08 Oktober 2020

Mystische Tranquada

Ribeira da Janela - Eira da Achada - Vereda da Tranquada - Ribeira Funda - Praia da Laje/Seixal - 8 km



Die Vereda da Tranquada hat für Piet und mich eine besondere Geschichte. Wir brauchten mehrere Versuche sie zu finden, bzw. sie zu erwandern, mussten im strömenden Regen umkehren, um uns ein Jahr später bei schönstem Sonnenschein durchs grüne Dickicht zu kämpfen. In diesem Herbst haben wir sie mit Freunden nochmal von einer ganz anderen Seite erlebt. Finster war's, als wir durch die einsame Stille hoch über der Steilküste durch den Lorbeerwald wanderten. Manchmal schien es, als wollte uns der Wald verschlucken. Mit unseren farbigen Hemden glichen wir bunten Vögeln, die zwischen den Bäumen dahinsegeln.











Nahe Ribeira Funda stiegen wir aus den Wolken heraus. Die Luftfeuchtigkeit lag immer noch bei gefühlten 100 %, aber bei 26 Grad war das ziemlich egal. Das winzige Dorf lag wie immer in absoluter Stille unter uns. Hier bellt nicht mal ein Hund, wenn vier Wanderer durch die Veredas ziehen. Es ist wohl wirklich der abgelegenste, bewohnte Ort Madeiras.









Bevor wir auf der Straße zur Küste hinuntergehen, will ich noch den alten Treppenweg, der seit Jahren zerstört ist, erkunden. Er sieht zunächst sehr aufgeräumt aus, aber weit komme ich nicht. Er endet bald im brombeerüberwucherten, abgerutschten Steilhang. Immerhin brauchen sich die Bewohner nicht mehr über mehr als 700 Stufen zu mühen, um in die Zivilisation zu gelangen. Aber ihre Straßenanbindung bleibt weiterhin instabil und gefährlich, genau so wie es die alten Wege ins Dorf waren.









Fazit: die Wanderung ist wunderschön, die Wege frei und eindeutig. Wer den Steinschlag auf den letzten Metern auf der Küstenstraße scheut, kann sicher durch den Schnellstraßentunnel gehen.




Gehzeit: 3 h

Höhendiffernz: 560 m




Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 4 -  São Vicente - VE 2 Seixal/Ribeira da Janela

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