27 März 2025

Ribeira do Porco - Boaventura

Achada da Madeira - Lombo do Urzal - Caminho Real 27 - Falca - Boaventura - Miradouro de São Cristovão - 8,5 km

Endlich, endlich ... beruhigen sich die Frühjahrsstürme und auch der Regen hört für ein paar Stunden auf. Wir können mal wieder in Norden und ziehen mit Freunden durch das Ribeira do Porco Tal. Es ist eine sehr gemütliche Wanderung auf überwiegend gut gepflegten Wegen. Mit einer kurzen Kaffeepause in Falca bei Dona Ilda und einem perfekten Abschluss am Miradouro de São Cristovão waren alle Mitwanderer sehr glücklich.














16 März 2025

kleine Runde zwischen Machico und Caniçal

Caminho do Pico do Facho - Pejal - Pico do Dregoal - Trail da Natureza - 6.2 km

Was ich schon immer mal machen wollte: bei günstigen Wetterbedingungen vom Walfängersteig auf den Grat zwischen Córrego do Ilheu und Córrego do Pejal hinauskraxeln. Und: endlich mal den Aufstieg zum Pico do Dregoal, vom Süden her, finden.



Wir starteten also in der Nähe des Pico do Facho und gingen auf der Vereda dos Pescodores bis zum Strommast. Dort zweigt der Gratweg ab. Man sucht sich seine Spur mal oben auf dem Grat mal rechts, mal links daneben - so wie es am besten passt. Ganz vorne, oder eben soweit es sicher war, hatten wir mal eine ganz andere Sicht auf die Hügelkette, die sich zwischen Machico und Caniçal spannt.



der Walfängersteig in der Rückschau und andeutungsweise unser nächster Aufstieg




Blick Richtung Westen, wo ein kleines Stück der Start- und Landebahn zu erkennen ist






Die zweite Erkundung gestaltete sich ungleich schwieriger. Zwar ist der Abzweig vom Walfängersteig deutlich erkennbar, aber schon nach wenigen Metern verliert sich die Spur in dichtem Bewuchs. Hier war schon lange niemand mehr unterwegs. Das Gelände ist übersichtlich und so suchten wir uns die bestmögliche Linie. Das Messer wurde hauptsächlich gegen die Opuntien (Kakteen) eingesetzt. Die strauchigen Kugelblumen sind Endemiten und wurden nur reduziert, wo sie sich allzu störrisch in den Weg stellten.






Unser Aufstieg liegt ein ganzes Stück neben dem "Weg", der in der osm-Karte verzeichnet ist. Entsprechend erreichten wir den ersten Felsgrat etwas höher. Erstmal war das egal, denn es war ein sehr schöner Platz für eine Pause mit Blick auf die Desertas-Inseln, wo sich gerade eine Wolke nass entlud.





Der Übergang zum nächsten Grat, bzw. zum Pico do Dregoal sieht von oben eigentlich ganz unschwierig aus. Denkste! Nachdem wir garnicht sooo einfach vom Felsgrat heruntergeklettert waren, und uns dann noch ein ganzes Stück durch die Bäume gehangelt hatten, standen wir vor einem Feld aus Brennnesseln. Noch nie haben wir auf Madeira durch ein Brennnesselfeld gehen müssen. Die vertrockneten und holzigen Pflanzenreste vom Vorjahr reichten uns bis zu den Schultern, das frische und brennende Grün immerhin bis zur Hüfte. Als wir uns durchgeschlagen hatten, standen wir in meterhohem Farn mit Brombeerfußschlingen. Und als wir endlich das "rettende" Gras erreicht hatten, musstsen wir feststellen, dass wir darin komplett versanken. Man müsste schon mindestens 2 m groß sein, um zu sehen wohin man eigentlich läuft. Dieser "kleine" Bogen zwischen den beiden Felsrücken war wirklich sehr anstrengend, und ganz sicher laufe ich hier nicht noch einmal, bevor der Weg wieder richtig aufgemacht wird.


vor Piet erstreckt sich das Brennnesselfeld

wie lange unsere Spur wohl erkennbar bleibt?

Mit Erreichen des Pico do Dregoal hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und außerdem einen veritablen Weg. Er gehört zum 17 km-Porto da Cruz-Trail. Der Aufstieg ist anfangs steil mit etlichen Kraxelpassagen, später einfacher mit schönen Ausblicken auf die Route, die hinter uns lag.


