Cruzinhas/Fonte do Bispo - Levada dos Marinheiros - Bardo Velho
Ein Jahr nachdem ein verheerendes Feuer (Oktober 2023) den Westen Madeiras verwüstet hat, sind wir das erste Mal wieder zu einer Wanderung zu meinem einstigen Lieblingsweg, dem Bardo Velho, aufgebrochen. Wie sieht es dort inzwischen aus? Ist es immer noch lohnenswert die Wanderung durch die Ribeira das Marinheiros zu machen? Was ist aus den kleinen Lorbeerwäldchen, den letzten endemischen Refugien an den Südhängen der Serra geworden?
Wir starten wie üblich bei Cruzinhas und wählen diesmal einen anderen Weg bergab. Das Feuer hat den Zugang zu einem sehr alten Hohlweg freigelegt, der wohl in direkter Linie von Fonte do Bispo hinunter nach Lombada dos Cedros führte. Im Gegensatz zu den staubigen Pisten, die die Hänge durchziehen, ist dies ein sehr schöner Weg, doch leider nicht mehr richtig durchgängig.
Die erste Sperre (vermutlich durch Einbruch der Seitenwände entstanden) können wir noch überwinden, indem wir heraus steigen und wieder hinein steigen. Bei der zweiten Sperre bräuchten wir Werkzeug (mindestens eine Handsäge) und "Schutz"kleidung. Wir steigen aus dem Hohlweg hinauf in die verkohlte Steppe, schlagen uns noch ein paar Meter in eine und dann in die andere Richtung, sehen danach aus wie ehemals die Schornsteinfeger, um dann doch lieber im Hohlweg wieder zurückzugehen.
Interessante Beobachtungen hierbei waren: im schattig, geschützten Hohlweg wachsen kleine Baumheide-Sämlinge heran, während auf der Kohlehalde nur der Ginster schon wieder dominiert. Lorbeerbäume, die das Feuer überlebt haben (leider nicht alle) treiben überwiegend am Fuß des Stammes wieder aus. Doch leider scheinen diese Neuaustriebe Lieblingsspeise der Kühe zu sein. Ginster und Farn werden auch im Jungstadium verschmäht.
Wir gehen, entgegen unseren Absichten, nur die kurze Runde, denn es ist schon sehr deprimierend durch diese Verwüstung zu wandern. Auch der Abstiegsweg zur Levada dos Marinheiros ist nicht mehr grün. Erst als wir uns der Madre nähern, scheint der Bewuchs noch intakt. Doch sobald man den Blick hebt oder aufs andere Ufer schweifen lässt, wird klar, dass es noch lange dauern wird bis sich die Vegetation wieder erholt haben wird.
Die "Streichelbäume" (Lorbeerbäume mit dickem Moospolster) sind intakt. So weit hinunter sind die Flammen nicht gekommen. Und als wir nach Fonte do Bispo hinaufsteigen, stellen wir mit Erleichterung fest, dass auch hier das Lorbeerareal intakt geblieben ist. Überhaupt kann man hier wieder sehr gut erkennen, dass Lorbeerbäume nicht nur den Flammen sehr gut widerstehen, sondern diese tatsächlich auch abhalten tiefer in den Wald einzudringen.
Fazit: interessant, aber derzeit nicht wirklich eine empfehlenswerte Genusswanderung
so schön war es mal:
https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2022/06/levada-dos-marinheiros.html