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18 Februar 2019

Levadas im Tabuatal

Levada das Voltas - Levada da Corujeira - 10 km (mit Schleife)

Wir treffen uns mit Regina um eine Levadarunde im Tabuatal zu unternehmen. Hier gibt es zwei sehr alte, landwirtschaftlich genutzte Levadas um die Terrassenfelder zu beiden Seiten des Tals zu bewässern. Die Wasserkanäle sind zum Teil noch gemauert, flach und schmal - die begleitenden Arbeitswege auch. 

Wir starten etwas oberhalb des Mündungsbereichs der Ribeira da Tabua, an der Kirche. Ein kurzer Anstieg durch die Felder bringt uns zur Levada das Voltas an der Westseite des Tals. Unterhalb der Levada liegen die Felder und verstreut wenige Häuser, oberhalb gedeiht Südküstenflora, und entlang des Kanals entdecken wir unzählige natürliche Poços. Das sind Wasserspeicher in Höhlen, die  zum Teil nach außen erweitert und durch Mauern befestigt wurden.





erweiterter Poço


reife Mispeln werden unterwegs genascht

einer der vielen Poços






Im Bereich nahe der Madre müssen wir kurzfristig die Levada verlassen und an der Straße weitergehen. Wenn die Ribeira da Tabua wenig Wasser führt, kann man die letzten Meter wieder an der Levada entlanglaufen und den Fluss am Wehr überqueren. Andernfalls sollte man auf der Straße über die Brücke weitergehen.

Im Ortsteil Terça sind zwischen wenigen bewohnten Häusern noch die Reste einer alten Wassermühle und das Becken einer ehemaligen Weinpresse zu sehen. Das Hochwasser von 2010 hatte auch hier großen Schaden angerichtet, so dass auch die Wasserfassung für beide Levadas neu aufgebaut werden musste.

altes und neues Levadabett - hier muss man zur Straße absteigen



Madre der Levada das Voltas

Mühlenaquädukt


Weinpresse


Siedlung Terça


Die Levada da Corujeira wird ebenfalls hier aus der Ribeira da Tabua heraus, unter der Straße durch, und zwischen den Häusern geführt, bis sie an den Bananengärten wieder zu Tage tritt. Sie bringt das Wasser an der Ostflanke des Tabuatals zu den Feldern der Siedlungen Maçapez, Corujeira und Achada. Wir kommen allerdings nicht sehr weit. Bei der Passage, wo die Levada unzugänglich wird und wir sie auf einem Pfad unterhalb umgehen wollen, werden wir von zwei Bauern durch Rufe aufgehalten. Die Levada sei nicht begehbar, teilen sie uns mit. Wir untersuchen die Gegebenheiten ein bisschen genauer und sehen, dass der Wiederaufstieg komplett unter Brombeerranken verschwunden ist. Die müssten erstmal weggehackt werden. Über die vorhandene Leiter wollen wir auch nicht hoch, denn dann müssten wir den abgebrochen Teil der Levada über ein Rohr gehen. Also machen wir uns enttäuscht auf den Rückweg bis zur Madre und dann an der Straße hinunter Richtung Meer. 


Levada da Corujeira

ein rutschiger Hang um die nicht begehbare Passage zu unterlaufen 




die Leiter steht sicher einbetoniert - nur oben geht es nicht weiter

also zurück durch die Brombeervorhänge

Blick von der Straße auf unseren Umkehrpunkt (das Rohr hängt links zwischen den Bäumen, wir wollten rechts der Felder wieder hoch zur Levada)


Bei der ersten Metallbrücke queren wir den Fluss und steigen über die Treppen der Vereda da Maçapez wieder zur Levada da Corujeira hoch. Wir wollen doch zu gerne wissen, warum wir aufgehalten wurden und erkunden die Levada von dieser Seite. Sie hat schon einige ausgesetzte Passagen, aber es gibt keine echte Behinderung und wir erreichen genau die Stelle, an der wir umdrehen mussten. Die Warnung der Bauern war grundsätzlich gerechtfertigt, gilt aber nur für den Abschnitt über den neuen Obstbaumterrassen.






Zufrieden drehen wir um und setzen unseren Levadagang bis zu deren Ende in der Siedlung Achada fort. Es folgt ein Stück Straße - Estrada do Pico Ferreiro abwärts - bis zur großen Gärtnerei, dann können wir den Weg zurück über die Vereda da Corujeira zum Parkplatz einschlagen.








Fazit: nur für Levada-Enthusiasten zu empfehlen, die Spaß daran haben ein paar Stunden auf schmalen Mäuerchen entlang zu balancieren. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist ein Muss. Die Levada da Corujeira ist zur Zeit nicht ohne weiteres durchgängig.




Gehzeit: ca. 3 h (wenn man durchlaufen kann)
Höhendifferenz: 210 m

Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - Tabua 



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