28 September 2020

Sonntagsspaziergänge

Das große Wasserkraft-Projekt auf Paúl da Serra steht kurz vor der Vollendung und war mal wieder einen Besuch wert. Sonntags ist ein guter Tag, um die Neugierde auf Baustellen zu stillen und so haben wir uns die zwei Etagen des Pumpspeicher-Kraftwerks in zwei Etappen angeschaut.

Auf 1350 Metern ist das große Speicherbecken mit ca 30 m Tiefe mittlerweile fertig und mit Wasser gefüllt.


Speicherbecken - Sicht vom Pico Fernandes

auf dem Uferweg 

Ableitung des Wassers zum Druckrohr

bei 1352 Metern stoppt die Normalbefüllung

Wir haben die Besichtigung mit einer kleinen Rundwanderung verbunden, mit Start an der Fanalstraße ER 209. Für einen schönen Rundblick sind wir zunächst auf den Pico Fernandes gewandert, dann zur Ribeira do Lajeado abgestiegen und wieder hinauf zur Levada do Pico da Urze. Entlang der Levada, die sich inzwischen wieder schön begrünt hat, geht es zum Speicherbecken. Es ist inzwischen eingezäunt und der Zutritt ist verboten - eigentlich. Wir haben ein wenig am verschlossenen Tor gerüttelt und wollten gerade enttäuscht zurückgehen, als der Sonntagsaufseher mit seinem Pick-up gefahren kam, aufschloss und uns einlud alles anzuschauen. Vielleicht war ihm langweilig und er freute sich über Besuch.



Ribeira do Lajeado

Poço an der Levada do Pico da Urze



Levada do Pico da Urze

Vom Nordeingang zum Südausgang sind es 900 m. Dort wartete der Aufseher, um uns wieder aus dem gesperrten Areal zu entlassen. Auf der Piste erreichten wir die ER 110 und steuerten erstmal die Bar Pico da Urze an. Die einzige Kneipe auf der Hochebene ist immer einen Besuch wert - egal, ob zum Trinken oder Essen oder zu beidem.
Zurück zum Startpunkt gingen wir zunächst auf der alten Straße und nehmen den Abzweig wieder hinunter zur Ribeira und danach querbeet zurück zur Piste und zum Auto.

Fazit: Es ist eine 9 km Runde, einfach zu gehen, aber teilweise ein wenig zugewachsen.

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Keine Runde, sondern einfach entlang der Levada Nova ab der Estrada Dr. Roberto Monteiro (von Calheta nach Rabaçal) erreicht man - zur Zeit nur sonntags - die untere Etage der künftigen Energieerzeugung.


Levada Nova, im Hintergrund Druckleitungen zum Turbinenhaus

"abgesägter" Berg zur Schaffung eines Speicherbeckens

die Arbeiten im Speicherbecken sind noch im vollen Gange

Überlauf des Speicherbeckens in die Levada

Kraftwerk zwischen Berg und Tal


neue Levadabrücke

das Pumpenhaus von oben

Überlauf an der Levada Nova


Das ganze Konstrukt des Pump-Speicher-Kraftwerks arbeitet mit Wasser und Wind. Sehr vereinfacht ist das Prinzip folgendes: Wasserkraft am Tage erzeugt Verbrauchsstrom, Windkraft in der Nacht betreibt die Pumpen, um das unten gespeicherte Wasser wieder nach oben zu befördern. So wird Wasser, das auch zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen an Südwestküste benötigt wird, eingespart und nächtlicher Windstrom genutzt.

Das Projekt wurde vor drei Jahren in der ARTE-Reportage "Inseln der Zukunft" vorgestellt und soll dazu beitragen, das Madeira bis 2030 frei von fossiler Energie wirtschaften kann.



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