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30 Juni 2018

Caminho Real 23 - eine Inselumrundung in 10 Tagen - Tag 5


Tag 5: Porto da Cruz - Faial - Cortado - Santana --- Länge 13,5 km - Anstieg 794 m - Abstieg 437 m

dicke Wolken über Porto da Cruz - kein Regen!

Maçapez



entlang der Ribeira do Faial

die zerstörte Brücke "Ponte de Sete Bocas"

Schiffskanonensammlung auf dem Fortim do Faial

Adlerfelsen und Faial

Fajã do Mar




Adlerfelsen und Faial - ab jetzt gehts wieder bergab


Caminho do Cortado

Sonne! - und das erste "Santana-Häuschen"


??? wir waren die einzigen Gäste in der Jugendherberge

ohne Heizung wird nichts trocken in Santana

Kein Sonnenaufgang in Porto da Cruz, sondern dicke, graue Wolken. Wir können heute nochmal trödeln und warten bis es etwas aufklart.

Die erste Etappe führt um den klotzigen Adlerfelsen herum, der zwischen Porto da Cruz und Faial thront. Der Caminho Real führt geteert bis hinauf nach Maçapez und als gepflasterter Rundstufenweg wieder hinunter bis Sítio do Moinho. Danach gehen wir an der Ribeira do Faial auf einem sehr versteckten Caminho an den Häusern  vorbei, die sich hier am Flussufer aneinder reihen. Es ist ein Jammer, was die Zementfabriken aus diesem schönen Flusstal gemacht haben. Wir versuchen es auszublenden, müssen uns aber spätestens an der Brücke den Realitäten stellen: Lärm und Verkehr.
Es gibt keine Ausweichmöglichkeit, die alte Verbindung wurde unterbrochen als die ehemals größte Brücke Madeiras, die "Ponte das Sete Bocas", 1984 einstürzte. Der Fluss ließ von der 130 m langen Bogenbrücke nur noch vier Pfeiler stehen.

Wir sind froh als wir den Caminho für den Aufstieg nach Faial wieder unter den Füßen haben. Ab der Kirche windet sich der Weg ziemlich steil hoch zum Fortim do Faial und weiter über Tojal zur alten Estrada Regional - und damit Richtung Wolken. Hier zu laufen ist fast entspannend: kaum Autos und eine ganz sanfte Steigung. Dazu die phantastischen Ausblicke. Die Küstenlinie präsentiert sich zwar nicht so fotogen, wie im Sonnenschein, doch zum Wandern ist das Wetter ideal. Außerdem haben wir heute viel Zeit zum stehenbleiben und schauen.

Bei Cortado kommen wir wieder auf den idyllischen Pflasterweg, der fast bis ins Zentrum von Santana führt.
Zum Übernachten sind wir heute in der Jugendherberge von Santana - als einzige Gäste. Es ist ein schönes Haus, direkt am Caminho Real 23 gelegen. Und es gibt eine Heizung.

Wir beschließen mal die Küche zu nutzen und uns selbst zu versorgen, denn der Continente Supermarkt ist gleich gegenüber: es gibt Spaghetti mit Tomatensoße, eine Flasche Rotwein und Schokolade. Und morgen früh mal wieder ein richtiges Müsli.

Dann warten weitere 20 km bis Ponta Delgada auf uns.



29 Juni 2018

Caminho Real 23 - eine Inselumrundung in 10 Tagen - Tag 4


Tag 4: Machico - Santo António da Serra - Portela - Cruz da Guarda - Porto da Cruz --- Länge 16,2 km - Anstieg 762 m - Abstieg 756 m

Aquedukt von Machico

wir verlassen Machico im Regen


















das musste einfach mal sein - im Restaurante Miradouro da Portela

danach ging es trotz Regen ziemlich vergnügt weiter - auf dem Caminho da Ladeira


langsam kam Porto da Cruz in Sicht

kein Kopfsprung! ich werfe nur meine Stöcke nach unten

Ribeira do Juncal ohne Brücke
Caminho da Cal

... und doch noch ein paar Sonnenstrahlen am Strand von Porto da Cruz


Der Wind, der gestern alle Wolken vertrieb, hat über Nacht neue heran geblasen. Der Tag beginnt grau und nieselig, die Wolken hängen tief. Wir hoffen auf Wetterbesserung und schlafen noch eine Stunde länger. Die heutige Etappe ist auch ab spätem Vormittag gut zu schaffen.

Unser Weg beginnt entlang der Ribeira do Machico, und weil uns sowieso der Wind den Regen ins Gesicht bläst, ist es egal, ob das jetzt schön ist oder nicht. Gegenüber dem Stadion holen wir uns in der Bar "Chupa" unsere Marke fürs Wanderbüchlein. Eine liebenswerte Bar mit Mini-Mercado, die etwas größer als ein Wandschrank ist, fällt ein wenig aus der Zeit.

Wir verlassen hier das Ribeira do Machico-Tal und folgen dem Caminho Real zunächst auf kleinen Straßen, dann auf noch schmaleren Wegen hinauf in die immer dichteren Wolken. Hätten wir keinen verlässlichen Track, wüssten wir in dieser Nebelsuppe überhaupt nicht mehr, wo es hingeht. Es ist genau das Wetter, das für das satte Grün verantwortlich ist, das uns hier umgibt. Santo da Serra eben!
Still ist es in den Tälern, die wir durchwandern. Wasserrauschen und Vogelgezwitscher - welch ein Unterschied zu den drei letzten Tagen.

Auch die Passagen auf den befahrbaren Straßen sind einsam und still. Die letzen zwei Kilometer bis Portela ziehen sich mal wieder unendlich lange dahin.
Im Restaurante do Miradouro müssen wir erstmal trocknen und essen und trinken. Zum Glück ist es warm!

