26 Oktober 2016

Entdeckung im Tal der Ribeira Ponta do Sol

Es war der letzte Tag im Oktober, bevor das Wetter so richtig schlecht wurde, als wir uns von Regina und ihren zwei Labrador-Hunden auf die Levada do Techo führen ließen.

Eine bunte Truppe - schon allein aus dem Grunde, weil wir zunächst erstmal alle in farbenfrohen Regenklamotten unterwegs waren - startete am Ende des Caminho da Lombada knapp 700 m oberhalb von Ponta do Sol. Außer den beiden "Wanderführern" - Lucky und Lucy - war diesmal ein 7- jähriger, tapferer Wanderer mit dabei.


An den Wassertanks stellten wir unsere drei Autos ab. Die Hunde konnten es kaum erwarten endlich loszupreschen und forderten uns auf dem ersten steilen Anstieg über die gepflasterte Forststraße dauernd zum Zapfenwerfen auf. Nach gut eineinhalb Kilometern hatten wir die Levada erreicht.


Bis auf ein wenig stehendes Regenwasser war sie trocken. Der anfangs gut erkennbare Trampelpfad verlief immer mal wieder wenige Meter unterhalb des Wasserkanals. Ein kleiner, aber unproblematisch passierbarer Erdrutsch war der Grund für die Trockenheit der Levada.


Dann kam die erste ausgesetzte Stelle und damit der Umkehrpunkt für den kleinen Wanderer. 


Während ein Teil der Gruppe mit Moritz langsam zurück trödelte, stiefelten die anderen durchs teilweise dichte Brombeergestrüpp bis zur Madre weiter. Gerne wäre ich an manchen Stellen auch Hund gewesen, um einfach durch die Levada zu rauschen, ungeachtet von triefenden Felsüberhängen, rutschigen Levadamäuerchen und quer liegenden Baumstämmen.



Es war nicht gefährlich, aber vor lauter Konzentration konnte ich die Idylle dieses Levadaabschnitts kaum wahrnehmen. Und natürlich waren Lucky und Lucy schon lange vor uns in der Madre. Klar, vier Beine rennen schneller als zwei!

"Wo bleibt ihr denn nur?"

"wir kommen ja schon!"

Die Madre der Levada do Techo ist der Ribeiro Frio. Jasonaut erkundet, ob man bei trockenen Bedingungen im Bachbett weiter aufsteigen könnte. "sieht danach aus..."

auf dem Rückweg noch immer Regen....

...doch es klart langsam auf. Blick zurück in das Tal des Ribeiro Frio

...und weiter entlang der Levada durch den - diesseitig - unversehrten Eukalyptuswald. 



An diesem, erst vor kurzem, durch umgestürzte Bäume, beschädigten Wassertank müssen wir die Levada wegen Unwegsamkeit verlassen. Ein paar rot-weiße Flatterbänder weisen uns auf einen Abstieg talauswärts hin. Und da entdecken wir einen auf der Insel sehr selten anzutreffenden Baum:

Korkeiche - Quercus suber


endlich Sonne! Zeit fürs Picknick!

Von unserem Rastplatz aus sehen wir auf die unter uns liegende Levada Nova. Hier weiter abzusteigen, erscheint uns nicht sehr sinnvoll, denn es würde bedeuten, bis Lombada hinauszulaufen, um dann auf der Straße einen langen Anstieg zu unseren Autos zu haben. Also verfolgen wir einen schmalen Pfad, Höhe haltend und stoßen wieder auf die Levada do Techo. Dort, wo sie endet führt ein steiler Erdweg, vorbei an einem Zuckerohr-Feld, nach oben. Nach knapp 80 Höhenmetern haben wir den Caminho da Lombada erreicht und stärken uns an der Eckkneipe bei einem ziemlich verdutzten Wirt mit flüssigen Energien für den letzten Straßenaufstieg.



Anfahrt: Ribeira Brava - Ponta do Sol - Lombada - bis zum Ende der geteerten Straße (Wassertank!)

Fazit: eine schöne Entdeckung, menschenleer, für abenteuerlustige Kinder und folgsame Hunde geeignet

Wir waren - mit Pausen - 4 1/2 Std unterwegs





frühere Wanderung in diesem Gebiet:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen