Es zeigt sich mal wieder, dass Madeira ein winziger Fleck mitten im großen Wasser ist - das Wetter ist unvorhersehbar. Regen ist angesagt und die Sonne scheint, im Süden Wolken und Regen, im Norden Sonnenschein und am Ost- und Westzipfel alles sehr gemischt.
Wir hatten uns die Ostspitze für die erste größere Wanderung im Neuen Jahr ausgesucht und hatten alles: Sonne, Regen, Wind - und auf den Schlitterpartien bergab jede Menge Spaß. Zum Glück hatten wir den Kleiderschrank im Auto, um nach der Wanderung einigermaßen sauber zum Fisch essen ins Restaurante "o Pescador" in Caniçal zu gehen.
Start also in Caniçal, am Meer entlang - mein Knie schmerzt! Nach der Überquerung der kleinen, steinernen Brücke über die Ribeira do Natal gehts bergauf auf dem alten Walfängersteig - und das Knie gibt endlich Ruhe! Wir wandern bis fast zum Pico do Facho, weil die erste Möglichkeit eines Aufstiegs zum Pico de Nossa Senhora zugewachsen ist. Kurz vor dem Abzweig zu den Feldern und kleinen Hütten beginnt es zu nieseln. Der auffrischende Wind reißt die dichten Wolken ein bisschen auseinander und wir haben mehr oder weniger Sicht auf das breite Tal und die Bucht von Machico. Der Weg auf dem Grat über den pico de Nossa Senhora erscheint unter den wogenden Ästen viel abenteuerlicher als er eigentlich ist. Nach kurzem Zwischenabstieg nach Malhada werden mit jedem Meter Höhe die Wolken wieder dichter, der Nieselregen beständiger, bis wir nach dem höchsten Punkt, dem Pico Castanho auf der Nordseite wieder absteigen, Nun wird es zwar von oben trockener, jedoch von unten nasser. Wir können kaum noch gehen, wir schlittern nur noch, und natürlich bleiben wir nicht alle auf den Füßen. Das ist alles ziemlich lustig, bis auf die Passagen entlang der Klippen. Da möchten wir keinesfalls eine ungebremste Talfahrt machen, die Wanderstöcke werden als Bremse gegen das Rutschen eingesetzt. Nachdem die zwei kritischen Stellen überwunden sind, können wir die tollen Aussichten wieder genießen. Am Pico das Roçadas wählen wir sicherheitshalber den landseitigen kleinen Umweg, am roten Felsen schieben wir uns meerseitig entlang, obwohl der Pfad schon ziemlich wegerodiert ist. Wer weiß, wie lange man hier noch laufen kann. Caniçal kommt in Sicht, und doch geht es immer noch mal rauf und runter und wieder rauf bis wir das "Marsfeld" erreichen. Am Ende, beim Friedhof, führt die Straße einfach nur noch steil hinunter ins Fischerdorf.
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