30 Juli 2021

Levada do Moinho von Achadas da Cruz

„Die Levada do Moinho oder Levada Grande ist aufgrund ihrer historischen, landwirtschaftlichen und ethnografischen Bedeutung ein Wahrzeichen der Gemeinde Achadas da Cruz und neben der Seilbahn Achadas da Cruz eine der Hauptattraktionen der Gemeinde.


Die Levada do Moinho, die vor kurzem restauriert wurde, war eine Levada des Heréus, weil sie von einigen Einheimischen bezahlt wurde, die das Recht auf die ausschließliche Nutzung dieses kostbaren Wassers hatten.


Wie ihr Name schon sagt, diente die Levada do Moinho der Versorgung der verschiedenen Wassermühlen, die es dort gab. Heute kann man nur noch in der Mühle von Achadas die Überreste dieser Vergangenheit sehen.


Nahezu die gesamte Levada verläuft durch ein grünes Laurissilva-Gebiet, in dem das Wasser eine Konstante ist.


Die Madre der Levada do Moinho trennt die Gemeinden Porto Moniz und Calheta, genauer gesagt die Freguesias von Achadas da Cruz und Ponta do Pargo. In der beruhigenden und entspannenden Wassersymphonie können Sie einen Ihrer ersten Momente der Kontemplation erleben.“


Zitat aus der Internetseite von Porto Moniz

https://www.portomoniz.pt/pt/visitantes/atividades-e-experiencias/levadas-e-veredas/levadas/pr-7-levada-do-moinho





Ich muss zugeben, bei meiner ersten Wanderung auf der Levada do Moinho zur Madre konnte ich diesen Moment der Kontemplation nicht erreichen. Ganz im Gegenteil: ich fand den Weg langweilig und die Madre ebenso. Vermutlich lag es am Wetter, an der Jahreszeit oder auch an meiner Gemütsverfassung.


An einem heißen Hochsommernachmittag bekam die Levada do Moinho im Juli ihre zweite Chance und ich habe meine Meinung zum Wandererlebnis grundlegend geändert: es ist ein wunderschöner Wanderweg! 


Wir beginnen in Achadas da Cruz am Ortsausgang (Richtung Porto Moniz). Eine nicht zu übersehende Treppe führt direkt zur Levada, dann gehen wir rechts entgegen der Fließrichtung.





die letzte noch bestehende Ruine der ehemaligen Mühlen











nahe der Madre

Madre




Fazit: sehr empfehlenswert, wenn das Wetter gut ist und die Sonne scheint



Gehzeit: 2 h 30 hin und zurück (eine Stunde Kontemplation)


Höhendifferenz: ↗↘ 190 m




Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 3 - Ponta do Pargo -ER 101 - Achadas da Cruz




29 Juli 2021

Caminho Real 27 - Boaventura

Lombo do Urzal - Ribeira do Porco - Poço das Casas - Falca de Cima e de Baixa - Tojo - Travessa - Serrão - Boaventura - São Cristovão - 7 km


Der Caminho Real 27 ist einer der großen königlichen Wege von Süd nach Nord und führt von Funchal über Eira do Serrado, Curral das Freiras, Boca das Torrinhas, Urzal bis Boaventura. Das sind mehr als 35 km, und insgesamt sind 2500 m An- und Abstieg zu überwinden. 


Ich bin mit meiner Portugiesisch-Lehrerin und einer Mitschülerin unterwegs und wir machen es uns ganz einfach und gemütlich: wir starten erst in Lombo do Urzal und gehen überwiegend bergab durch das Tal der Ribeira do Porco. 



Mit Start am Nachmittag und einer kurzen Pause am Poço das Casas sind wir zum Abendessen beim Restaurant am Miradouro São Cristovão.











Fazit: eine wunderschöne, einfache Wanderung auch für nicht schwindelfreie Wanderer. Der Weg wird von der Gemeinde Boaventura regelmäßig gepflegt.


Gehzeit: 2 h 30


Höhendifferenz:  ↗165 m  ↘ 530 m




GPX:  https://de.wikiloc.com/routen-wandern/caminho-real-27-boaventura-79511035


Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 4 - São Vicente - VE 1 - Boaventura - am Kreisel 2. Ausfahrt (Richtung Ponta Delgada) - nach 150 m rechts: Caminho da Barriera bis zum Miradouro (1. Auto) - zurück bis Boaventura - ER 211 (Richtung Santana) - an der Tankstelle rechts Richtung Lombo do Urzal - ER 220 (2. Auto am Wendeplatz abstellen)




An den flankierenden Hängen der Ribeira do Porco lassen sich noch viele andere Wanderungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden  - auch als Rundtouren - unternehmen:


2021/04/boca-das-voltas.html


2020/06/boaventura.html


2019/06/immer-wieder-lombo-do-urzal.html


2019/06/meine-lieblingslevada.html


2019/05/inspiration-fur-boaventura-ribeira-do.html


2019/02/himmel-berge-baume-meer.html


oder einfach nur bei der Suche im Blog "Boaventura" eingeben






12 Juli 2021

Ribeiro Frio - rundherum

Poiso - Chão das Feiteiras - Levada do Poço do Bezerro - Levada do Furado - Ribeiro Frio - Cabeço da Lenha - Levada do Blandy - 17,2 km

"Wir waren lange nicht mehr in Ribeiro Frio!"

