06 Mai 2020

von Ponta do Sol in den Cascalho


Levada de Marques Teixeira - Cascalho - Levada das Rabaças - Levada do Paúl 2 - Levada Seca

Wanderweg entlang der Levada de Marquez Teixeira


Endlich wieder wandern! Nach sechs Wochen Quarantäne mit kurzen langweiligen Runden ums Haus lockten die Wildnis und die Berge.




Die geplante Tour westlich der Ribeira da Ponta do Sol begann erstmal sehr gemütlich. Das Auto stellten wir oberhalb von Covas am Reservatório das Rabaças ab und wanderten auf der Piste zur Levada de Marques Teixeira hoch. Die Levada ist auf ganzer Länge in ein Rohr verlegt und nur durch Wasserhäuschen und Kontrollschächte sichtbar. Der breite Weg wird - den Spuren und den abgestellten Geräten nach zu urteilen - öfter befahren, ist aber am Wochenende wunderbar ruhig.







Nach drei sehr bequemen Kilometern ist man auf schmalem Pfad unterwegs und passiert mehrere Bachläufe. Für einen Wasserfall ist ein Regencape empfehlenswert. Abenteuerlich wird es erst an der alten Madre der Levada: die kleine Kletterpartie aus dem Bachbett ist auf dem glatten Fels nicht einfach, ich hätte mir ein Seil gewünscht. Der weitere Aufstieg ist im Brombeergestrüpp  schwer zu finden und hinterlässt ein paar Kratzwunden. 



diese seltene Orchideenart,  Nestwurz - Neottia nidus-avis,  ist hier reichlich zu finden


an der zweiten Bachquerung wird man nass

ein Borretschgewächs, die kretische Hundszunge

Kretische Hundszunge (Cynoglossum creticum)

alte Madre der Levada de Marquez Teixeira

Im weiteren Verlauf ist der Pfad etliche Male verschüttet bzw. ausgesetzt. Es brauchte viel Konzentration, deshalb gibt es keine Fotos bis wir die Cascalho-Piste erreichten. Die ist genauso übersät mit großen und kleinen Felsbrocken. Wir machen trotzdem den Abstecher in den Kessel und dort erstmal eine Pause, um die Ausblicke zu genießen.


Levada das Rabaças gegenüber

die verschüttete Levada im Cascalho



Blick aus dem Cascalho durch die Ribeira da Ponta do Sol

Ebenso aussichtsreich ist der Aufstieg auf der Cascalho-Piste. Die Steinschlaggefahr ist hier unübersehbar. 



Tunnelausgang auf der Cascalho-Piste


Blick zum wolkenverhangenen Windpark auf Paúl da Serra


Mit Erreichen der renovierten Levada do Paul 2 sind wir auf 1350 m ganz knapp unter den Wolken. Die Windradbaustelle über uns taucht nur hin und wieder mal auf. Der Duft der gelben und weißen Ginsterblüte ist bei dieser Witterung besonders intensiv.


Levada do Paul 2


über den Arrebentão zur Levada Seca

Levada Seca - kaum noch zu erkennen

Wir verlassen die Levada am Weidezaun und gehen nach dem Übertritt an ihm entlang Richtung Süden. Erstmal noch ein kleines Stück bergauf, dann auf gut erkennbarem Pfad hinunter zum Kiefernwäldchen. Der Abstiegsweg war vor zwei Jahren Teil des Ponta do Sol-Trails und entsprechend gut hergerichtet. Jetzt ist ab dem folgenden Zaunübertritt nichts mehr zu erkennen. Gut, dass wir hier schon mal aufgestiegen sind und uns entsprechend orientieren können: nach den letzten Kiefern, von denen einige kreuz und quer liegen muss ein Farnhang in Richtung Eukalyptuswald gequert werden, dann muss nur noch der Einstieg in die verfallene Levada Sera gefunden werden. Mit Navi gelingt das ganz gut, der Abstieg ist trotzdem mühsam. 
Die letzten 1,5 km geht es zwar steil, aber weitaus angenehmer bis zum Startpunkt bergab.




Fazit: eine aussichtsreiche Wanderung, die zu Beginn sehr leicht ist, in der Runde aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Der Abstieg an der Levada Sera ist zur Zeit nicht empfehlenswert, besser geht man auf der parallelen Piste

Gehzeit: 5 h
Höhendifferenz: 750 m




Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - Ponta do Sol - Pomar de São João - Covas



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