Paradies goes Madeira: Boaventura

São Cristovão/Boaventura - Caminho Real 23 und 27 - Serra de Água - Levada das Faias - Silveira - Ribeira do Porco - São Cristovão - 13,6 km

Die Regenfälle der ersten Junitage waren abnormal. Für die Entscheidung „wo wandern wir“ war also nicht nur das tagesbestimmende Wetter entscheidend, sondern vor allem „wo ist es sicher“. Meine Wahl fiel auf Boaventura und einen Caminho Real.

Immerhin wurden die Caminhos Reais vor 150 Jahren genau deshalb gebaut, damit man nach Schlechtwetter sicher über die Insel kommt. Und Boaventura ist eine Gemeinde, die sich gut um den Erhalt der historischen Wege kümmert. Wie wir bei der heutigen Runde feststellen konnten, wurden aktuell nicht nur die bekannten Caminhos geputzt, sondern auch etliche Verbindungswege rechts und links der Ribeira do Porco freigelegt und sogar mit Schildern versehen. Große Anerkennung!

Wir starten sonnig am Restaurant „São Cristovão“ auf einem Schleichweg zum Caminho Real 23, gehen diesen hoch nach Boaventura und schwenken unterhalb der Kirche in den CR 27 ein. Der führt über Serrão, hoch über der Ribeira do Porco, mit ganz wenig Straßenkontakt Richtung Lombo do Urzal.

Als die Wolken heranrücken sind wir kurz vor Falca de Baixo. Das passt gut für eine Umkehr, denn hier können wir die Ribeira do Porco über eine Brücke queren und weiter nach Serra de Água am anderen Flussufer aufsteigen.

Noch ein Stück weiter bergauf treffen wir auf die Levada das Faias, der wir erstmal in Fließrichtung folgen. Es war nicht ganz klar, wie gut sie - ob der Wetterbedingungen - zu begehen wäre. Bei Lamaceiros ist sie wie immer ziemlich zugewachsen, deshalb wechseln wir kurzfristig auf die parallel laufende Piste - und verfehlen glatt den Abzweig, der uns wieder hinunter zur Levada bringt. Als wir uns zwischen den neu angelegten Gemüseterrassen wiederfinden wird klar, dass wir zu weit hochgestiegen sind. Also ein Stück zurück und über die eigentliche gut erkennbare Betonpiste runter zur Levada.

Sie gehört eindeutig zu meinen Lieblingslevadas: Urwaldfeeling kommt auf bei soviel Grün und soviel Wasserrauschen.

Irgendwann müssen wir sie verlassen. Die möglichen Abstiege zur Straße sind alle ein wenig ruppig, aber kurz und unproblematisch. Wir queren die ER 211 und nehmen den Treppenweg, der direkt auf die markante Ruine zuführt.

Gleich dahinter zweigt von der Betonpiste die Vereda da Portada ab, ein aktuell freigelegter, schöner Verbindungsweg.

Danach geht es nur noch bergab zur Ribeira do Porco. An der Brücke sind wir wieder auf dem Caminho Real 23 und es fehlt nur noch ein kleiner Anstieg zum São Cristovão.