"Stimmt, und noch nie im Sommer - aus gutem Grund! Eigentlich ist es mir dort zu überlaufen, aber ich will sehen, was mir dazu einfällt."

So entstand die Idee für eine Wanderung in einer Region, die nicht ganz oben auf unserer Prioritätenliste steht. Ich dachte gleich an die Levada do Poço do Bezerro, die wir an einem kalten Januartag unter tief hängenden Wolken vor sechs Jahren hochgestiefelt sind. Und damit es eine Runde wird, kam mir die Levada do Blandy in den Sinn, an der wir noch nie entlang gewandert sind. Und dann gibt es da ja noch den Cabeço da Lenha, den wir bislang auch immer links liegen gelassen hatten.

Also starten wir bei schönstem Sommerwetter am Poiso-Pass, wo wir mit Mühe einen Parkplatz finden. Radfahrer in allen Altersklassen und allen Sparten schienen sich für diesen Tag hier oben verabredet zu haben. Aber es ist hier wie überall bei den Hotspots: wir machen ein paar Schritte, und schon sind wir raus aus dem Getümmel. Unser Weg führt durch den für Madeira so untypischen Fichtenwald auf dem alten Weg hinunter Richtung Ribeiro Frio. Nach dem Überqueren der Regionalstraße ER 103 passieren wir ein großes Picknick- bzw. Campinggelände und weiter bergab die Ebene Chão das Feiteiras mit den Gebäuden der Schäferei. 

breit und gepflastert führt der Weg von Poiso nach Ribeiro Frio



Chão das Feiteiras

Hier verlassen wir den breiten Weg und folgen dem Hinweisschild zur Trainingstrailstrecke für den 35 km-Trail Porto da Cruz. Dort beginnt der Abstieg zur Levada do Poço do Bezerro. An der Levada erwartet uns ein sehr idyllischer Poço, der uns bei unserem ersten Besuch mangels Sicht völlig entgangen war.  Der Weg entlang dieser alten, noch in Naturstein gefassten Levada ist traumhaft schön.

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Levada do Poço do Bezerro




Mit Erreichen der großen Levada do Furado ist der Abstieg beendet. Bis Ribeiro Frio geht es nun in westlicher Richtung mal gemütlich breit, mal enger an der Felswand, weiter. Es sind wesentlich weniger Wanderer als erwartet unterwegs. Nur kurz vor Ribeiro Frio treffen wir auf die Ausflügler, die sich nur ein paar Meter weit die Beine vertreten wollen. 

Levada do Furado


Nach einer kurzen Café-Einkehr überqueren wir die Straße und gehen auf der Vereda dos Balcões bis zur Brücke über den Ribeiro Frio und zweigen direkt davor nach links oben in den Wald ab. Dieser Weg ist leider von den Downhill-Bikern vereinnahmt und ihren Bedürfnissen entsprechend "optimiert" worden. Das bedeutet: ausgefahrene enge Kurven, die im weichen Waldboden wirklich unangenehm zu gehen sind. So lange wir im Wald sind, können wir aber die meiste Zeit auf den alten Weg rechts und links davon ausweichen. Glücklicherweise saust auch kein Fahrer hier bergab. Nach der Waldgrenze bleibt nur noch die Bikerpiste - der ursprüngliche Weg ist total zugewuchert - oder der Umweg über den Cabeço da Lenha. Auf dieser Bergkuppe waren wir noch nie, und noch viel reizvoller ist der kleine Felsstock gegenüber, auf den man schnell hinaufkraxeln kann. Wirkliche Wege sind hier zwar auch nicht mehr erkennbar, aber beide Hügel sind nur locker bewachsen. Bei klarer Sicht ist es unproblematisch sowohl hinauf als auch wieder hinunterzusteigen.

Brücke über den Ribeiro Frio






auf dem Sattel zwischen Cabeço da Lenha und dem Felsstock

Aufstieg zum Felsstock




Blick auf Chão das Feiteiras

Cabeço da Lenha

Zwischen dem Cabeço da Lenha und der Estrada Regional wurden etliche Schotterpisten geschoben, deren Sinn und Zweck uns nicht ganz ersichtlich ist - vielleicht als Brandschneisen oder um die Aufforstungen weiter voranzubringen? Wir steuern auf die Straße zu, die zum Pico do Areeiro führt. Auch hier braucht man gute Sicht, um sich nicht auf breiten Pisten zu verlaufen. Direkt am Gelände der "Amingos do Parque Ecológico" erreichen wir die winzige Levada do Blandy und beginnen hier unseren Abstieg zum Poiso-Pass. Der schmale Weg entlang der Levada ist einigermaßen freigeschnitten, und wir folgen ihm - vorbei am Wassertunnel - bis zum großen Picknickgelände "Poiso". Dort überqueren wir die Straße und müssen uns zwischen drei Wegen entscheiden. Der rechte ist ein schöner breiter Waldweg, der unter Fichten und Buchen zielführend zu sein scheint. Letztendlich entpuppt er sich als Sackgasse, aber da die Straße schon zu sehen ist, steigen wir weglos durch den Wald ab.

Levada Blandy


Wassertunnel



Fazit: eine sehr abwechslungsreiche Runde durch ein für Madeira eher untypisches Waldgebiet. Besser nur bei wirklich gutem Wetter mit klarer Sicht gehen!



Gehzeit: 5 h 30


Höhendifferenz: 820 m



Anfahrt: Funchal - Monte - ER 103 - Poiso