28 Dezember 2020

Zwischen den Jahren

Levada Nova - Central Hidroeléctrica - Levada Rocha Vermelha - Levada 25 Fontes - Levada Furado Velho - Ponto - Câmara de Carga - Levada 25 Fontes - Levada Nova - 15 km



Zwischen den Jahren ist immer so eine seltsame Zeit, in der ich nicht so recht weiß, wohin mit mir. Das merke ich auch bei der Wandertourenplanung, soll heißen: ich mache keine. Schauen, wo die Sonne scheint und los! Das geht natürlich nur, wenn man sich ein bisschen auskennt, dort, wo man herumstiefeln möchte. Also im Südwesten.

Piet möchte mal sehen, wie weit die Arbeiten am Speicherbacken am Kraftwerk Central Hidroeléctrica in Calheta gediehen sind. Wir starten auf dem Lombo do Brasil, denn der einfachere Zugang von der Estrada Dr. Roberto Monteiro ist zur Zeit nicht möglich, weil die Straße von Calheta bis rauf zur Serra gesperrt ist. Der östlich gelegene Lombo do Brasil ist ein sehr typischer Bergrücken, wie es sie in Calheta zu Hauf gibt: entlang einer engen, steilen Straße reihen sich kleine Häuschen wie Perlen an einer Kette aneinander. Nach dem letzten Minihaus geht die Straße im Originalzustand weiter, gepflastert, ohne Beton oder Teerdecke darüber.



Wir erreichen hundert Meter höher die Levada Nova und steuern erstmal auf das Kraftwerk zu. Seit ich im September zuletzt hier war, ist nicht mehr viel passiert, außer dass das Becken nun fast ausgekleidet ist. Es wird wohl noch ein paar Monate dauern bis es in Betrieb gehen und mehr Strom für die Insel aus Wasserkraft produziert werden kann. 

Mit unserer Sonntags“Genehmigung“ stiefeln wir durch die Baustelle und weiter hinauf zur Levada da Rocha Vermelha. Ab dem Levadeiro-Haus beginnt ein schöner Bergpfad, der 200 m höher auf die Levada 25 Fontes trifft.









Wir machen Pause vor dem Reitertunnel, es ist noch früher Nachmittag, auf der Serra scheint immer noch die Sonne - also wandern wir weiter. Zuerst durch den Tunnel in das immergrüne Rabaçal, überqueren zweimal die Ribeira do Alecrim und steigen dann bis zum Ponto an der ER 110. Parallel zur Straße kommen wir auf Kuhpfaden bis zum alten Wasserspeicher, und dann geht’s nur noch bergab. Erst entlang des Druckrohrs Richtung Süden, dann über den freigeräumten Zickzack-Weg zurück zur Levada 25 Fontes. 












Damit sind wir zum zweiten Mal am Südeingang des Reitertunnels. Eine kurze Überlegung, wie wir den weiteren Rückweg gestalten: über die Levada Rocha Vermelha und wieder den langen Weg entlang der Nova? oder wir schauen mal, was auf der Baustelle der Estrada Dr. Roberto Monteiro eigentlich gemacht wird?  -  Das ist gruselig! Sie bauen die 100-Jahre alte Straße zur „Autobahn“ aus. Mir macht das Sorgen, was aus dem schönen Rabaçal werden soll, wenn es immer weiter zum Touri-Hotspot ausgebaut wird - mit noch mehr Bus tauglichen Straßen und noch mehr Parkplätzen.




Wir umgehen die aufgerissene Straße über die parallelen Forstpisten bis wir die Levada Nova wieder erreichen.


Fazit: als empfehlenswerte Wanderrunde möchte ich die Tour nicht bewerten, aber es ließen sich ein paar neue Erkenntnisse gewinnen, was in den Hängen über uns so alles passiert.





Gehzeit: 5 h


Höhendifferenz: 880 m




27 Dezember 2020

25 Quellen

ER  209 - PR 13 / Vereda do Fanal - Carga Palha - Levada 25 Fontes / Madre - Vereda do Pau Seco - Pico Fernandes - PR 13                        

In der Gegend von Rabaçal werden alte Wege erneuert, vermutlich um die Touristenströme besser zu verteilen. Zur Zeit ist allerdings wenig los an den 25 Quellen, also machten wir uns bei sonnigem Dezemberwetter auf, um eine kleine Runde, ausgehend von der Nordseite, zu den 25 Quellen zu machen und über den Pico Fernandes wieder zurück auf den Wanderweg PR 13 zu kommen.





