07 Oktober 2014

Fanal - der Feenwald


Es ist Anfang Oktober und der Sommer ist zurück. Vielleicht haben wir Glück und können einen sonnigen Tag auf der Hochebene Paul da Serra verbringen, mit anschließendem Spaziergang durch den Fanal. Dieser uralte Wald mit seinen vielen hundert Jahre alten Lorbeerbäumen hängt zwar auch im Hochsommer meist in den Wolken, aber diese verleihen der Landschaft wiederum ihren mystischen Charakter.





Ein kalter Wind aus Nordwest empfängt uns, als wir die Hochebene erreichen, Wolken ziehen über uns hinweg. Inzwischen wissen wir ja, wie wechselhaft das Wetter in den Bergen ist und fahren gleich weiter Richtung Fanal. Die Wolken sind hoch, also gehen wir vom Forsthaus erst mal los. Es gibt zwar einige Wegmarkierungen für eine Rundwanderstrecke, aber die Wege sind nicht wirklich ausgetreten. Das ist nicht weiter schlimm, wenn man sich auf Sicht orientieren kann, denn der Wald erstreckt sich licht über sanfte Hügel.


Die uralten Bäume - von Flechten, Moosen und Pilzen überwachsen - ziehen uns in ihren Bann. Jeder scheint eine Geschichte zu erzählen aus grauer Vorzeit, als noch kein Mensch seinen Fuß auf die Insel gesetzt hatte. 





Und ganz plötzlich senkt sich eine tiefe Wolke über den Wald, Sicht keine 20 Meter! Es wird kalt und nass und ganz still um uns herum. Zur Not könnten wir in einem Stamm Schutz finden, aber noch regnet es nicht und wir wollen zurück.


In Nordrichtung sind die steil abfallenden Hänge, also Richtung Süden, denn dort verläuft die Straße. 
Wir stapfen durch dichtes Farnkraut und sind glücklicherweise schnell wieder "auf Kurs" und erreichen das Forsthaus ein wenig durchfeuchtet. 
Das Picknick muss warten, bis wir auf dem Rückweg nach Calheta an einem sonnigen "Miradouro" an der Küste oberhalb von Madalena do Mar Halt machen. 



Wir beenden den Tag mit einem Bad im Meer, genießen die Wärme bis zum Sonnenuntergang und sind wieder einmal fasziniert von "unserer" Insel mit ihren vielen Gesichtern.

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