27 Januar 2014

Wanderung auf der Eukalyptuslevada

Sonntag war mal wieder Wandertag. Nach unserem Einkauf vormittags auf dem Bauernmarkt in Prazeres, lockt uns ein guter Tipp und das perfekte Wetter auf eine etwas längere Tour.
Wir starten von zuhause, also vom Lombo dos Reis, hinüber zum Lombo do Lameiro und weiter zum Lombo dos Castanheiros. Hier endet die Besiedlung und damit auch die Straße und wir steigen hinunter ins Tal, vor uns der heute wolkenfreie Pico Gordo.



Hier unten gilt es einen kleinen Bach zu überqueren, aber es gibt eine passierbare Furt. Bei Hochwasser müsse man über glitschige Baumstämme darüber balancieren - nix für uns - und überhaupt sollt diese Tour nicht nach langen Regenfällen gegangen werden, denn nicht immer ist der Weg so gerade und lieblich, dass er zum Blumen pflücken einlädt.



Nachdem wir den Bach weit hinten im Tal inseleinwärts ein zweites Mal überquert haben, beginnt ein steiler Aufstieg durch den Wald hinauf zur Levada Nova. Oben angekommen genießen wir bei einer Picknickpause die herrliche Aussicht und ruhen uns für den bevorstehenden langen Weg an der Levada entlang ein wenig aus.



Auch hier sind immer wieder Wasserläufe zu überqueren, die jedoch durch die Trittsteine einfach zu bewältigen sind. Der Weg führt uns weit ins stille Tal der Ribeira da Achada hinein und um den Lombo Grande herum durch den Eukalyptuswald. Nach 3 1/2 Stunden sind wir wieder auf dem Lombo do Lameiro angekommen. Jetzt steht uns noch ein steiler Abstieg auf einem Forstweg ins Dorf hinunter bevor und ich bin zum x-ten mal froh Wanderstöcke zu haben.


Es ist eine schöne abwechslungsreiche Tour, mit mittelschweren Anforderungen und an einigen Stellen leichter Schwindelgefahr. Der Höhenunterschied ist etwa 300m im An- und Abstieg.

24 Januar 2014

unterwegs



Bei uns ist mal wieder Baustelle: wir bekommen ein Glasvordach und das bedarf einiger Vorbereitungen an der Natursteinwand.
Ich mach mich aus dem Staub - im wahrsten Sinne des Wortes- und streife durch die nähere Umgebung. Schon der Weg von einer Ansiedlung zur nächsten führt mich über kleine Pfade, Bächlein und Wasserfälle und höre nicht auf zu staunen, was hier alles wächst: wild und ungezähmt sprossen Callas neben Bananen, Gräser und Farne, Aloen, Weiden, Schilf und Fenchel.



Besonders nett sind die tierischen "Wegelagerer"


Sonnenuntergang

Der Januar ist in diesem Jahr ein echter Wintermonat, recht unbeständig, feucht, kühl und windig.
Aber gestern drehte der Wind von Südwest auf Nordost und bescherte uns mal wieder einen wolkenlosen Tag. Wir nutzten den Abend, um am Strand nach Treibholz und schönen Steinen für den Garten zu suchen. Bei einem anschließenden Glas Madeirawein ging der Tag mit einem fantastischen Sonnenuntergang zu Ende.
Das ist nach hiesiger Zeit gegen 18.30, also 19.30 in Deutschland



12 Januar 2014

Seilbahn von Achadas da Cruz

Wir fahren heute nach Westen in das alte, ursprüngliche und inzwischen sehr verlassen wirkende Madeira. Die Straßen sind holperig, endlose Kurven verlängern die eigentliche Distanz um ein Vielfaches und wir haben viel Zeit die unverfälschte Landschaft zu genießen. Unser Ziel ist die Steilküste bei Achadas da Cruz, wo wir uns mit einer Seilbahn, dem "Teleférico" 450m nach unten gondeln lassen wollen.



An der "Berg"station angekommen genießen wir zunächst die atemberaubende Aussicht und den Blick auf die Felder und Hüttchen von Calhau. Wie auch weiter im Westen wird hier direkt am Meeressaum Landwirtschaft von den wenigen verbliebenen älteren Einwohnern des Dorfes betrieben. Erst seit wenigen Jahren ist der Teleférico in Betrieb und erleichtert den Insulanern die tägliche harte Arbeit. Denn der Fußweg hinunter in die Ebene ist steil und dauert 2 Stunden. Für den Transport von Gerätschaften und der Ernte gibt es schon seit etlichen Jahren eine Lastenseibahn, das gefahrlose Herauf und Hinunter der Menschen ist aber erst seit Mitte der 90er Jahre - dank EU-Mitteln - mit der Gondel möglich geworden.



Die Seilbahn besteht nur aus zwei Kabinen, die im Wechsel ohne weitere Stützpfeiler in nur 5 Minuten zwischen der Klippe und dem Meer unterwegs sind.



Ein kleiner Spaziergang durch die Felder zeigt, dass die fruchtbare Ebene hier nicht immer so friedlich wie heute da liegt. Steinmauern und Zäune aus hohem Heidereisig schützen die Felder und Hütten vor dem ständigen Wind.





An den Klippen wachsen selten gewordene endemische Pflanzen, die sich an die salzhaltige Luft angepasst haben - was manch einem Utensil nicht so gut gelungen ist.