Dann beginnen wir den schönen Abstieg nach Cruz da Guarda durch den Regenwald. Mystisch! Bei den ersten Häusern tauchen wir aus den Wolken heraus und können endlich die Regenponchos ablegen.

Nach einem kurzen Stück "Straße" steigen wir auf einem sehr verfallenen Caminho hinunter zur Ribeira do Juncal. Falls es mal eine Brücke gab, dann ist sie weggerissen. Über eine provisorische Leiter klettern wir die Uferböschung runter und  balancieren auf ein paar Brettern über den ersten Wasserlauf, barfuß danach durch den zweiten. Endlich  gibt es mal Abwechslung zum stoischen Gehen - ein kleines Abenteuer für die gute Laune! Und den Füßen tut die erzwungene Erfrischung vor dem letzten Steilabstieg nach Porto da Cruz auch gut. Die Pflaster auf den Fersen haben gut gehalten, die Blasen verhalten sich ruhig.

In Porto da Cruz werden wir von unserer Freundin Elke in Empfang genommen und genießen mit ihr den milden Abend am stürmischen Meer.

Morgen geht es nach Santana.



28 Juni 2018

Caminho Real 23 - eine Inselumrundung in 10 Tagen - Tag 3




Tag 3: Funchal Sé - Santa Maria Maior - São Gonçalo - Cancela - Caniço - Porto Novo - Gaula - Santa Cruz - Água de Pena - Machico --- Länge 28,7 km - Aufstieg 871 m - Abstieg 899 m

Start von der Jugendherberge in Funchal mit den ersten Sonnenstrahlen

durch die menschenleere Stadt



... und sind zu früh, um unsere erste Wandermarke des Tages zu bekommen

Santa Maria Major


Rua do Lazareto

São Gonçalo

Capela das Neves

Blick zurück auf Funchal
das alte Cancela

... und das moderne

hier ist der Löschhubschrauber für Madeira stationiert

weiter geht es nach Caniço über alte Wege

Caniço




Capela Mãe de Deus

vorbei am verfallenen Forte Såo Marcos zum Porto Novo


Porto Novo


weiter geht es nach Gaula

Brunnen in Gaula

manchmal skurril, wo der CR 23 entlangführt, hier unter der Autobahn hindurch

Santa Cruz und der Flughafen vor uns

Capela de São Pedro

Santa Cruz

der alte Caminho da Fonte do Seixo an der Start- und Landebahn

Fonte do Seixo

Água de Pena, 18 Uhr

nach mehr als 10 Stunden sind wir fast am Ziel

noch nie zuvor haben wir die Bucht von Machico schöner gesehen

die letzten Meter über den Caminho das Voltinhas


Die Nacht in der Pousada de Juventude war laut.
Das Gebäude liegt sehr zentral und ist wunderschön, die Zimmer sind gut ausgestattet (wir logierten im Doppelzimmer mit eigenem Bad), aber wir hörten die ganze Nacht den Verkehrslärm der Stadt.

Ganz gegen unsere Gewohnheit sind wir zeitig auf den Beinen, um in der ruhigen Sonntagsfrühe die Stadt zu verlassen. Gefrühstückt wird am Largo dos Barreirinhas, dann wandern wir über die Rua do Lazareto entlang der Klippen bis São Gonçalo. Obwohl Verkehrsstraße, ist dies ein sehr schöner Spazierweg, zumindest am Sonntagmorgen.
Dann geht es weiter, mal rechts, mal links der Estrada do Aeroporto und wir sind immer wieder erstaunt, wo wir den alten Caminho plötzlich wieder unter den Füßen haben. Selbst in Cancela und in Caniço, für uns bislang no-go-areas, finden wir gut erhaltene, alte Wege auf unserer Route.

Der Abstieg zum Porto Novo ist bizarr: über uns die Autobahnbrücke, unter uns Zementfabriken, die Straße menschenleer - und zu hören ist nur Vogelgezwitscher.
Der Aufstieg geht wieder über den vor kurzem freigelegten Caminho.

Durch Gaula müssen wir wohl oder übel auf der Regionalstraße gehen. Dann windet sich der Weg runter nach Santa Cruz. Und immer wieder stört die Autobahn. Abenteuerlich geht es auch mal knapp unter durch.

Der Flughafen fordert die nächste Entscheidung: entlang der Autobahn am Meer oder nördlich der Start-und Landebahn mit auf- und Abstieg. Wir entschieden uns fürs Spotting! Zweieinhalb Kilometer Flugzeuge gucken. Am Ende der Landebahn beginnt wieder ein Teilstück des Caminho, dann geht es rauf nach Água de Pena. Meine Blasen an den Fersen machen mir ziemlich zu schaffen und brauchen kurz vor Ende nochmal eine Behandlung. Das Compeed Spezialblasenpflaster hielt keine 30 km aus und hat mehr Schaden angerichtet als geschützt. Die letzten Kilometer muss die offene Ferse mit einem normalen Heftpflaster auskommen.
Und plötzlich liegt die Bucht von Machico unter uns. Der Abstieg über den Caminho das Voltinhas ist das Sahnehäubchen dieser langen Tour und die schmerzenden Füße sind fast vergessen.
Mit unserer Ankunft ziehen Wind und Wolken auf - wir haben es geschafft!
Wie gut, dass wir mit einem Appartement im "Edifício Paz" wieder ein festes Dach über dem Kopf haben.

Morgen beginnt das andere Madeira! Über Portela werden wir Porto da Cruz und damit die Nordküste erreichen.