25 April 2025

Fanal - eine neue Runde

Ribeira da Janela - Caminho Real 23 - Variante ao Fanal - Vereda do Castanheiro - Vereda da Tranquada - 9,4 km

Heute Nacht startet der 16. MIUT (Madeira Island Ultra Trail) über 115 km quer über die Insel. Nein, wir sind natürlich nicht am Start, aber wir verfolgen diesen Lauf mit großer Aufmerksamkeit. MIUT 2025 

In diesem Jahr ist die Streckenführung gegenüber den Vorjahren stark verändert. Besonders interessiert hat mich die neue Variante von Ribeira da Janela hinauf zum Fanal. So sind wir noch nie aufgestiegen, und nutzen deshalb den Tag vor dem Lauf, um sie zu erkunden.

Wir starten am alten Waschplatz auf dem Caminho da Ribeira Escura, der nach der Furt in den Caminho Real 23 (die ursprüngliche Pflasterung ist hier noch deutlich zu sehen) übergeht. Bevor wir die Vereda da Tranquada erreichen, geht es abrupt rechts bergauf. Der Weg ist deutlich, er wird auch manchmal von Mountainbikern benutzt. Bequem geht es durch den Lorbeer-Eukalyptus-Mischwald bis wir auf eine breite Graspiste treffen. Die Biker-Spur kommt von rechts, wir gehen links weiter durch offenes Gelände.

Am Ende der Graspiste zweigt rechts ein Weg bergauf ab. Je weiter wir uns dem Fanal mit seinen Lorbeer-Giganten nähern, um so schöner wird der Weg. Ein bisschen matschig zwar (das ist dem regenreichen Frühling geschuldet), aber sehr entspannt zu laufen. Nie steil, kein Grund sich anzustrengen, purer Genuss im Wald, und absolute Ruhe. Der höchste Punkt unserer Runde ist der Cabeço da Esmoitada, wo wir eine Pause auf einem Sonnenflecken unter einem dieser majestätischen Bäume einlegen. Wie schade für die MIUT-Athlethen, dass sie diesen wunderbaren Wald bei Dunkelheit nicht sehen können. Aber wer weiß, vielleicht wirkt der Wald in der Nacht noch mystischer?!

Von hier sind es nur ein paar Meter bis wir auf die Vereda do Castanheiro treffen (der MIUT-Trail geht hier weiter hinauf bis zum PR 13 und weiter ...). Wir beginnen mit dem Abstieg und merken schnell, wie viel gemütlicher sich die Variante laufen ließ. Die Vereda do Castanheiro ist wesentlich steiler und ruppiger, rutschiger und im unteren Teil ziemlich durch Baumbruch verwüstet. Alles gut begehbar, aber halt längst nicht so schön. 

Dort, wo wir die Vereda da Tranquada erreichen, ist der Weg wieder gut aufgeräumt. Das ganze Astwerk türmt sich rechts und links des Weges und wir können die Runde mit einem Waldspaziergang ausklingen lassen.




























Fazit: sehr schöne, einfache Waldrunde, allerdings mit beachtlicher Höhendifferenz

Gehzeit: 3 h 40

Höhendifferenz: ↗↘ 750 m

GPX: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/fanal-210673233





20 April 2025

Levada Velha - Canhas

Der Ostersamstag verspricht endlich Sonnenschein - auch auf der Serra - und wir wollen endlich mal wieder eine längere Wanderung in den Bergen machen. Wir brechen extra spät auf, weil der Wetterbericht erst ab dem Vormittag klaren Himmel verspricht. Aber, wie so oft in den letzten Wochen, irrt er sich. Mittags fegen immer noch dichte Wolken, von einem steifen Nordwest getrieben, über die Hochebene. Bei gemessenen 9 Grad (und gefühlten 5) steigen wir garnicht erst aus, sondern fahren ohne zu zögern wieder bergab, Richtung Canhas/Ponta do Sol. Und wo wandern wir? Die versteckte Levada Velha wäre eine Option, wenn sie schon aufgeräumt worden ist - wir versuchen es. 



Es war eine gute Idee. Bei mittlerweile 15 Grad und Sonne starten wir an der Levada nahe am großen Wassertank. Die Begleitwege sind frisch gemäht, die Winterschäden durch Baumbruch und Felssturz zwar noch nicht repariert, aber alles ist frei geräumt und gefahrlos zu passieren. Wir durchqueren auf dem Weg zur Madre drei Schluchten mit rauschenden Wassermassen. So viel Wildheit so nahe an der Zivilisation ist immer wieder faszinierend.




















Auf dem Rückweg verlassen wir die Levada oberhalb einer kleinen Apfelplantage und gehen auf einem Waldweg hinunter bis zur Straße, die nach Pinheiros führt. Es ist eher ein asphaltierter Feldweg auf dem sehr selten mal ein Auto entlang fährt (heute war es eins). An der kleinen Kapelle führt rechts der Caminho da Escola in einer langen Schleife hinunter bis zur Levada Nova. Wie zu erwarten hat auch hier der regenreiche, stürmische Winter ziemlich viel Schaden angerichtet, und noch ist nicht alles wieder hergestellt. Die großen Felsbrocken, die die Levada verschüttet haben, lassen sich zwar mit Vorsicht überklettern, empfehlenswert ist dieser Levada-Abschnitt derzeit aber nicht. Ich bin eher erleichtert  als wir aus der Schlucht der Ribeira da Madalena heraustreten. 









Weiter geht es sehr gemütlich über grüne Wiesen zurück zur Levada Velha. Sie ist im unteren Teil ein kleiner Wildbach mit etlichen Kaskaden, dazu begleiten uns viele blühende Obstbäume.








Fazit: die Levada Velha ist besonders im Frühling eine lohnenswerte Wanderung. Die Runde über die Levada Nova, die wir heute gemacht haben, möchte ich zur Zeit aber nicht empfehlen.

mehr Infos zur Levada Velha: https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2019/03/eine-interessante-entdeckung.html