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03 November 2024

Vereda do Paredão - Paúl da Serra

Vor ein paar Jahren habe ich mal so leichthin gesagt, dass ich zeitlebens wohl kaum alle Wege auf Madeira erwandern kann, die es auf dieser kleinen Insel gibt. Am Wochenende fühlte ich mich mal wieder bestätigt. Und es liegt nicht daran, dass mir für die noch unbekannten und wilden Wege die mentale oder körperliche Kraft fehlen würde (noch nicht!), sondern dass immer wieder vergessene Wege wiederentdeckt und begehbar gemacht werden. 

Diesmal also von der Hochebene Paúl da Serra ein Stück hinunter entlang der Ribeira do Seixal und zurück über den Pico dos Assobiadouros. Eigentlich eine kurze Runde (gut 6 km), aber wir haben uns fünf Stunden dafür Zeit gelassen. Es gäbe noch etliche Abstecher zu machen zu den Wasserfällen der Ribeira, bzw. einen Übergang zum Lombo do Queimado (auf dem wir im letzten Monat einen neuen, alten Weg gegangen sind), doch das wollten wir uns für das nächste Mal aufsparen. Die Tage sind zu kurz und das Wetter zu unbeständig für stundenlange Experimente. Auch ohne spektakuläre Wasserfälle ist die Runde spannend genug.


Los ging's auf dem Terra-Chã-Weg bis zu einem mit Fähnchen gekennzeichneten Pfad durch den Ginster. Das ist der Weg, den die Canyoninger nehmen, um sich in den Wasserfällen der Ribeira do Seixal hinunterzulassen. Wenn man ihm folgt steht man nach wenigen Minuten im Bachbett (zumindest jetzt im Winter). Der frühe Abzweig nach links zur Vereda do Paredão ist nicht so offensichtlich. Sobald wir jedoch auf der richtigen Spur waren, war die Orientierung ein Kinderspiel. Bis zur ersten Bachquerung (ca. eine Stunde ab Abzweig) ist es ein sehr schöner Bergwanderweg durch den Baumheidewald. 




Danach wird der Weg zunehmend interessanter, aber auch anspruchsvoller. Unter uns hören wir die Ribeira, neben uns ragen senkrechte Felswände auf. Immer wieder tun sich "Fenster" auf und lassen einen Blick auf den gegenüberliegenden Lombo do Queimado zu. 







Bärlapp - Huperzia selago - Licopódio








Je weiter wir nach Westen kommen, um so schöner sind die Ausblicke und um so schroffer werden die Felsen, die sich immer wieder in den Weg stellen. Zum Glück hat der eifrige Renato Cabral (er hätte schon längst einen Wanderwege-Ehrenorden verdient) für die schwierigste Passage eine Leiter gebaut. 

Lombo do Queimado


Ribeira do Seixal





Chão da Ribeira



Pilze sorgen für Farbtupfer


kaum erkennbar: ein meterdicker Baumheidestamm, komplett bemoost


die Pilze sind faszinierend




Als wir einen Felsgrat erreichen, sind wir etwas unschlüssig, ob wir auf dem Grat hochgehen sollen oder dem offensichtlichen Weg unterhalb des Grats weiter folgen, um dann auf den PR 13 zu stoßen. Wir gehen erstmal den Weg weiter bergab, entschließen uns dann aber zur Umkehr, um den kürzeren Rückweg über den Grat zu nehmen, weil sich die Wolken verdichten und der angekündigte Regen näher rückt. Der Grat ist breit genug, um gefahrlos zur Serra aufzusteigen. 





Mit Blick direkt auf das große Speicherbecken kommen wir knapp oberhalb der ER 209 an. Zwar können wir den Weg weiterhin oberhalb der Straße fortsetzen, aber die Ruhe ist dahin, denn mittlerweile rauscht der Verkehr auf der Fanalstraße wie auf einer Schnellstraße. Da machen wir gerne zum Schluss noch den kurzen Aufstieg, um die schöne Runde entspannt zu beenden. Leider regnete es ab dem Gipfel doch etwas mehr und wir verzichteten auf weiteres Hakenschlagen durch die Büsche. Die letzten 500 m entlang der stark befahrenen Straße waren die gefährlichsten auf der ganzen Strecke 😰 Da wäre uns die schlammige Piste, wie sie auf dem Foto aus dem letzten Jahrhundert zu sehen ist, fast noch lieber gewesen.








Fazit: eine anspruchsvolle, sehr stille Wanderung; unproblematisch für die Orientierung, weil gut markiert

Gehzeit: 3 h 30

Höhendifferenz: 480 m

GPX: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/pinheiro-de-fora-190412680




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