Der Abstieg zur Madre der Levada de 25 Fontes ist nach der Renovierung einfach zu gehen. Für die Überquerung der Ribeira dos Cedros gibt es jetzt eine Holzbrücke. Wir klettern statt der Überquerung ein Stück weit im Bachbett bis zur Madre der Levada hinauf. Es gibt endlich mal richtig viel Wasser in den Flüssen. Das ist gut, bremst aber den Entdeckerdrang.









Also gehen wir entlang der Levada bis zu den 25 Quellen und sehen dort zum ersten Mal einen richtigen Wasserfall.






Ein Stück geht es noch weiter an der Levada, dann folgen wir der neuen "Umleitung" und gehen gleich dem Blockbohlenweg bergauf, der den Beginn der renovierten Vereda do Pau Seco anzeigt. Noch sind die Arbeiten an diesem Weg nicht ganz abgeschlossen - glücklicherweise! Obwohl es schon wichtig ist, dass die Wege immer mal wieder freigeschlagen werden, verliert ein Wanderweg seinen Reiz, wenn jegliche Steigung mit Blockbohlenstufen versehen wird. Immerhin ist der mittlere, felsige Abschnitt noch ganz natürlich.









Das Dezemberlicht bietet uns eine wunderbare Rundumsicht auf dem Pico Fernandes. 





Zum PR 13 geht es querfeldein (bei schlechter Sicht unbedingt auf der Piste und Straße gehen!), dann folgen wir dem Wanderweg zunächst südlich, später nördlich der Straße ER 209 bis zum Starpunkt am Picknickplatz.




Fazit: eine einfache Rundwanderung, die bei gutem Wetter viel Gelegenheit für Pausen mit wunderbaren Aussichten bietet




Gehzeit: 3 h 30

Höhendifferenz: 560 m




Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 3 - Ponta do Sol - ER 222 - Canhas - ER 209 - Paúl da Serra - ER 209 - Parken am Picknickplatz (s.Karte)




noch mehr Wandermöglichkeiten :  Wandern in Rabaçal

23 Dezember 2020

Feliz Natal e um melhor Ano Novo

 Frohe Weihnachten und ein besseres Neues Jahr




14 Dezember 2020

Querfeldein in Ponta do Pargo

Lombadinha - Miradouro do Fio - Farol - Pico das Favas - Pedregal - Miradouro da Garganta Funda - Ponto do Pargo - Lombadinha - 10,4 km


Wir wollen einfach nur ein paar Kilometer laufen. Am meisten Sonne verspricht Ponta do Pargo. Das ist nicht so richtig spannend, aber nach dem vielen Regen ist es sicher schön grün dort draußen im Westen. Also ziehen wir ohne großen Plan unter größtmöglicher Vermeidung von Straßen und Pisten in Lombadinha los. 


Bei diesem Blick ist eigentlicher jeder Weg schön.








Nachdem wir an der Klippe entlang bis zum Leuchtturm (Westspitze der Insel) gewandert sind, steigen wir zwischen weidenden Kühen auf den Pico das Favas. 






Beim Hinuntergehen kommt mir spontan die Idee, mal nach dem Abstieg zur Ribeira do Moinho zu schauen, um oberhalb des Wasserfalls der Garganta Funda den Bach zu überqueren. Den Einstieg zum Abstieg finden wir relativ schnell, aber … heute nicht!


Wir können gerade noch erkennen, wie wir auf der anderen Bachseite wieder nach oben kämen, dann werden wir von dichten, nassen Wolken eingeschlossen. Also laufen wir weiter hoch bis zum Caminho Velho in Ponta do Pargo, umrunden die Schlucht, und gehen in Pedregal hinaus zum Miradouro der Garganta Funda. Damit wir was zu gucken haben, kommt die Sonne genau dann wieder heraus, als wir auf der kleinen Aussichtsplattform stehen. Heute ist im tiefen Schlund (= Garganta Funda) mal richtig viel Wasser. Aber auch im Sommer ist dieser ehemalige Vulkanschlot wirklich sehenswert.












Es ist später Nachmittag und wir beschließen den Rückweg anzutreten, um die Sonne auszunutzen und im Restaurant Forno einzukehren. Im Dezember sitzt man bis 17 h 30 auf der Terrasse in der Sonne (wenn sie scheint). Und weil wir nur noch Essen gehen, wenn wir im Freien sitzen können, müssen wir uns sputen. 


Tipp: Das Restaurant Forno liegt direkt an der ER 222 und ich empfehle es gerne, sowohl an Fleischesser als auch an Vegetarier





Gehzeit: 2 h 40


Höhendifferenz: 370 auf / 400 ab





Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 3 - Amparo - ER 222 - Lombadinha - Parken an der Kapelle