Blick vom Pico do Dregoal auf Caniçal



ein paar solcher Hindernisse gab es zu überwinden


Dort, wo der Gratweg auf den Übergang vom Pico do Facho nach Malhada trifft, blieben wir links auf dem Trail und stiegen Richtung Pico do Facho ab. In dieser Jahreszeit säumen unzählige blühende Myrten diesen schönen Weg.

vor uns der Pico do Facho und rechts die Bucht von Machico



Wir kamen direkt bei der beeindruckenden geologischen Formation auf den Caminho do Pico do Facho zurück und wurden dort von einem lauten Froschkonzert empfangen.





Fazit: eine Runde, die nur sehr, sehr abenteuerlustigen Pfandfindern zu empfehlen ist. Als Alternative lässt sich der Pico do Dregoal über eine landwirtschaftliche Piste vom Ausgang des alten Caniçal-Tunnels erreichen. Dazu folgt man einfach den Wegweisern des Porto da Cruz-Trails



mit dem Stichwort "Caniçal" findet ihr etliche weitere Wanderbeschreibungen aus diesem Gebiet, alle einfacher und gepflegter als die heutige kleine Runde.

06 März 2025

Madalena do Mar für Bergziegen

"Lass uns noch eine kleine Runde in der Nachbarschaft wandern, bevor uns das bevorstehende Sturmtief nass erwischt!" Weil wir vorher noch etwas in Ribeira Brava zu erledigen hatten, fiel die Wahl auf Madalena do Mar. Ein Aufstieg durch die Bananenterrassen, bequem weiter auf gutem Weg und zurück über Anjos auf der alten Küstenstrasse. Das war der Plan. Man kann sich denken, dass es anders kam. Meine Neugierde "mal schauen, wohin diese Treppen führen" hat uns wieder eine ganz neue Runde eröffnet. Nicht bequem, aber beeindruckend.


Wir beginnen den Aufstieg an der Vereda da Levada da Madalena (die genaue Beschreibung findet ihr hier: bananenwege-im-sudwesten). Bananenwege sind kein Spaziergang, aber dieser Aufstieg ist mittlerweile in wirklich gutem Zustand und, wenn man sich Zeit lässt, leicht zu gehen. Sogar die Schilfpassage ist recht aufgeräumt.








im nassen Schilfgürtel wachsen Lebermoose ...

... und Brunnenkresse

Auf 180 hm treffen wir auf den bequemen, betonierten Weg, den wir in sanftem Auf und Ab durch die hochgelegenen Terrassen bis zum Teleférico in Outreiro gehen könnten. 





ein Bananentransporter

Aber dann sehen wir die Stufen, die weiter nach oben führen und dicke Wasserschläuche, die entlang dieser Stufen verlegt sind. Woher werden diese Wassermengen geholt, die die Bananen brauchen? Immerhin wachsen sie hier in steilen Südhängen, wo es nur wenige Tage im Jahr regnet. Wir steigen also dem Wasser durch verrutschtes Gelände hinterher, treffen auf die Reste der ehemaligen Levada und dann auf einen relativ breiten Weg. Hier reiht sich eine Höhle an die andere. Und in jeder wird eine Quelle angezapft. 
Neben diesen Entdeckungen sind die Aussichten einfach nur genial!

Achtung: dieser Abschnitt des Aufstiegs sollte nicht bei schlechten Wetterbedingungen begangen werden. Die Gefahr von Erdrutschen und Steinschlägen ist nicht unerheblich!


der gemütliche Weg durch die Bananen liegt bereits tief unter uns


mittig im Bild ist unser Boule-Platz zu erkennen









verfallene Levada




Die Wasserleitungen sind natürlich jüngeren Datums. Die ursprüngliche Levada da Madalena wird erst wieder deutlich sichtbar, als wir die Felstraverse verlassen, um weiter nach Canhas hinaufzugehen.







Wir kommen oben an der ER 222 direkt an der Kreuzung mit der ER 209 (nach Paúl da Serra) an. Um wieder nach Madalena do Mar zurückzukommen, müssen wir einen guten Kilometer entlang der Straße Richtung Westen. Nachdem wir die Ribeira do Carvalhal umrundet haben, können wir in Socorro über die Vereda do Lombo wieder absteigen. Diesen steilen Weg kennen wir von etlichen Aufstiegen, und stellen fest, dass er mit jedem Mal in besserem Zustand ist. 





Am Restaurant "A Poita" sind wir zurück in Madalena do Mar. Nun kommen wir doch noch zu unserem Spaziergang durch die Bananen und entlang der Küste.




Fazit: tolle Runde mit fantastischen Ein- und Ausblicken, aber kein Weg für Gelegenheitswanderer! Der Aufstieg zur Felstraverse ist steil, rutschig und ungesichert