner Waldweg mit mäßiger Steigung, der viel Muße zum Schauen und Fotografieren lässt. Und was wir da nicht alles entdecken in diesem Zauberwald: Moose, Farne und reichlich Pilze in allen Farben.
Bei einigen Abzweigungen helfen Markierungen an den Bäumen oder Flaschen auf Ästen weiter. Unser Kompass gibt weitere Gewissheit, dass wir uns in Richtung Achada da Madeira bewegen.
Bei Erreichen des Bergrückens sehen wir das erste Mal ins Tal und gehen davon aus, dass wir noch ein Stück auf dem Grat laufen, um dann einen Abstieg zu finden. Aber es geht erstmal auf der "falschen" Seite wieder bergab, der Weg windet sich Richtung Osten, alles sehr verwirrend! Die Sonne hat sich auch schon wieder verabschiedet, die Wolken sinken tiefer und bei uns stellt sich allmählich ein "Hänsel und Gretel-Gefühl" ein. Wir geben uns noch einen weiteren Anstieg, sollte der nicht zielführend sein, müssen wir den gleichen Weg zurück, damit wir vorm Dunkelwerden wieder in Boaventura sind. Und genau da taucht die "Gipfelfahne" auf - und es beginnt leicht zu regnen.
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der letzte Anstieg |
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dann können wir durch die Wolken abtauchen |
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frisch gespurt |
Im Steilhang führen frisch angelegte Serpentinen hinunter zum Weiler Achada da Madeira. Eine ärmliche Siedlung mit hässlichen, unverputzten Betonflachbauten, aber Blumen vor jeder Tür.
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Achada da Madeira ist erreicht! |
Nach zwei Straßenkilometern treffen wir in der Ansiedlung Tanque wieder auf die Levada.
Auf dem letzten sehr ursprünglichen Abschnitt schließen wir die Runde und steigen auf dem gleichen Weg nach Boaventura ab, wo wir wieder auf Menschen treffen.
Fazit: eine schöne Entdeckung für einen neuen Rundweg, empfehlenswert nur für geübte Wanderer ohne Höhenangst, die Levada ist nicht gesichert und zum Teil etwas ausgesetzt
Gehzeit: 5 1/2 Stunden
Anfahrt: Funchal - São Vicente - Boaventura (parken an der Kirche)