... im August im Südwesten Madeiras, wo es im Sommer wochenlang nicht regnet, verspricht nicht den großen Blütenrausch. Zu entdecken gibt es jedoch trotzdem eine ganze Menge, besonders wenn man mit einer Expertin unterwegs ist. Die bekannte Botanik-Professorin Susana Fontinha hatte eine Exkursion im Naturschutzgebiet "Parque Natural do Paúl do Mar" angeboten, zu welchem auch der Caminho Real 23 oder Caminho Real do Paúl do Mar gehört. ihre Spezialität sind natürlich die endemischen und heimischen Pflanzen, von denen es in den Steilhängen der Ribeira Seca sehr viele gibt - man muss nur wissen, wie sie aussehen. Getreu dem Motto: man sieht nur, was man kennt.
So konnte unsere kleine Gruppe (9 botanisch Interessierte) mehrere Exemplare eines eher seltenen endemischen Baums entdecken, der auf den ersten Blick zur Gruppe der Lorbeerbäume zu gehören scheint. Es ist jedoch eine völlig andere Spezies und gehört zu den Sapotengewächsen, auch als Breiapfelgewächse bezeichnet: Sideroxylon mirmulans - Marmulano.
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Sideroxylon mirmulans - Marmulano |
Die Bäume stehen kurz vor dem Eingang zum kleinen Tunnel in die Ribeira Seca. Falls sich jemand schon mal gefragt hat, warum man dort sofort von zig Eidechsen überfallen wird, sobald man vor dem Tunnel stehen bleibt, ist die Antwort: es leben Hunderte dieser Tierchen in diesen Bäumen.
Auf unserem Weg von Prazeres hinunter nach Paúl do Mar ließen sich noch zahlreiche Besonderheiten der Pflanzen entdecken, die uns nicht nur verzaubern, sondern für das Gleichgewicht der Ökosysteme und das Überleben der menschlichen Spezies von grundlegender Bedeutung sind. In Anpassungsfähigkeit und daraus entwickelten Überlebensstrategien sind uns Pflanzen auf jeden Fall weit voraus. Wir können viel von ihnen lernen, wie man beispielsweise mit Wassermangel umgeht.
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der Tüpfelfarn - Polypodium macaronesium - wartet nur auf ein kleines Nass, um sich wieder zu entfalten |
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Sämlinge der Weidenartigen Kugelblume - Globularia salicina - siedeln sich in Felsspalten an |
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auch zahlreiche Moose - Bryophyten - können in extremer Trockenheit überleben |
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Hungerkünstler oder Wasserspeicher? - Klebaeonium - Aeonium glutinosum |
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die Ringelblume - Calendula madeirense - schützt sich mit einem Wachsfilm gegen Verdunstung |
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das Meeres-Leimkraut - Silene uniflora - besiedelt Rutschhänge |
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Christusauge - Tolpis succulenta |
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Gänsedistel, im trockenen Süden macht sie sich klein - Sonchus ustulatus |
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Meerkohl - Crambe fruticoso |
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Fischfangwolsmilch - Euphorbia piscatoria
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noch ein Hungerkünstler - Madeira-Mauerpfeffer - Sedum nudum |
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sehr selten: gelber Jasmin - Jasminum odoratissimum |
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Madeira-Steinbrech - Saxifraga maderensis - ist eigentlich in höheren Lagen zuhause |
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und dem Lorbeer genügen schon ein paar nebelfeuchte Nächte, um auch im heißen August mit frischem Grün auszutreiben |
Natürlich gibt es noch viel mehr Spezialisten zu entdecken, wie z.B den madeirensischen Olivenbaum, den Madeira-Sorbenstrauch, den Madeira-Blaustern (nur im Winter!), die sehr seltene Schmerwurz (war jetzt leider fast nur noch "Papier"). Der Weg - am besten bergab - lohnt sich also zu jeder Jahreszeit.
Wer sich für eine dieser Exkursionen, die regelmäßig angeboten werden interessiert, schaut einfach mal auf die Facebook-Seite von: querida natureza
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