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27 April 2018

Die Quellen von Funchal

Corujeira - Ponte de Pisão - Levada dos Tornos Baixa - Nascente das Águas dos Tornos - Barrieiro - Levada das Cales - Monte - Corujeira  - 14,5 km

edit 2/20: alle beschriebenen Schäden sind behoben, Wege geräumt, Stufen aufgebaut und Sicherungen erneuert

Ein Zeitungsbericht über eine wieder hergestellte, alte Brücke, ein mehrere Jahre alter Wanderbericht  und die Fotos einer einheimischen Wandergruppe vom Februar spukten schon seit Wochen in meinem Kopf herum, doch die Gelegenheit ins enge Tal der der Ribeira de Santa Luzia, oberhalb von Funchal, vorzudringen, ergab sich erst jetzt. Meine Wanderfreundin Christiane, Wasserfachfrau von Beruf, fand auch Gefallen daran, dass wir uns die Ursprünge von Funchals Wasserversorgung mal ansehen. Eine auf der Karte erstellte Route ab dem Dorf Corujeira war auf das Garmin geladen - und los ging's.
Das Auto war am Ende des Caminho dos Marcos abgestellt und wir wollten an der Levada da Corujeira starten. Nach wenigen Metern kehrten wir bereits um - zugewachsen, weggerutscht, gefährlich. Also stiegen wir ein paar Treppen hoch zur Vereda da Levada dos Tornos, die bald in einen unbefestigten Forstweg überging. Ein paar zur Seite geräumte Baumstämme gaben schon mal eine leise Vorahnung, was die Stürme des Winters hier angerichtet hatten. 
An der Ponte do Pisão dann das erste Erschrecken. 




Ponte do Pisão



Ribeira do Pisão 



Wir gehen erstmal an der Levada weiter, die in recht gutem Zustand geblieben ist.
Es gibt hier nur ein paar Eisen zur Talseite, keine Sicherungen. Der Pfad ist schmal, aber nirgends ausgesetzt und mit Vorsicht und Bedacht gut zu gehen. 



Steinbruch und Betonwerk in der Ribeira da Santa Luzia

am Wasserwerk donnert es aus dem Druckrohr

Blick ins Tal der Ribeira da Santa Luzia mit den Geröllsperren

Am Wasserwerk machen wir kehrt, gehen zurück und sehen erst auf den zweiten Blick, wo die Vereda das Águas dos Tornos beginnt.



Der eigentlich sehr schöne, breite Pflasterweg, der sich an der Steilwand des engen Tals nach oben zieht birgt nach jeder Windung ein weiteres Hindernis. Erde, Felsen, Bäume - wir kommen nur sehr, sehr langsam voran. 





Dann der letzte Abschnitt mit den dicken Mauern, die den Blick in den Abgrund bremsen. Die Mauern wurden gerade erneuert, aber noch nicht hoch bis zum Quellstollen.
Beim Wasserhaus mit den Überlaufbecken ist für mich Schluss. Christiane steigt noch ein paar Treppenstufen hinauf -  deshalb sind wir ja hierher gekommen, um hier ein Blicke hineinzuwerfen.
Das Wasser prasselt schon vor dem Stollen aus der Wand, es ist verdammt rutschig. 






Nun gilt es den Einstieg zum Aufstieg zu finden, denn dort, wo er sein sollte hat ein Erdrutsch alle Treppen inclusive des wegweisenden Schildes weggerissen. Nach eingehender Inspektion der Stelle, wo der Zugang sein müsste, versuche ich ein paar Meter hochzuklettern und tatsächlich treffe ich auf den gesuchten Treppenweg. Christiane, erleichtert, dass wir die Vereda nicht zurückgehen müssen, steigt hinterher. Bis auf eine mächtige Kiefer, die nochmal eine kleine Herausforderung darstellt, gibt es auf dieser Strecke glücklicherweise keine weiteren Hindernisse. 






Damit erreichen wir den Forstweg zu den Casas do Barriero, halten uns jedoch links, queren die kleine Vertikal-Levada da Barreira und laufen gleich zweimal an unserem nächsten Abzweig vorbei. Vermutlich zuviel geplaudert!?




Ohne Ortskenntnis oder Navigationsgerät wäre der Weg auch wirklich nicht zu finden. Keine Kennzeichnung, keine Spur, außerdem aufziehender Nebel, so dass wir immer nur ein paar Felsnasen vor uns sehen. Endlich dann einige wegweisende Pfeile, die in die Steine geritzt sind. Und dann stehen wir recht plötzlich  an einem gepflegten Miradouro. 







Über die Estrada Florestal Chão da Lagoa gehen wir hinunter zur Ribeira das Cales und von dort Richtung Pico Alto, den wir zwecks mangelnder Sicht rechts liegen lassen. Ein netter Trail, der recht häufig von MountainBikern genutzt wir, bringt uns - nach Überquerung der ER 103 zur Levada das Cales. 

Levada das Cales 


Jetzt sind es nur noch gepflasterte Treppenwege über Terreiro Luta bis Monte und dann durch das Gassengewirr bis zu unserem Auto in Corujeira.

Fazit: eine sehr eindrucksvolle Runde, die alles bietet, was Madeira ausmacht. Leider fehlten uns aufgrund der Nebel die phantastischen Aussichten und Tiefblicke



Gehzeit: 6 Stunden





Anfahrt: Funchal - Richtung Monte - Corujeira - Estrada da Levada dos Tornos

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