26 Oktober 2025

Rund um Boaventura

Wir flüchten vor tiefhängenden Wolken und Regen im Süden, und schon am Ausgang des Encumeada-Straßentunnels lacht uns die Sonne entgegen. Laut Wettervorhersage haben wir bis 15 h Zeit, bevor uns der Regen auch im Norden einholen wird. Wir fahren nach Boaventura, um dort eine Wanderung entlang der Levada da Cima und Levada da Achada Grande zu machen.

Die Tour ist im Wanderbuch "Wilde Wege Madeira" ausführlich beschrieben (Tour 21).

Entgegen der Beschreibung starten wir nicht oben in Lombadinho, sondern unten am Kreisel (Ortseingang von Boaventura), für den Fall, dass wir doch früher vom Regen überrascht werden. Und so ist dann auch: bis zu unserem Abstecher zum Geodésico auf dem Lombo do Pico do Meio Dia begleitet uns herrlicher Sonnenschein. Wir machen dort Picknick, schauen uns den Himmel im Süden an und überlegen, ob wir die Runde wie geplant weitergehen sollen, da beginnt es schon zu tröpfeln. Es ist immer gut einen Plan B im Hinterkopf zu haben: wir kürzen die Runde ab, indem wir über Pastel nach Boaventura absteigen. Der Regen ist harmlos, aber die Wege sind jetzt extrem glatt und rutschig. Vor dem letzten Stück über den gepflasterten Caminho Real 23 machen wir noch eine kurze Kaffeepause in einer kleinen Bar abseits des "Zentrums" und halten einen Schwatz mit der Dona da Casa, die sich freut Gäste zu haben. 


Blick auf Ponta Delgada

Blick auf den Pico do Arco

Levada da Cima

Levada da Cima

in der Ribeira do Moinho

in der Ribeira do Moinho

Fuchsia boliviana

in der Ribeira do Moinho

in der Ribeira do Moinho

Madre der Levada da Achada Grande

Levada da Achada Grande

Fazit: diese abwechslungsreiche Runde kann man in jeder Jahreszeit immer wieder gehen

Wegstrecke: 9 km (11,8 km im Original)

Höhendifferenz: ↗↘ 370 m (520 m im Original)




Parque Ecológico do Funchal

Um dem Wolkengrau zu entfliehen, musste man in der letzten Woche hoch hinauf. Ab 1000 m +/- war der Himmel blau. Nach einer längeren Wanderpause begannen wir ganz sachte mit einer Runde durch den ökologischen Park oberhalb von Funchal. Seit unserem letzten Besuch vor vier Jahren hat sich doch einiges verändert. Wie überall gibt es ein Parkplatzproblem auch an der ER 103. Verständlich, denn mittlerweile sind dort oben Ferienchalets und eine Hütte zur Einkehr. Waren wir damals noch alleine auf dem PR3 unterwegs, so kommen uns nun jede Menge Leute von oben her entgegen. Wir vermuten, sie fahren mit dem Bus zum Pico do Areeiro und steigen dann über den Wanderweg ab. Nicht alle sehen glücklich aus, obwohl der Weg in einem wirklich guten Zustand ist.



Kurz vor dem Casa do Burro biegen wir nach links ab, es reicht mit dem "Gegenverkehr"! Auf den Wegen, die kreuz und quer den Parque Ecológico durchziehen, sind wir nun wieder alleine unterwegs. Allerdings haben wir eine Menge summender Begleiter: Wespen! Deshalb meiden wir die schmalen Pfade, die ja unweigerlich durchs Ginstergestrüpp führen, und bleiben auf den breiten Wegen - bergab ist das garnicht so unangenehm. 









Fazit: eine schöne Runde zum Genießen und durch die Bäume schauen

Wegstrecke: 6,5 km

Höhendifferenz: ↗↘ 350 m



Levada da Senhora - wo Rabaçal noch wirklich schön ist

Wenn wir nur mal eine kleine Runde nicht weit von zuhause drehen wollen, dann lockt natürlich Rabaçal. Um Himmels willen - werden viele denken, die die Massen von Menschen und die verdreckten Wege in den letzten Jahren dort erlebt haben. Aber es gibt eben auch noch viele versteckte Wege, wie beispielsweise die stillgelegte Levada da Senhora, wo wir alleine unterwegs sein können und von den Tausenden von Touristen allenfalls mal Stimmen hören. 

Eine kurze Wanderung beginnen wir am Parkplatz Caldeira, steigen von dort über den Zickzack-Weg (PR 6.7) hinauf zum Speicherbecken. Im oberen Bereich ist der Wanderweg sehr mit Stechginster zugewachsen. Die Pflege der offiziellen Wanderwege lässt sehr zu wünschen übrig. Wir weichen aus auf die Trasse des Druckrohrs, wo regelmäßig gemäht wird. An der Straße angekommen, bahnen wir uns einen Weg durch die wild parkenden Autos, reihen wir uns für 300 m in die Menschenkolonne ein und tauchen dann naserümpfend ab in unseren versteckten Weg, der auf den ersten Metern als open-air-Toilette missbraucht wird. Danach ist es nur noch schön, vorausgesetzt man liebt wilde Wege.

Über den Pico Gordo wandern wir auf einem aufgegebenen Fahrweg zurück zum Parkplatz.










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Eine zweite Variante, die besser im Winter zu begehen ist, beginnt an der ER 209 (Wandertafel PR 6.5). Über die alte Trasse der ER 105 kommt man zur Madre der Levada do Lajeado. Sie wird auch nur spärlich begangen. Vom großen Speicherbecken führt ein Weg hinunter zur Levada do Alecrim und weiter zum Lagoa do Vento (PR 6.3) Dieses kurze Wegstück ist leider wieder zum Grausen, lässt sich aber nicht vermeiden. Dort, wo das noch gut sichtbare Levadabett den Weg kreuzt, können wir zum Glück ohne den ganzen Trubel weitergehen. Bei den matschigen Stellen oder spätestens beim Felsdurchbruch in der Ribeira Grande kehren alle Touristen um. Das ist auch gut so, denn für den weiteren Weg braucht man im Sommer ein Gertel, um sich den Weg durch das wuchernde Brombeergestrüpp freizuhacken. 

Zurück geht es dann über den Pico do Fernandes auf dem  PR 6.5