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25 Februar 2014

Mega - Baustelle

Auf unserem Weg in die Stadt Funchal passieren wir nun bereits seit Jahren eine Mammutbaustelle.
Es ist die Erneuerung des Fluss- und Mündungsbetts der Ribiera da Tabua


Als vor vier Jahren gewaltige Regenfälle ungeheure Wasser- und Geröllmassen aus den Bergen Richtung Meer geschoben haben, sind in Funchal und weiteren Flusstälern an der Südwestküste nicht nur Straßen, Brücken und Häuser zerstört worden, sondern haben auch viele Menschen ihr Leben gelassen.
Nun wurden neben dem Wiederaufbau auch neue Betonwehren gegen Gestein und Geröll, erhöhte Wände für die Flussbette und, wie wir aus der Zeitung erfahren haben, auch eine Menge High-Tech in den Hochwasserschutz investiert. Mit Radar und Videoüberwachung, Niederschlagsmengen-Detektoren, und Vibrationsmessungen soll ein sicheres Frühwarnsystem entstehen.



Auf einer Länge von mehreren Kilometern wurde seit Jahren - wir hier im Tabua-Tal - an der Flussbettsanierung gearbeitet.



Im Mündungsbereich sind nun die Bagger Tag und Nacht im Einsatz, um die Bauarbeiten gegen das Meer voran zu treiben. Eine Mammutbaustelle, die mal ein ganz anderen Eindruck von der Insel bietet.
Es gibt eben nicht nur Natur, sondern auch Naturgewalt und Menschen, die sich mit modernster Technik davor schützen möchten.

24 Februar 2014

Die Bananengärten von Madalena do Mar


Das an der Südküste der Insel gelegene ehemalige Fischerdorf Madalena do Mar ist sehr geschützt in eine weitläufige Bucht eingebettet und bietet ideale Bedingungen für den Bananenanbau. So gibt es hier fast kein Haus, das nicht von einem Bananengarten umgeben ist. Jetzt, im Winter, wenn die Weinstöcke unbelaubt sind, ragen die kleinen typischen Madeirahäuschen aus dem Grün heraus. Bald wird es hier wie im Dschungel sein, tropisch warm und immer feucht.


Bananen gedeihen auf Madeira so üppig, dass das Sprichwort "levar bananas para a Madeira" dem deutschen "Eulen nach Athen tragen" gleichkommt. Die Madeirabanane ist klein und unglaublich süß - kein Vergleich zu den geschmacksneutralen großen Schwestern aus Südamerika.


Eine Bananenstaude wächst in neun Monaten zu einem 3m hohen "Baum" heran und in drei weiteren Monaten ist aus der Blüte ein Fuchtstand mit ca 100 kleinen Bananen geworden. Dann muss die Bananenstaude gestützt werden, damit der schwere Fruchtbehang die Pflanze nicht vorzeitig umreisst. Kunststoffsäcke schützen die Früchte vor Insektenfraß. Geerntet wird ganzjährig und zwar 15 Tausend Tonnen nur auf dieser kleinen Insel. Fast 3000 Bananenbauern bewirtschaften an der Südwestküste kleine und kleinste Plantagen in mühsamer Handarbeit auf Terrassenfeldern, die sich bis 300m ü.M. hinaufziehen.





Wir "klettern" auch ein Stück in den Plantagen nach oben und haben schon ohne die Last einer 30kg schweren Bananenstaude Mühe den richtigen Tritt auf dem Weg nach unten zu finden.

05 Februar 2014

Rundwanderung an der Levada Nova - Levada do Moinho


Wir machen einen zweiten Versuch das Tal der Ribiera da Ponta do Sol an der Südwestküste zu erwandern. Vor zwei Jahren war diese Tour durch vorhergegangene Unwetter sehr schwer zu begehen, doch inzwischen sollten die Reparaturarbeiten an den Levadas wohl abgeschlossen sein.Wir fahren mit dem Auto auf der Via Expresso bis Ponta do Sol und Folgen ab dem Kreisel der inzwischen gut ausgeschilderten Strasse Richtung Levada Nova bis hinauf nach Lombada da Ponta do Sol. Direkt am Einstieg können wir parken und nach wenigen Metern über den abgedeckten Kanal haben wir die Häuser hinter uns gelassen. Die Levada sieht gut präpariert aus: die etwa 40 cm breite Levadamauer, auf der man die ganze Strecke gehen wird, ist ausgebessert, an den kritischen Stellen, wo die Felswand überhängt, ist eine stabile Sicherung durch ein neues Geländer angebracht.




Trotzdem muss ich mich gut auf meine Füße konzentrieren und lieber stehenbleiben, um einen Blick in die Weite oder in die Tiefe zu wagen. Immer wieder sehen wir kleine bewirtschaftete Terrassenfelder und werden uns der harten Feldarbeit bewusst, die hier geleistet wird. Zum Pflanzen, Pflegen und Ernten immer an der Levada entlang und dann noch viele Treppenstufen hinunter und wieder hinauf - ohne jegliche Transporthilfen!Eine besonders unangenehme und rutschige Passage wurde durch eine kleine Metallbrücke entschärft und wir sind mit die ersten, die darüber gehen. Das Datum im Brückenboden verrät uns, dass sie erst vor wenigen freigegeben wurde. Direkt vor dem kurzen Tunnel, den wir passieren müssen, sehen wir schon wieder neue Schäden durch Steinschlag. Wir haben glücklicherweise an eine Taschenlampe gedacht!





Kurz danach kommt das Highlight der Wanderung: die Unterquerung eines donnernden Wasserfalls - heute gefahrlos zu passieren, aber sehr spektakulär. Ein paar Spritzer kriegen wir allerdings ab, so dass wir nicht für das Foto hinter der Wasserwand stehen bleiben wollten. 







Danach geht es bequem weiter bis zum kurzen Abstieg zur Levada do Moinho, an der wir parallel den Rückweg laufen wollen. (Der Weg bis zur Quelle der Levada Nova ist wegen Reparaturarbeiten an der Levada zur Zeit gesperrt). Hier bietet sich ein vollkommen anderes Landschaftsbild. War der Bewuchs 30 Meter weiter oben karg und felsgeprägt, wird diese Levada von Gräsern und Blüten gesäumt, und häufig wandern wir im Schatten unter Bäumen.
Leider hat dieser Weg etliche "Aussetzer": der ohnehin schmale Pfad ist teilweise abgerutscht und es bleibt nur das schmale Levadamäuerchen um diese Stellen zu passieren. Das setzt absolute Schwindelfreiheit voraus, denn es gibt keine Sicherung zum Abgrund in einer Höhe von ca 250 Metern. Mir war nicht wirklich wohl dabei - deshalb gibt es davon auch keine Fotos.
Als wir wieder in die bewirtschaftete Region kommen, wird der Weg breiter und bequemer zu laufen. Wir erreichen nach knapp 4 Stunden ( mit zwei Pausen) die kleine Kapelle Esperito Santo und damit fast das Ende unserer Wanderung. Ein kleiner Aufstieg ist noch bis zu unserem Parkplatz zu machen und nun kommen wir doch noch mal ins Schwitzen.





Gesamtbewertung: ein pittoresker Rundweg mit geringem Höhenunterschied, der aber absolute Schwindelfreiheit voraussetzt.