Irgendwie hat es sich bei uns etabliert im Dezember von Ponta Delgada zu den Lombadas zu wandern. In diesem Jahr mit längerem Anlauf und geplantem längeren Auslauf, nämlich von Boaventura nach São Vicente. Es sollte eine einfache Wanderung auf dem Caminho Real 23 werden - kleine Erkundungen auf dem Weg nicht ausgeschlossen.
Zunächst haben wir uns in der Junta da Freguesia von Boaventura die Karten für die drei festen Orientierungslaufetappen gekauft (siehe orientierungslaufe.html ), in der Bar Tijolo einen Bica getrunken, und dann ging's los auf dem CR 23 über Lombadinha und den Caminho do Aviso hinunter nach Ponta Delgada. Dabei überquerten wir die verschüttete Küstenstraße ER 101 und konnten sehen, dass eine gute Spur durch das Gestrüpp auf der ehemaligen Fahrbahn führt.
In Ponta Delgada kann man auf den kleinen Veredas herrlich durch das Dorf streunen und vor lauter Begeisterung den beabsichtigen Weg zur Levada das Verandas verfehlen. Wir waren also bereits viel zu hoch als es auffiel und weil sowieso gerade Mittagszeit war, kehrten wir halt im Casa da Pedra ein. Das lohnt sich eigentlich immer, egal ob zum Essen oder nur zum Trinken (es gibt dort Ingwer-Poncha! aber nicht heute, wir mussten ja noch ein bisschen laufen).
Gut satt wanderten wir weiter nach Primeira Lombada (auf der Straße) und suchten dann den Abstieg über den Lombo do Caboz. Dazu muss man nach der Bar rechts die Straße runter und ihr eine ganze Weile folgen, bis tatsächlich ein Schild auf die gleichnamige Vereda hinweist.
Sie ist momentan in einem recht aufgeräumten Zustand, weil sie für den Maxi Trail Anfang Dezember frisch präpariert worden war. Das dürfte sich nach den nächsten kräftigen Regenfällen sehr schnell ändern, speziell am Steilabsteig neben der Felswand. Der Rest ist umschwierig zu gehen und ziemlich schnell trifft man auf die Küstenstraße. Jetzt wäre eigentlich ein sehr gemütliches Auslaufen an der wenig befahrenen Straße, bzw. der Uferpromenade bis São Vicente der Abschluss gewesen, wenn nicht schon bald ein Riesenhaufen Dreck im Weg gelegen hätte. Obendrauf thronte ein Bagger, und der Fahrer verweigerte uns die Überquerung. Seine Mittagspause war leider zu Ende und Feierabend noch lang nicht in Sicht, wir müssen tatsächlich umkehren - wegen eines Haufen Erde auf einer Straße - sehr gemein!!!
Also zurück nach Ponta Delgada. Aber anstatt wieder ganz über Lombadinha zurück nach Boaventura zu laufen, probieren wir die Spur auf der Estrada Antiga. Bis auf eine Stelle geht es recht gut sich durch Gestrüpp und Schilf zu drängen. Dort, wo die Straße zur Hälfte weggebrochen ist und wir über einen Berg von dicken Felsbrocken krabbeln mussten, könnte es irgendwann gefährlich werden.
Fazit: Wie immer ruhig und schön hier im Norden - und wie immer mit Überraschungen. Der Abstieg über den Lombo do Caboz ist eine gute Alternative zum nicht mehr begehbaren Caminho das Varandas, der uns sonst immer zu den Lombadas hinaufgeführt hatte
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