13 Juli 2016

Sonne satt in Santana


...das gibt es nicht so oft!


Wir verbringen ein Wochenende an der Nordküste in dem kleinen Städtchen mit den bunten, strohgedeckten, kleinen Bauernhäusern, den Casas de Colmo.

 In früheren Zeiten waren diese winzigen Wohnhäuser, die mit den Palheiros, den Kuhställen, bauidentisch sind, auf der ganzen Insel zu finden, doch nur in Santana werden sie heutzutage noch bewohnt und sind Touristenmagnet. Mit den Casa de Colmo-Nachbauten neben dem Rathaus hat sich Santana auf die Liste der Madeira-Attraktionen gesetzt, denn es gibt kaum einen Reisebericht über Madeira, der ohne diese Häuser auskommt. Also jetzt auch hier in diesem Blog!

der gemütliche alte Herr führt Touristen gegen Entgelt durch sein Eigenheim

Touristeninfo in Santana mit Blick auf die Bergwelt 


Unser Domizil, ein Appartement in den Casas de Campo do Pomar, etwas außerhalb des Zentrums, wunderschön auf dem Lombo do Curral gelegen, sollte uns als "Basislager" für ausgedehnte Wanderungen um den Pico Ruivo dienen. Und die Bedingungen schienen optimal.

der Garten der Casas de Campo do Pomar


Doch manchmal kommt es anders als man denkt und ein Hexenschuss vereitelt die Wanderpläne. Also werden die ambitionierten Ideen für später mal in die Schublade gelegt und wir probieren es mit therapeutischem Spazierwandern auf einem gut besuchten Wanderweg.




Die Weg vom Parkplatz Achada do Teixeira zur Pico Ruivo Hütte müsste eigentlich zu schaffen sein. Ein gepflasterter Weg, der nur für die ersten Minuten steil bergauf führt, im weiteren Verlauf sich aber angenehm noch oben zieht, bietet herrliche Ausblicke auf die zerklüftete Bergwelt Madeiras. 


Pico das Torres (zweithöchster Berg mit 1851 m)
Pico do Gato (1780 m sieht aus dieser Perspektive eher wie ein Zahn aus)
Pico do Cidrão, 1718 m
Pico do Areeiro, 1818 m mit der auffälligen weißen Kuppel


Immer noch ist Gelb die vorherrschende Farbe, aber es sind nicht mehr die Ginsterbüsche, sondern die dem Löwenzahn zum Verwechseln ähnlichen Pippau-Gewächse, über denen Gebirgsschmetterlinge, wie die Madeira-Rostbinde, im Sonnenschein flattern.
Mein lieber Mann ist tapfer, lockert seine verkrampften Muskeln beim langsamen Laufen und ruht sich nach Ankunft hinter der Hütte aus. Ich habe noch ein wenig Auslauf hoch auf den Gipfel. 


vor uns der Pico Ruivo und die Hütte

Blick vom Pico Ruivo zum Pico do Areeiro

rechts oben der "Tunnelweg" zwischen den beiden Gipfeln

Blick über Santana, den Adlerfelsen, Faial und die Ponte de São Lourenço - rechts mittig der "Homem em Pé"


Hinter der Hütte gibt es einen kleinen Miradouro, wo wir trotz Völkerwanderung danach ganz ungestört Pause machen können.
noch ein einsamer Miradouro auf dem Rückweg 


Auf dem Rückweg mit dem Auto nach Santana landen wir dann aber doch in der Wochenend-Ausflugs-Falle. Ab dem Campo sportivo sind sämtliche Straßen wegen eines Autorennens gesperrt. Wir sitzen mit vielen anderen für knapp drei Stunden fest. Immerhin finden wir eine Bar.  Für die Besitzer ist dies ein lukrativer Nachmittag, denn es stranden etliche Autofahrer in der unauffälligen Kneipe.
Egal, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Rückenschmerzen sind etwas besser. Unser Ziel, das Schwimmbad im Calhau von São Jorge, werden wir heute vermutlich nicht mehr ansteuern.

Stattdessen "erschleichen" wir uns gerade noch eine Durchfahrt durchs Zentrum, denn die nächste Straßensperrung wird gerade für die Parade des Tanz- und Folklorefests aufgebaut. Madeira im Feste-Feier-Wahn!



Trachtengruppen formieren sich am Abend für die Parade, während der typische Santana Nebel aufzieht.







Fazit: ganz anders als geplant, aber trotzdem schön. Mal sehen was morgen geht.




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