02 Juli 2020

Ponta de São Lourenço - eine botanisch-geologische Wanderung



Wir sind auf Schlechtwetterflucht - und weil wir sowieso am Morgen eine Freundin zum Flughafen bringen, wagen wir mal wieder eine Wanderung auf die Ostspitze Madeiras. Ein Wagnis ist diese einfache Wanderung deshalb, weil Feiertag ist, und wir nicht wissen, wieviel bei diesem auch bei Einheimischen beliebten Ausflugsziel los ist.

Wir haben Glück! Die wenigen Wanderer verteilen sich und die meisten sind sowieso auf dem Weg zum Badestelle am Cais do Sardinha. Nachdem die Wolken abgezogen sind, haben wir ein phantastisches Licht. Die Hänge sind noch leicht grün und es blüht auf Schritt und Tritt.





Klebäonium - Aeonium glutinosum - Farrobo



Cais do Sardinha - morgens noch schön leer

Besucherinfo beim Casa do Sardinha

stachelige Kardone - Cynara cardunculus - Cardo


Pico do Furado - Marienschrein mit Eiskraut

Blick vom Pico do Furado zum Leuchturm auf der Ilhéu do Farol und zu den Desertas

Abbruch am Pico do Furado


dickblättriges Christusauge - Tolpis succulenta - Visco


fleischige Wucherblume - Argyranthemum pinnatifidum - Estrelas

drüsige Wolldistel - Andryala glandulosa - Bofe de Burro

Eiskraut - Mesembryanthemum crystallinum - Erva Gelada

Casa do Sardinha mit Blick auf die Baia de Abra

Casa do Sardinha mit Blick auf den Pico do Furado - starke Erosionsschäden durch Betritt

gefranste Raute - Ruta chalepensis

???

Mittelmeer-Winde - Convolvulus althaeoides - mediterran

Madeira-Levkoje - Matthiola maderensis - endemisch


Fetthenne - Monanthes lowei - Einsaiåo





Meerfenchel - Crithmum maritimum - Funcho Marinho

Klippenleimkraut - Silene uniflora

???





Fazit: die Halbinsel an der Ostspitze Madeiras ist einzigartig und unterscheidet sich sowohl im Klima als in der Vegetation sehr vom Rest der Insel.  Neben der verbreiteten Küstenflora wachsen hier eine große Zahl endemischer Pflanzen.
Der Massenwandertourismus, der in der Eröffnung eines Cafés im Casa do Sardinha und einer Imbussbude am Cais do Sardinha gipfelt, ist jedoch sehr zum Schaden des fragilen Ökosystems. Rund um die "Oase" des Besucherzentrums mussten Rattenfallen aufgestellt werden und die kleinen Buchten entlang der zerklüfteten Küste beginnen zu vermüllen. 
Es wäre wünschenswert, wenn dieser Teil Madeiras unter besonderen Schutz gestellt würde und die Besucherzahlen kontrolliert und reduziert würden.

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