Boaventura - Ribeira do Porco - Serra de Água - Levada dos Tornos - Lombo do Urzal - Levada dos Agriões - Falca de Cima - Tanque - Boaventura - 20 km
Das Tal der Ribeira do Porco ist auf Madeira fast wie eine zweite Heimat. Dörfer im Dornröschenschlaf, unzählige Wanderwege - von ganz gemütlich bis herausfordernd alles dabei - überall sprudelndes Wasser und eine zauberhafte Landschaft. Jetzt im Frühling sind zahlreiche Wege gesäumt vom Glöckchenlauch - und das Herz hüpft vor Freude.
Diesmal starten wir am oberen Ende von Boaventura, stellen unser Auto nahe dem markanten Trafo-Turm ab und gehen etwa 150 m der Straße entlang Richtung Solar de Boaventura bis zum Schild Caminho da Coada auf der rechten Seite. Hin und wieder sehen wir noch die ursprüngliche Pflasterung, denn wir befinden uns auf dem historischen Caminho Real 27, der von Funchal kommend bis Boaventura führt. Diesem breiten Weg hoch über dem Fluss folgen wir bis wir nach einer Brücke über einige Betonstufen zur Straße ER 211 hochsteigen müssen. Wir überqueren die Straße und gehen rechts versetzt einen betonierten Weg bergauf. Nach drei Häusern wird er wieder zum Saumpfad bis wir auf die Schotterpiste, den Caminho do Lombo Ferreiros, stoßen. Wir halten uns links bergab, erreichen nach 100 m die Straße ER 220, überqueren diese und steigen auf dem gegenüberliegenden Pfad zum Fluss hinunter.
Über eine Brücke kommen wir zu einem gut präparierten Bergweg. An einer einfachen, namenlosen Levada gehen wir links (nach rechts endet der Weg nach 300 m an einem verschlossenen Tor!) und steigen weiter bergauf. Wir erreichen die ersten Häuser der Ortschaft Serra de Água am Ende der Estrada Velha de Serra de Água. Auf Betonstufen geht es auf dem Caminho Pedra dos Bonitos an drei weiteren Häuschen vorbei, danach wird der Pfad wieder schmal und führt moderat ansteigend weiter bis zur Levada das Faias (420 m).
Ribeira do Porco |
Dieser Levada bis Lombo do Urzal zu folgen bedeutet riskante Balanceakte auf ausgebrochenen Levadamäuerchen und eventuell nasse Füsse bei der Flussquerung an der Madre.
Wir verfolgen den Weg weiter geradeaus, der zunehmend steiler wird. Bei 690 m haben wir die Levada dos Tornos erreicht. Gegen die Fließrichtung bleiben wir die nächsten 6,5 km an der Levada. Es gibt hier keine Sicherungen, der Weg ist jedoch breit und ungefährlich.
Levada dos Tornos |
Um auf dem offiziellen Weg nach Lombo do Urzal zu kommen, müsste man noch 700 m weiter der Levada folgen, um dann auf dem kreuzenden PR 1.3 abzusteigen.
Wir probieren heute den Shortcut aus, der den Bewohnern dient, um schnell vom Dorf zum Fio, einem rudimentären Lift für Brennholz, zu gelangen. Dazu schlägt man den kaum sichtbaren Weg rechts des Felsens ein, hinter dem sich der Fio versteckt. Der Serpentinenabstieg durch den Wald ist sehr steil, aber ungefährlich. Schnell erreichen wir die ersten Felder und haben wieder einen deutlichen Pfad erreicht. An der Levada dos Agriões mache ich noch einen Abstecher nach links, um mir den Verlauf der Levada anzusehen. Es sind nur etwa 10 Minuten hin und zurück, geht jedoch auf einem schmalen Treppenmäuerchen und sehr ausgesetzt bis zur Madre.
Shortcut nach Lombo do Urzal |
Levada dos Agriões |
an der Madre der Levada dos Agriões |
Mit Erreichen eines Dorfbrunnens sind wir in Lombo do Urzal angekommen und folgen der Vereda zwischen den Häusern bis zur Sackgasse und über die Brücke weiter bergab auf der Straße. Direkt nach dem letzten Haus (Parkplatz mit Wandertafel) führt rechts ein Weg talauswärts. Jetzt geht es sehr beschaulich, immer mit Blick auf den Fluss bis zum Ort Falca de Cima.
Glöckchenlauch gesäumter Weg über der Ribeira do Porco |
Wir überqueren die Straße ER 220 und steigen den Treppenweg gegenüber hoch bis zur asphaltierten Straße nach Tanque. Nach 1000 m gehen wir auf einem landwirtschaftlichen Weg 100 m bergab bis ein schmaler Pfad links abzweigt. Ein hoher Zaun grenzt hier weitläufige Gemüsekulturen ein. Dann beginnt ein schmaler Pfad, oft entlang alter Steinmauern, der immer wieder kleine Bachläufe kreuzt. An der Wegekreuzung nach 1 km halten wir uns links, später passieren wir drei unbewohnte Häuser mit blühenden Orchideen-Gärtchen. Ab hier ist der Weg betoniert, wir bleiben bei der nächsten Kreuzung wieder links und erreichen so die Straße ER 211 nahe dem Miradouro mit Heiligenschrein. Von hier sind es noch 400 m zurück zum Startpunkt, wo das Auto wartet.
verwilderte Schönmalven - Abutilon pictum |
Orchideen-Pracht im Nirgendwo |
Fazit: eine lange Wanderung auf wunderschönen Wegen
Höhendifferenz: 955 m
Gehzeit: 6 h 30
Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 4 - São Vicente - VE 1 - Boaventura - ER 211 - bis Ortsausgang
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