Der verflixte 7. Tag
Ponta Delgada - 1a, 2a, 3a Lombada - ... Ende und zurück mit dem Bus ... São Vicente - Seixal - ca. 20 km
Ponta Delgada wollte uns nicht loslassen. Zunächst fanden wir keinen Mini-Mercado um etwas zum Frühstück einzukaufen. Nach einem Papp-Käse-Brötchen irrten wir durch die Veredas, entdeckten ein paar Kleinode (darüber später mehr) und wurden unversehens in gerade eröffnetes Museum (Solar do Aposento) mit Privatführung gebeten.
Trotz des verbummelten Vormittags wollten wir an unserem Plan festhalten und den alten Weg über die Lombadas gehen. Der Aufstieg nach Primeira Lombada ist eher ein Bergpfad, der manchmal knapp am Grat entlang führt und uns natürlich wieder in den Nieselnebel bringt. Dann geht es entlang der Levada do Lombo tief ins Camisa-Tal hinein. Auf der schmalen, sehr rutschigen Levadamauer war es nicht angenehm zu gehen und wir wichen auf die Straße aus. Der Bogen über Segunda Lombada ist wieder auf einem gepflegten Caminho zu machen. In der winzigen Siedlung von Terceira Lombada schauten wir wohl ein wenig verloren aus, als wir den weiteren Weg suchten. Eine alte Frau wollte uns wieder zurückschicken, ihr Nachbar zeigte auf den versteckten Zugang zur Vereda da Quebrada. Sie schüttelte heftig den Kopf und meinte, das wäre viel zu gefährlich, er wünschte uns "boa viagem".
Wir versuchen es. Und stellen fest: es ist gefährlich! Viel zu gefährlich, um sich mit schwerem Rucksack an den bröseligen Felswänden auf fußbreitem Pfad entlang zu schieben. Also drehen wir um, steigen wieder hoch zur Siedlung, um zu erfahren, dass der nächste Bus erst in eineinhalb Stunden fährt. Man muss wissen, dass in Terceira Lombada die Welt zu Ende ist.
Wir essen unseren Notproviant und gehen zurück nach Primeira Lombada. Die einzige Bar dort hat geschlossen. Inzwischen ist es drei Uhr Nachmittag und wir sitzen immer noch oberhalb von Ponta Delgada.
Also rein in den Bus, als er endlich kommt, und gleich bis São Vicente ein Ticket gelöst, dort Essen und weiter auf der Via Expresso. Es gibt keinen Caminho Real auf dieser Strecke.
Der erste Abzweig auf die Estrada Antiga ER 102 vor dem Tunnel ist noch recht gut zu gehen. Die Reste des Caminho sehen wir nur noch bei der Überquerung der Ribeira do Inferno.
Der zweite Abzweig auf die Estrada Antiga ist prekär. Steine, Bäume und viel Wasser auf der Fahrbahn. Dann kommt der lange Tunnel. Es gibt keine Alternative, man muss knapp eineinhalb Kilometer durch den Schnellstraßentunnel.
Auf dem letzten Stück der alten Küstenstraße vor Seixal muss es vor Kurzem einen Erdrutsch gegeben haben. Wir klettern darüber, danach ist die Straße frei und sauber.
In Seixal nächtigen wir in einem Casa de Pedra muito pequena. Es ist ein winziges Steinhäuschen, das als Ferienobjekt wieder hergerichtet wurde. Sehr gemütlich.
Das war die zweite Etappe auf unserer Runde, die ich aus der Empfehlung herausnehmen würde
Morgen wandern wir nach Porto Moniz über die "berüchtigte" Vereda da Tranquada.
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