Boca da Encumeada - PR 21 - Cova da Ribeira - Achada da Piquinha - Levada Fajã do Rodrigues - Curral dos Burros - Dentro da Cerca - Pr 17 - Levada do Norte - Boca da Encumeada - 16 km
Ab in den Wald! Die Novembersonne brennt, ich muss Kraft tanken. Es gibt viel zu viele schlechte Nachrichten. Eine Runde durch den Laurissilva. Bekannte Wege mit neuen verbinden. Stundenlang einsam durch den Lorbeerwald streifen und kraxeln, das ist gut fürs Gemüt.
Wir starten vormittags am Encumeada-Pass und laufen erstmal den Wanderweg PR 21 bergab. Dort, wo vor vier Jahren das Bulldozer-Massaker stattgefunden hatte, ist es wieder grün, aber es tun sich sehr mysteriöse Müllberge auf. Unzählige Kunststofffässer modernster Technologie liegen zu Hunderten mitten im Wald.
zu dieser Schweinerei werde ich intervenieren! |
Bald treffen wir auf eine Schotterpiste. Der PR 21 führt geradeaus, etwas rechts versetzt, weiter. Wir halten uns links auf der Piste bis wir zum zweiten Mal die ER 228 erreichen, uns rechts halten und ihr für 150 m folgen.
Beim Wegweiser "Caminho do Quebra Panelas" zweigen ein paar Stufen links ab und ein schmaler Weg führt hinunter nach Cova da Ribeira. Bei den ersten Häusern geht es links weiter (nach rechts zeigt ein Holzschild weiter nach Rosario), und über einen Feldweg erreichen wir die Via Expresso 4 direkt am Tunnelausgang.
Dann erkunden wir einen neuen Aufstieg zur Levada Fajã do Rodrigues links entlang der Ribeira do Vargem über die Achada da Piquinha. Etwas zugewachsen, aber schön!
Der Levada folgen wir bis zum Haus mit den riesigen Brennholzstapeln. Hier versuchen wir links hoch über den alten Weg nach Curral dos Burros zu kommen. Zuerst noch gut erkennbar, weil scheinbar begonnen wurde ihn wieder freizulegen, dann ist nur noch Gestrüpp. Wir kraxeln in Wildschweinmanier einfach vertikal, das geht schneller. Mit diesem Shortcut haben wir die öde Schotterpiste gut abkürzen können. Bei der ersten Kehre gehen wir einfach geradeaus weiter.
an der Levada Fajã do Rodrigues |
Es ist garnicht so einfach über den aufgerissenen Boden den Einsteig für unseren Aufstieg zu finden. Am (Lorbeer-)Waldrand thront jedoch ein Steinmännchen auf einem bemoosten Felsen. Bis zur Bachquerung können wir einem, ebenfalls bemoosten, Wasserrohr folgen, danach zweigt die Spur links ab.
Bachquerung mit Wasserrohr und zweitem Steinmännchen |
Wegmarken |
Ab jetzt wird es knackig. So extrem steil sind wir schon lange nicht mehr hoch. Ein paar Baummarkierungen helfen auf dem Weg zu bleiben. Das Anstrengendste ist der weiche Waldboden, der jeden zweiten Schritt wieder nach unten rutschen lässt. Die Bäume stehen weit auseinander, d.h. ist gibt nichts zum Festhalten oder Hochhangeln. Wenn mal ein paar Felsstufen kommen sind sie hoch und glitschig.
Nach 45 Minuten haben wir den Sattel erreicht. Ab hier ist es nur noch ein Waldspaziergang bis man auf den Wanderweg PR 17 trifft. Wir versuchen vorher noch den weiteren Aufstieg, der rechts abzweigt zu erkunden. Er müsste eigentlich direkt auf Amazonia zulaufen. Als es unwegsam wird kehren wir um und vertagen das Auskundschaften auf ein anderes Mal. Wir haben ja immerhin noch ein paar Kilometer vor uns und der Tag ist kurz.
Zurück am Sattel folgen wir Höhe haltend einem, zunächst tiefen, Graben, der immer flacher wird und treffen exakt auf den Wanderweg PR 17.
Abstieg vom Abstecher |
Waldweg entlang eines Grabens, der vielleicht mal eine Levada war |
Dort erwartet uns ein massiver Felssturz, der aber - zum Glück - gut zu umgehen ist, bzw. schon notdürftig aufgeräumt wurde. Er hat auch die Levada do Norte ziemlich beschädigt. Dort wurde der Kanal vorübergehend mit Sandsäcken stabilisiert.
das sind nur die kleinen Felsen, die riesigen Brocken sind unterhalb auf dem PR 17 |
Die Wasserfälle an der Levada do Norte sind heute besonders beeindruckend. Die Tunnel dafür weniger, weil ziemlich nass. Als wir aus dem letzten Tunnel heraustreten, empfängt uns das grandiose Panorama des Pico Grande in der Abendsonne - und wie üblich der „Norte“Hahn mit einer Henne beim Abendspaziergang.
Fazit: eine Runde, die alles hat, aber nicht für alle geeignet ist. Es gibt keine gefährlichen Passagen, aber der Aufstieg durch Dentro da Cerca ist schwer.
Gehzeit: knapp 6 Stunden
Höhendifferenz: ca. 900 m im Ab- und Aufstieg
GPX: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/curral-dos-burros-61016431
Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 4 - Serra de Água - ER 105 - Boca da Encumeada
Eine ähnliche (kürzere) Runde haben wir vor drei Jahren gemacht. Der damalige Aufstieg ist nicht mehr zu empfehlen, weil er als Mountainbikerpiste kaputtgefahren wurde.
https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2017/07/encumeada-cova-da-ribeira-achada-do.html
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