Um unser Nordküsten-Wochenende rund zu machen, haben wir uns auf den Weg zum Poço das Pulgas gemacht - in der Hoffnung diesen zauberhaften Ort diesmal wiederzufinden. Nach den Winterunwettern von 2020/21 war unser Versuch im Mai 2021 nicht sehr erfolgreich. Erdrutsche, umgestürzte Bäume und schlechte Wege sorgten für viel Verwirrung: Poço das Pulgas
Inzwischen wurde ordentlich aufgeräumt, neue Hinweisschilder erleichtern die Wegfindung, und wir hatten eine tolle Tour mit allen möglichen Abzweigen in Nebentäler.
Start war wie immer am Picknickplatz in Primeira Lombada, dann erstmal auf dem etwas verwachsenen Weg hoch zur Levada das Fontes und an dieser entlang bis zum großen Wassertank.
Am Ende der Straße wollte ich in der Ribeira da Camisa hoch bis zum Wasserfall, Cascata do Rabo do Burro. Piet wollte heute jedoch nicht Flusswandern und wir haben den Weg links Richtung Poço das Pulgas eingeschlagen. Am nächsten Abzweig konnte ich ihn jedoch überreden den Abstecher zum Eselsschwanz-Wasserfall zu machen. Es lohnt sich - auch im Sommer!
Ribeira da Camisa
Cascata do Rabo do Burro
Der nächste Abstecher zum Cabouco das Faieiras ist zwar auch schön, aber ohne Wasser nur halb so interessant.
Wieder zurück auf dem Hauptweg, mussten wir feststellen, dass die Leiter an der "Glitschwand" nicht mehr da ist. Der Aufstieg ist nur durch ein dünnes Plastikkabel "gesichert". Ein Gedenkstein darunter könnte auf einen Unfall in diesem Jahr hinweisen - also schön vorsichtig!
Dann kommt der Abzweig zur Aguagem da Tina. Auch hier ist im Sommer kaum Wasser.
Aber dann, endlich ... und so schön wie eh und je ... der Poço das Pulgas
Nach einer langen, ungestörten Pause setzen wir unseren Weg Richtung Segunda Lombada fort. Ich muss gestehen, dass mir dieses Wegstück in der Erinnerung weniger anspruchsvoll vorkam. Es gibt da etliche ziemlich ausgesetzte Passagen und der steile Abstieg nach der Felswand ist ebenfalls mit großer Achtsamkeit zu gehen.
Sobald wir die Kreuzung zur Vereda da Segunda Lombada erreichen, wird es zwar ungefährlicher, aber der steile Weg geht ziemlich in die Knie. Wir sind jedenfalls froh, dass wir die ursprüngliche Absicht, direkt von Ponta Delgada aus loszugehen, nicht umgesetzt hatten und freuen uns auf eine kaltes Shandy in der ersten Bar, die an diesem Feiertag (15. August!!) geöffnet hat.
Fazit: eine immer wieder lohnenswerte Runde; wer nicht so trittsicher ist, sollte nur den Hinweg zum Poço das Pulgas machen und wieder zurück gehen
Vereda da Fajã de Areia - Topo da Maruja - Paredes - 7,2 km
Ziemlich senkrecht nach oben, dann durchs Dickicht und ziemlich senkrecht wieder runter - das erklärt, warum wir für gut 7 km ganze 7 Stunden brauchten. Dass wir solche Touren nicht alleine machen, versteht sich von selbst. Mit unseren Guides Márcio und Jorge von madeirawonderhikes waren wir jedoch bei bestem Wetter wie immer sicher unterwegs.
natürliche "Monumente" auf der Vereda da Fajã de Areia
ein lebender "Triploid" nahe der Kreuzung mit der Vereda do Barbusano
Blick vom Topo da Maruja
"Chegada" - Ankunft, Pause nach 4 Stunden bevor es wieder runter geht
nicht klettern, aber "hangeln" - von Baum zu Fels zu Baum
Wolken ziehen herauf ...
... und lösen sich wieder auf
direkt unter uns sehen wir das Auto, aber trotz einiger Pfiffe kommt es uns nicht abholen
die letzten 200 Abstiegsmeter sind etwas moderater ...
... und nach den letzten 50 Metern Dickicht ist es geschafft.
Toller Job! Danke Márcio und Jorge, ihr seid die echten Helden!