29 September 2019

Eine Runde durch die Ribeira do Seixal



Chão da Ribeira - Vereda das Feitas - Levada do Seixal - Vereda do Lombo Barbinhas - Chão da Ribeira - 7,6 km



Diese Runde stand schon einige Zeit auf meiner Agenda. Unbedingt wollte ich noch vor den ersten Herbststürmen, die manchmal den Weg für Monate versperren, über die Vereda das Feitas hoch zur Levada do Seixal wandern.

Das Wetter war nicht schlecht, es hatte allerdings nachts leicht geregnet. Dass es aber so glatt sein könnte, hätte ich nicht gedacht. Die Zwischenabstiege sind ja nur selten seilgesichert, es war also höchste Konzentration gefordert. Grundsätzlich ist der Weg durch das Auf und Ab und das Kreuzen der vielen Ribeiras äußerst reizvoll. 


beim ersten Holztor vor der Forellenfarm geht es los

ein kurzes Stück entlang der Levada do Chão da Ribeira

anfangs sehr moderat ansteigend

auf den glatten Hölzern ist Vorsicht angeraten

einer der vielen grünen Kessel



Lorbeerbaum-Riese



Die Levada do Seixal erreicht man direkt am langen Tunnel, der zur Levada da Rocha Vermelha im Janela-Tal führt. Wir bleiben im Seixal-Tal und wandern gegen die Fließrichtung zum Hortelá-Tunnel. (Peinlich: wir haben die Taschenlampen vergessen. Mit den Handys geht's einigermaßen, der Tunnel ist ja relativ komfortabel)



Eingang zum langen Seixal-Tunnel

Levada do Seixal Richtung Hortelá-Tunnel

Levadabrücke

Ribeira do Lajeado

Der Hortelá-Wasserfall ist immer wieder beeindruckend. Im speziellen wie er in der Levada aufgefangen wird.







Ebenso beeindruckend ist die Levada selbst und die Blicke in den Abgrund der Rineira da Hortelá. Die doppelte Sicherung ist hier absolut wichtig, denn die Levadamauer ist schmierseifenglatt. Der Übergang über die Ribeira do Folhado, der im letzten Jahr durch einen Erdrutsch zerstört und sehr gefährlich war, ist wieder aufgebaut und ohne Risiko zu queren.






Ribeira do Folhado




Zur Madre gehen wir heute nicht. Der Weg steht völlig unter Wasser.

Bilder zum Zustand 2018 und zur Madre könnt ihr hier sehen:


Der steile Abstieg über die Vereda do Lombo Barbinhas ist in einem sehr aufgeräumten Zustand. Ein extremes Steilstück ist sogar seilgesichert (das haben wir sicher den Vorbereitungen für den nächsten Trailrun zu verdanken). 






Unten am Bach müssen wir allerdings wieder improvisieren. Zunächst muss man ja rüber, dann geht's eigentlich ab Madre an der Levada Chão da Ribeira weiter. Der Erdrutsch ist zwar schon mal geräumt worden. Weil dort aber immer noch einiges nachrutscht, kann man nur durch das relativ trockene Bachbett am Rutsch vorbei, um dann wieder zur Levada hochzuklettern. Ist ein bisschen tricky, vorallem weil sich an der Böschung die Brombeeren breit machen. Die ehemalige dreifache Bachquerung ist jetzt aber nicht mehr notwendig. 





demolierte Levadafassung kurz nach der Madre

Am Levadaschacht vorbei geht ein alter Weg direkt zum Forellenzuchtgelände und damit weiter zum Parkplatz vor dem seit Jahren geschlossenen Restaurant Laurissilva.





Fazit: diese Runde ist nur für absolut trittsichere Wanderer mit Ortskenntnis in der Region geeignet.  Wenn man den Weg genießen kann, ist es eine traumhafte Wildniswanderung.
Auf keinen Fall nach schweren Regenfällen oder Sturm gehen!

Gehzeit: 4 h

Höhendifferenzen: Auf 430 m / Ab 410 m





23 September 2019

Großbaustelle Speicherbecken auf Paúl da Serra



Pico Fernandes - Ribeira do Lajeado - Levada do Pico da Urze - Speicherbecken - Stonehenge 2 / Schafschur-Mauern -  9 km




Wie sieht es eigentlich auf der Baustelle auf der Serra aus? Ist das Speicherbecken für das Pumpspeicherkraftwerk bald fertig?
Bisher haben wir die mehrjährigen Bauarbeiten nur aus der Ferne beobachten können. Wir wollten sonntags mal eine Inspektionswanderung machen und dabei gleich ergründen, was aus der idyllischen, kleinen Levada do Pico da Urze während der Bauarbeiten geworden ist. 




Dazu schlagen wir parallel zur alten (gesperrten) Straße nach Lajeado den Weg Richtung Pico do Fernandes ein. Die Spur verliert sich bald im Farn und Ginsterdickicht - wie am Ende des Sommers nicht anders zu erwarten -, ist aber nicht schlimm, weil nix kratzt. Hier wuchert nur Besenginster und Farn.
Oben haben wir guten Überblick, solange die Wolken sich zurückhalten. 





Die Levada sticht klar heraus, ist also komplett erneuert. Das schauen wir uns an. Für den Abstieg runter zur Ribeira brauchten wir Gamaschen, dort wachsen Brombeeren. Kurze Überlegung, ob wir uns an der Ribeira do Lajeado bis zur Madre der Levada Alecrim weiter durchschlagen - aber der Wolkenaufzug und die vermutlich schwierig passierbare Madre veranlassen uns, am Abzweig gleich über den Bach zu gehen und zur neuen Levada do Pico da Urze hochzusteigen.


Bachpassage

die neue Levada do Pico da Urze

Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen. Die ehemalige, winzige "Natur"Levada musste einem großen, breiten Kanal weichen. Immerhin wurde der ursprüngliche Lauf erhalten, so dass sie in ein bis zwei Jahren schon wieder ganz schön zu bewandern sein könnte. 
Interessant ist der Einlauf in das Speicherbecken. 


unter den Rohren sind noch die Reste der alten Levada zu sehen

der etwas versteckte Poço mit Miniwasserfall blieb erhalten

noch fehlen die Schieber

sie ist zwar breit, aber immer noch schwungvoll

parallel zum Speicherbecken

Einlauf ins Speicherbecken



Die Baustelle sieht schon sehr aufgeräumt aus. Zur Zeit werden die Folien zur Abdichtung verlegt. Auf der Mauerkrone lässt sich das Becken umrunden.


Fahrstraßen im Becken

Folienabdichtung - und ein Seil für das schnelle rauf und runter



Arbeitstagebuch auf den Folien



Wir gehen an der Levada zurück bis zur neuen Madre, von dort rechts der Ribeira weiter und entdecken am anderen Ufer einen Picknickplatz. Zwischen den früheren Schafspferchen sollte wohl ein Lugar de Lazer geschaffen werden, Tische und Bänke versinken aber schon wieder im grünen Dickicht. Schön still war's.



die neue Madre

Stonehenge / ehemalige Schafschurpferche


Picknick mit Blick auf das Speicherbecken


Für den kurzen Aufstieg zur Ebene brauchten wir allerdings das Gertel. Bevor die Wege richtig aufgeräumt worden sind, ist ein Ausflug dorthin nur bedingt empfehlenswert.

Fazit: zur Zeit ist die Gegend nur sonntags zu begehen, interessant ist es aber allemal zu sehen was dort oben passiert