Der Sommersturm der vergangenen Woche hat uns soviel heiße Luft mitgebracht, dass wir für unsere
Wochenendwanderung in den kühl-feuchten Regenwald in den Norden
"geflüchtet" sind. Eine kleine Levadawanderung stand auf unserem
Programm und wir entschieden uns für die Levada Fajã do Rodrigues, die
oberhalb von São Vicente ins Tal des Ribeira Do Inferno hineinführt.
Ganz gemütlich beginnt
der Wanderweg an der breiten Levada, dann schwenken wir in ein breites Tal hinein und wandern an einer hohen Wand entlang bis zum ersten Tunnel. Der ist zwar
kurz, doch niedrig und wir müssen uns vorsichtig an der rauen Felswand entlang
tasten, denn zwischen Wand und Wasserlauf sind nur 30 bis 40 cm.
Der zweite Tunnel ist
genauso fies nur etwas länger. Dahinter erleben wir allerdings einen
wunderbaren grünen Dschungel (und einen Minitunnel) und lassen uns darauf ein auch noch den letzten
Tunnel zu durchqueren. Die ersten drei waren zum Üben, die folgenden 900 m
sind eine echte Herausforderung. Noch nie waren wir so froh, klein und schmal
zu sein, wie in diesem Tunnel. Am Ende erwartet uns die Höllenschlucht in
dichtem Nebel und absoluter Abgeschiedenheit. Mystisch!
die "Madre" der Levada |
vor dem Fall |
Ein Ausrutscher auf
einem glatten Stein bringt mich unsanft in die Realität zurück:
Brille kaputt, Gesicht
zerschnitten und gute Aussichten auf ein "Veilchen"
Der Rückweg ist ohne
Sehhilfe noch unangenehmer, außerdem sind wir von den kleinen Duschen in den
Tunnels ziemlich durchfeuchtet.
Danach habe ich
erstmals unfreiwillig der medizinischen Ambulanz einen Besuch abgestattet. Ich
wurde in der Urgençia von São Vicente freundlich aufgenommen, absolut kompetent
versorgt, und heute kann ich sagen: ich bin mit einem blauen Auge davon
gekommen.
Fazit: eine Levadatour,
die ziemlich schwierig zu gehen ist. Recht feucht, selbst jetzt im Sommer. Die
ersten drei Tunnel sind mit Taschenlampen gut zu schaffen, den letzten langen
werden wir nicht noch einmal laufen, zumal man ja wieder zurück muss.
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