31 Oktober 2021

Küstenwandern im Osten

Caniçal - Pico do Facho - Pico Castanho - Vereda da Boca do Risco - Caniçal - 12,6 km



Wir weichen den von Westen heranziehenden Regenwolken aus und verbringen einen sonnenglühenden Wandertag nahe der Ostspitze Madeiras. Start ist am Praia de Natal am westlichen Ende Caniçals. Entlang der Südküste geht es Richtung Pico do Facho, und kurz bevor wir die Piste erreichen nehmen wir einen kleinen Pfad Richtung Norden. Ein Schuppen, ein paar Felder im Nirgendwo, dann beginnen wir zu kraxeln. Durch wilde Macchia gelangen wir auf den Grat, der im Auf und Ab immer Richtung Norden verläuft. Grandios sind die Ausblicke von São Lourenço, Caniçal, über die Bucht von Machico und weiter über Santo Antonio da Serra und die gesamte zentrale Bergkette mit den höchsten Gipfeln. 












In eine der Senken wurde eine Betontreppe eingefügt - vermutlich hatten sie gerade was übrig, als die ehemalige Schotterpiste in Malhada betoniert wurde - schrecklich! Dann kommen die Buckelserpentinen durch den Akazienwald, an deren Ende die nächste Einöde bewirtschaftet wird. Mittlerweile gackern dort auch etliche Hühner. Es ist immer wieder befremdlich, wie viele solch abgelegener Einsiedlerhütten noch immer auf Madeira zu finden sind.  



Die nächste Kraxelei bringt uns direkt zum Pico Castanho. Durch lichten Wald mit viel Farn, aber gut erkennbarem Weg kommen wir bis zu den Klippen der Nordküste. Die Ausblicke im späten Licht des Nachmittags sind phantastisch, wie überhaupt die ganze bizarre Landschaft, die sich im Osten der Insel präsentiert. 









Zurück geht es über das "Marsfeld" bis Caniçal. jetzt brauchen wir nur noch über die Straße ins Dorf zum Meer hinuntergehen, wo wir frischen Fisch im Restaurante Pescador genießen. Zurück zum Auto geht es entlang der Strandpromenade.






Fazit: bei unerwartet heißem Wetter eine ziemlich anstrengende, aber trotzdem gelungene Runde


Gehzeit: 5 h

Höhendifferenz: ↗  ↘ 900 m


Anfahrt:









28 Oktober 2021

Chao da Ribeira - Mangas de Felipe

Chao da Ribeira/Seixal - Mangas de Felipe - PR 13 - Vereda da Cavaca - 11,1 km

Etliche Jahre habe ich den steilen Aufstieg über die Mangas de Felipe beäugt, aber es war klar, dass wir da nicht ohne Guide hochkommen. Dass wir nun gleich drei für unser kleines Abenteuer hatten, war nicht geplant. Wir hatten - wie immer, wenn wir Führung brauchen - Márcio von den madeirawonderhikes.com gebucht. Dass sein Sócio Jorge mitkommt ist schon fast die Regel, diesmal war aber noch der Caminheiro Barbeito als Unterstützung mit von der Partie. Das bedeutet für die Tour: zwei suchen den Weg, hacken, sichern - zur Not auch mit temporärem Seil, und einer passt auf, dass ich nicht verloren gehe.

Was ich heute gelernt habe: "mangas" sind nicht nur Früchte (Mangos nämlich) oder Ärmel (das ist die übliche Übersetzung), sondern mangas sind ganz schmale Pfade unterhalb von Felswänden. Davon gibt es viele! 

Und weiter: wackelige Steine, davon gibt es auch reichlich, heißen "pedras desequilibradas"

Und, dass die Mangas de Felipe die schwierigste Tour überhaupt ist, um aus dem Hochtal Chão da Ribeira herauszukommen. Also ist hier höchst selten jemand unterwegs, was die schwierige Wegfindung erklärt. Es gibt zwar Baummarkierungen, aber Wind und Wetter, Erdrutsche und Baumbruch verändern die Fährte Jahr um Jahr.

Hier sind die Bilder, die glücklich machen, wenn man es geschafft hat.



































Der Aufstieg ist geschafft! Es war anstrengend, teilweise schwierig, aber mit Márcio, Jorge und Barbeito fühlten wir uns immer sicher. 
Weil die Wolken langsam sinken, machen wir ohne Pause gleich den Abstieg über die Vereda da Cavaca. Nach der eben bestandenen Herausforderung ist das ein Kinderspiel: ca 800 m  in 4 1/2 Stunden rauf und in 1  1/2 Stunden wieder runter.




Fazit: mit der nötigen Madeira-Wandererfahrung ein tolle Tour, aber VORSICHT: niemals alleine und am besten mit den Jungs von https://www.madeirawonderhikes.com/