04 Oktober 2019

Küstenwandern im Südwesten





Lombadinha - Vereda do Pesqueiro - Fajã Pequena - Vereda da Fajã Grande - Miradouro do Fio / Casa do Chá - Lombadinha - 7,1 km





Es ist der dritte Anlauf für diese Runde. Die beiden ersten Male wurde sie durch Schlechtwetter-Aufzug vereitelt. Heute sollte es klappen: kein Wind, leicht bedeckter Himmel, Niedrigwasser zur Mittagszeit.


Den Abstieg über die Vereda do Pesqueiro beginnen wir an der Kapelle von Lombadinha. Der Weg ist in relativ guten Zustand, auch der feuchte Schilfgürtel im unteren Bereich lässt sich gut passieren. Allerdings klingen die heranrollenden Wellen durch den Widerhall an der Steilwand fast bedrohlich.










Und in der Tat ist die Engstelle, um Richtung Westen am Strand weiterzugehen immer mal wieder unter Wasser. Es ist ruhige See und Ebbe! Aber jeder zehnte Brecher ist gigantisch. Da es bei Niedrigwasser nur diese eine heikle Stelle gibt, warten wir die hohen Wellen ab, dann können wir ohne Risiko um die beiden Felsvorsprünge herumgehen.






Viel Zeit wollen wir uns für die restliche Strecke am Steinstrand trotzdem nicht lassen, wer weiß was da mit auflaufendem Wasser noch auf die Küste zurollen wird. Zum Sammeln von Plastikmüll reicht zwar die Zeit, aber nicht mein Müllbeutel. Die großen Teile müssen leider liegen bleiben und das ist so viel, dass es einen Container füllen würde :(
Erst als wir am Aufstieg über die Vereda da Fajã Grande angelangt sind, gönnen wir uns eine längere Pause zum Wellen gucken.







Die Fajã Pequena ist ein schmaler Küstenstreifen unterhalb der Steilwand, der ehemals kultiviert wurde. Davon zeugen die gemauerten Terrassen, die nun gänzlich mit Opuntien und Wolsmilchgewächsen überwuchert sind. Erstaunlich ist der gute Zustand der Mauern, die ja Wind und Wellen ausgestzt sind. Mit einer Breite von mehr als einem halben Meter sind sie gut als Weg zu nutzen.
Gemeinerweise kommt pünktlich zum Aufstieg die Sonne raus. Das ist hart! Kein Hauch von Wind lässt die gefühlte Temperatur im Steilhang auf 35 Grad steigen. So war das nicht gedacht. Mein Kreislauf findet das auch nicht witzig. Mit ein paar Pausen und hochrotem Kopf komme ich oben an. Es sind nur knapp 400 m Aufstieg, aber die haben es in sich.








Kurze Pause und ein kaltes Shandy im Casa do Chá, dann wandern wir gemütlich über die karge Ebene von Ponta do Pargo zurück zum Startpunkt nach Lombadinha.


Fazit: eine kurze, aber sehr anstrengende Küstentour. Nur bei absolut ruhigem Wetter zu empfehlen. Unbedingt auf die Gezeiten achten!
Der Aufstieg über die Vereda da Fajã Grande durch die Kakteen ist gut freigehakt. Kurz bevor man oben ist, gibt es eine ausgesetzte Passage, die beim nächsten Regen gefährlich werden könnte.



Gehzeit: 3 h 15


Höhendifferenz: 540 m







Anfahrt: über die neue VR 3 kommt man jetzt sehr schnell bis Amparo, von dort Richtung Ponta do Pargo bis Lombadinha

noch mehr Fotos:

https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2016/02/fischersteig-von-ponta-do-pargo.html

https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2018/02/unsere-kurzeste-wanderung.html

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