Wer einmal in dem Gebiet unterhalb des Encumeada-Passes unterwegs war, versteht sofort, warum die Siedlung zu seinen Füßen Serra de Água heißt. Umgeben von 1000 m hohen Bergen, von denen das Wasser in Bächen und Kaskaden herunter strömt, stehen die einfachen Häuser dicht zusammengedrängt, als wollten sie sich gegenseitig Schutz geben. Und die Menschen dort haben immer wieder ihre Erfahrungen gemacht mit dem Wasser und seinen zerstörerischen Kräften - zuletzt im Jahr 2010
Wir begeben uns heute aber nach Serra de Àgua, um dem gebändigten Wasser ein wenig nachzugehen. Eins der großen Wasser- und Stromprojekte des letzten Jahrhunderts war die Levada do Norte. Mittlerweile fließt das "Nortewasser" auf langen Strecken nur noch in ober- und unterirdischen Rohren, weil effizienter, doch das alte Levadabett in Serra de Água existiert noch.
Wir starten also unsere Erkundungsrunde am Kraftwerk Central Hidroelectrica da Serra de Água und folgen dem trockenen Kanal. Nach den beiden kurzen Tunneln hört es garnicht mehr auf mit den Wasserfällen.
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das trockene Levadabett |
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der erste der beiden kurzen Tunnel |
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ab hier wird es bei Regen gefährlich |
Dann kommen wir in den Bereich, wo das Levadabett komplett verschüttet ist. Beim Hochgucken ahnen wir, dass hier bei jedem starken Regen weiterhin Erde und Felsen herunterpoltern werden. Der Pfad ist aktuell fest und frisch hergerichtet, vermutlich weil er für die Inspektion der Rohrleitung im Tal der Ribeira do Poço benutzt wird.
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die Verschüttungen ... |
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mit viel losem Geröll |
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die alte Levadabrücke |
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Ribeira do Poço |
Neugierig folgen wir vor der Brücke einem Trampelpfad bergauf über die Hänge mit saftig grünem Gras und frühlingslichten Bäumen (Eichen, Buchen, Lorbeer-, Kastanien- und Feigenbäumen), werden von vereinzelten Schafen und Ziegen freundlich angemeckert, queren ein paar kleinere Bächlein - und irgendwann ist Schluss mit Pfad. Für Experimente durch das Dickicht fehlt uns die Ortskenntnis.
Macht nix, denn die Wiesen am Fluss sind wunderschön zum Verweilen.
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das war die letzte Ziege |
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und dies die vorletzte |
Zurück geht es wieder durch die beiden Tunnel und dann einem, ebenfalls, frisch geputzten Pfad folgend hinunter nach Serra de Água
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der hintere Tunneleingang |
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der Abstiegspfad |
Direkt am Eingang des Encumeada-Tunnels überqueren wir die Schnellstraße VE 4 und steigen gegenüber auf einem tadellosen Treppenweg wieder hoch zum Kraftwerk. Unter diesem Treppenweg scheint die Trinkwasserleitung für Serra de Àgua zu verlaufen, was wir hören und anhand der Kanaldeckel, auch bestätigt sehen.
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das Kraftwerk |
Fazit: Serra de Água lädt zu weiteren Entdeckungen ein
Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - VE 4 bis zum Abzweig Encumeada - ER 228 bis zum Abzweig Central Hidroelectrica da Serra de Àgua (gegenüber der Pousada dos Vinhaticos)
Wer mehr über die Levada do Norte wissen möchte schaut mal in Daniels Levadaverzeichnis
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