Fajã do Penedo - Eira Corego - Chaminé - Boca da Relvinha - Boca das Voltas - Lamaceiros - Fajã do Penedo - 13 km
Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch - Sonne inselweit, kein Wind.
Piet hat endlich seine neu besohlten Wanderstiefel wieder (nach drei Monaten! Absolut keine Empfehlung für Stiefel von Hanwag)
Es passt also alles für ein kleines Laurissilva Abenteuer. Letztendlich ist unser Ziel der schöne Miradouro Boco das Voltas, 800 m über Boaventura und Arco de São Jorge.
Miradoura Boca das Voltas |
Wir starten unsere Runde in Fajã do Penedo, wo der Forstweg zum Levadawärterhaus und zum Tunnel der Levada dos Tornos beginnt. Nach einer halben Stunde haben wir die Levada bei Eira Corego erreicht, werfen noch einen Blick in den langen Tunnel und gehen dann wenige Meter zurück gegen die Fließrichtung. Hier beginnt der steile Chaminé-Aufstieg.
die Terrassen von Fajã do Penedo |
Weg nach Eira Corego |
Levada dos Tornos hinterm Levadeiro-Haus |
Tornostunnel |
Start zum Chaminé-Aufstieg |
Bis auf knapp 800 hm ist der Pfad deutlich. Die Reste von Stützmauern zeugen von ehemals bewirtschafteten Terrassen. Der relativ junge Wald auf dieser Höhe zeigt uns, dass diese Flächen erst seit wenigen Jahrzehnten aufgegeben sind.
Der weitere Aufstieg ist einigermaßen erkennbar. Wir müssen uns trotzdem sehr auf unseren Weg, bzw. auf die Füße konzentrieren, denn es ist sehr nass und rutschig. Beste Bedingungen für diverse Pilzkolonien.
Auf etwa 1000 hm kommen wir an einen Bach. Eigentlich müssten wir uns links halten, doch dort ist nur eine nasse Felswand. Also folgen wir am rechten Ufer einigen Stufen, die wir für den Weg halten. Dieser endet bald ebenso an einer Felswand. Also zurück zum Bach. Wir suchen nach Baummarkierungen, denn ein Weg ist absolut nicht zu erkennen.
hier ist äußerste Vorsicht geboten |
das Bachbett nach unten |
das Bachbett nach oben |
Jubel! Wir finden eine Hackspur, folgen dem ziemlich zugewucherten Bach und entdecken noch zwei weitere bis wir einen kleinen Wasserfall erreichen. Hier können wir den Bach überqueren und endlich auch wieder einen Pfad erkennen. Weiter geht's im Zickzack höher und höher. Auf knapp 1200 m erreichen wir den Gratweg, der vom Pico Canário herunterkommt.
Baummarkierung |
unterhalb des kleinen Wasserfalls |
hier können wir den Bach überqueren |
Zur Belohnung für unseren dreistündigen Aufstieg dürfen wir jetzt ganz entspannt auf einem guten Weg hinunter wandern. Selbst die Forstpiste, auf die wir nach einer halben Stunde treffen, ist ein grünes Wald- und Wiesenerlebnis. Schön und nass. Nur leider keine Aussicht, denn wie hier üblich hängen die Wolken tief.
Am Boca da Relvinha scheint das Pilzparadies zu sein. Viele giftig, aber wir wollen ja nicht ernten sondern nur schauen, und gehen auf dem breiten Weg weiter.
Nach mehr als einer Stunde erreichen wir den traumhaften Miradouro Boca das Voltas. Und dann kommt allmählich auch wieder die Sonne hinter den Wolken zum Vorschein. Wir haben einen sagenhaften 270 Grad Blick: auf das wogende Meer, dessen Wellenrauschen hier oben deutlich zu hören ist, hinüber auf das Zentralmassiv mit seinen langen Bergrücken. Einen davon haben wir gerade hinter uns gebracht.
Der Abstieg Richtung Lamaceiros ist ein schöner, aufgeräumter Wanderweg, zumindest bis zur Hälfte. Im unteren Abschnitt liegen ein paar frisch gefallene Bäume quer und der weitere Weg droht zuzuwachsen. Doch das wird sich im nächsten Monat ändern, wenn die Läufer des Maxi Race Madeira hier entlang geschickt werden.
Bei den ersten Feldern ertönt ein lautes Gegacker von Hühnern, die in den jungen Obstbaumgärten frei herumlaufen. Dann erreichen wir die Schotterpiste oberhalb der Levada das Faias. Wir halten uns links und sind nach 1,5 km zurück bei unserem Auto.
Fazit: eine spannende Runde mit einem steilen Anstieg, der nur für erfahrene Wanderer mit guter Kondition zu empfehlen ist. Die Wegfindung ist nicht ganz unproblematisch. Gefahrenstellen gibt es keine.
Gehzeit: 6 Stunden
An/Abstieg: 850 m
Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - São Vicente - Boaventura - Fajã do Penedo
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