Unterhalb des Pico Ruivo ziehen sich wunderschöne Wege, mehr oder weniger anspruchsvoll, aber in gutem Zustand. Teils weil sie als offizielle Wanderwege unterhalten werden, teils weil sie zu den offiziellen Trailstrecken des Santana Ultra Marathon zählen. Aber besonders die alten Wege, um die sich nur ehrenamtlich gekümmert wird, um sie frei zu halten, sind besonders reizvoll. Dazu gehört die Vereda do Capitão.
Die Runde von Achada do Teixeira über den Encumeada Alta, weiter über die Vereda da Ilha zum Semagral und von dort zum Pico Ruivo ist ausführlich im Wanderführer "Wilde Wege Madeira - Tour 40" beschrieben.
Ebenso ist die Runde von Queimadas auf der Variante der Vereda do Capitão nach Achada do Teixeira und zurück über den Homem em Pé in Tour 27 zu finden.
Was uns in der Wege-Sammlung noch fehlte - zumindest auf der Nordseite - war die Vereda do Capitão als durchgehende Verbindung zwischen der Vereda da Ilha und der Vereda das Queimadas. Diese haben wir nun als Runde zusammen mit dem Semagral erkundet.
Gestartet sind wir am - komplett überfüllten - Parkplatz Achada do Teixeira (das Auto hatten wir bereits eine Straßenkehre tiefer geparkt). Der Weg zum Pico Ruivo war vormittags um 10 h fast nur von Rückkehrern belebt, sodass wir relativ ungestört laufen konnten. Richtig eng wurde es erst nahe der Ruivo-Hütte, was uns nicht weiter gestört hätte, denn wir wollten ja nicht zum Gipfel, sondern gleich nach der Hütte den Abstieg zum Semagral-Weg angehen. Dass uns hier nicht schlecht wurde, lag wohl nur daran, dass wir uns ziemlich auf die Füße konzentrieren mussten, denn die ganze Umgebung der Hütte ist eine Latrine - vollgeschissen (sorry, es ist wirklich ekelhaft) und entsetzlich stinkend.
Es dauerte eine Zeit bis wir uns davon erholt hatten, aber dann wurde es schön, wir trafen in den nächsten sechs Stunden keine Menschenseele mehr. Und wenn ich gerne sage, dass der Semagral-Weg sehr schön ist, dann kann ich die Vereda do Capitão nur als paradiesisch bezeichnen. Sie ist noch viel grüner und verwunschener, ein bisschen wilder - einfach märchenhaft.
Abstieg unterhalb der Felswand des Pico da Lapa da Fadela |
die Kraxelpartien gehören zur Trailstrecke und sind gut mit Seilen gesichert |
Blick durch das Felsentor hinauf zum Pico Ruivo |
am Ende der Wanderung sitzen wir noch eine ganze Weile einsam vor dem Naturmonument des "Homem em Pé" |
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