Fonte do Bispo - Galhano - Levada da Ribeira da Janela - Lombo Magro - Levada dos Cedros - Fanal - 13,5 km
Es war eine Wanderung mit sehr bezeichnenden Kommentaren meiner Mitwanderer:
„Was, ein Seil? Du hast von einem Wildschweinpfad gesprochen!“
„Seit wann klettern Wildschweine an Knotenseilen an einer glitschigen Felswand hoch?“
„Wer garantiert mir, dass das Seil hält?“
„Jetzt bin ich oben, aber es geht überhaupt nicht weiter.“
„Kletter mal lieber hinauf und beruhige sie.“
„Wer hat sich nur diesen Weg ausgedacht?!“
Während sich die halbe Welt über den amerikanischen Patienten oder ein fieses Virus Gedanken macht, tausche ich die zivilisierte Welt gegen die gezähmte Wildnis. Und in der Wildnis hängt man nicht unfruchtbaren Gedanken nach, sondern konzentriert sich auf jeden Schritt. Das Ergebnis, zumindest für mich, ist ein einzigartiges Glücksgefühl. Ich hoffe, dass es meinen Mitwanderern Chris und Jason genauso ging.
Wir beginnen früh am Tag unseren Abstieg von der Serra über eine breite Forstpiste, die Gelegenheit gibt ein bisschen zu plaudern und sich warm zu laufen. Nach ein paar Kilometern und einem kurzen steilen Abstieg erreichen wir die Levada da Ribeira da Janela. Wir treffen zwei Trailrunner, die zum Frühsport schon ihre ersten 15 km Levadalauf hinter sich haben und auf dem Rückweg sind. Danach bleiben wir für die nächsten Stunden alleine.
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Entlang des Forstweges produzieren fleissige Bienen den guten Laurissilva-Honig
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Madre de Louro - Baumpilz, Heilmittel
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die Levada da Ribeira da Janela ist gleich erreicht
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Wir wandern gegen die Fliessrichtung ins Tal hinein, machen bei der Flussquerung Pause und verfolgen die Levada am gegenüberliegenden Ufer. Ein kurzer Abstecher durch den letzten Tunnel zur Madre der Levada muss sein. Es ist ein grandioser Kessel, der sich vor uns erhebt. Leider lassen sich die kleinen Wasserfälle nur bis zum ersten Poço erklimmen. Um an den Fuß des Calderão zu kommen, würde man ein unfreiwilliges Bad in einem der Poços riskieren - vielleicht mal im Sommer!?
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Madre 2 der Levada da Ribeira da Janela |
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Pause in der Ribeira da Janela
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letzter Tunnel vor der Madre
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Zufluss im Tunnel
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Kessel zur Madre 1 |
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Madre 1 im Janela-Seitental
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auf dem Rückweg im Tunnel
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Zurück, direkt am Tunneleingang zweigt ein unscheinbarer Pfad ab und gleich stehen wir an der begrünten Felswand. Was wir alle nicht wussten, war, ob wir wirklich ein brauchbares Seil, wie es auf den Fotos der Wandergruppe Amigos do Natureza zu sehen war, vorfinden werden. Glück gehabt. Das Seil ist fix und in einem vertrauenswürdigen Zustand. Wir überlegen die beste Vorgehensweise, erste Überlegung: zwei klettern ohne Rucksack, dann ziehen wir die Rucksäcke hoch, werfen das Seil wieder runter und der dritte folgt.
Als Chris oben ist und etwas unglücklich nach dem Weiterweg Ausschau hält, ändern wir den Plan. Ich klettere mit Rucksack am Knotenseil, entdecke oben ein zweites Stahlseil und damit auch den Weg. Jason kommt mit zwei Rucksäcken hinterher.
Das Klettern am Seil wird durch farbig markierte Punkte erleichtert. So weiß auch ein ungeübter Kletterer - das sind wir alle drei - genau, wo er/sie seine Füße hinzusetzen hat.
Der schwierigste Teil des Weges ist also geschafft. Nun ist der Pfad absolut eindeutig, es geht einfach immer nur sehr, sehr steil bergauf auf dem Lombo Magro, dem dünnen Bergrücken. Großen Respekt habe ich vor den Passagen entlang der fast senkrechten Flanken. Davon gibt glücklicherweise nur zwei. Ansonsten folgen wir immer dem Grat.
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"Picknickplatz" der letzten, die hier gegangen sind - ein qm, Platz für drei Leute |
Nach der Überquerung eines Bachlaufs wird der Bergrücken breit. Kurzstämmige Baumheiden, Eichen und Lorbeer wachsen dicht und kreuz und quer, was die Orientierung manchmal erschwert. Aber wir finden zum Glück genügend Baummarkierungen als Wegzeichen.
Mit dem Erreichen der Levada dos Cedros sind wir der Zivilisation wieder ganz nahe. Chris und Jason möchten unsere Tour gerne auf dem Wanderweg beenden, anstatt weiter steil durch den Wald hochzusteigen.
Nachdem wir der Madre der Levada und ihrem schönen Wasserfall noch einen Besuch abgestattet haben, müssen noch 1,3 km Blockbohlen-Stufenweg bewältigt werden. Für uns alle drei ist das der undankbarste Teil dieser spektakulären Tour.
Fast auf die Minute pünktlich werden wir von Piet abgeholt. Das gute Wetter, das uns bis zum Schluss begleitet hat, ist schlagartig vorbei und wir fahren im kalten Nieselregen über die Serra, um das Auto von Chris bei Fonte do Bispo wieder abzuholen.
Fazit: geniale Tour, vorausgesetzt man hat Bergerfahrung und die Wetterbedingungen stimmen
Gehzeit: 6 h
Höhendifferenz: ab 850 m, auf 730 m
Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 3 - Prazeres - ER 210 - Fonte do Bispo
Die Abholung im Fanal muss organisiert werden, es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel
älter Posts in dieser Region:
https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2019/04/fanal-levada-dos-cedros.html
https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2017/04/im-wunderschonen-janela-tal.html