Fajã da Ribeira - Eira do Mourão - Espigão - Meia Legua - Fajã da Ribeira
Das Ribeira Brava-Tal durchqueren wir häufig mit dem Auto auf dem Weg von der Süd- an die Nordküste. Es ist ein tiefer Einschnitt zwischen steil aufragenden, mehrere hundert Meter hohen Felswänden. Mittlerweile mit einer Schnellstraße und einem Betonflussbett durchzogen. Doch es sind diese steilen, grünen Wände und Felsnasen und die alten Treppenwege, die uns diesmal hierherziehen.
Gleich am Ortsausgang von Ribeira Brava liegt die kleine Ansiedlung Fajã da Ribeira. Dort stellen wir unser Auto ab, gehen die einzige Straße bergan und finden bald den Einstieg zum Aufstieg. Die Vereda do Eira do Mourão ist ein Treppenaufstieg zum 450 m höher gelegenen, gleichnamigen Ort. Kurz noch einen freundlichen Hund streicheln, ein paar nette Worte mit den Dorfbewohnern wechseln, die beim fahrenden Gemüsehändler einkaufen, dann sind wir wieder alleine unterwegs.
Blick zurück ins Ribeira Brava Tal |
Wir steigen Treppen bis auf 230 m, dann treffen wir auf einen Querweg, dem wir nach links folgen. Eine kleine, felsgehauene Levada begleitet uns weiter bergauf.
Eine Passage ist komplett renoviert und mit stabilem Geländer neu gesichert. Das Geländer ist frisch gestrichen, noch nicht ganz trocken und - irgendwie niedlich: hat man den Beton mit Kreppband abgeklebt, damit die Stufen nicht mit Farbe bekleckert werden.
Bei ca. 300 m findet sich eine ehemalige eremitische Höhlenbehausung.
Für die Überquerung der Ribeira Funda existiert zwischen den Wasserfällen eine Brücke.
Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir Eira do Mourão (495 m). Hier pfeift ein kräftiger, frischer Wind, der die grauen Wolken vertrieben hat. Wir sehen auf der anderen Talseite Furna, geradeaus auf der Felsnase sitzend, Espigão und dahinter den Encumeaa-Pass
Wir überqueren die Levada do Norte und statt auf der gewundenen Straße weiter hoch zu gehen, nehmen wir einen um den anderen alten Treppenaufstieg durch die blühenden Felder bis kurz vor der Kirche von São Paulo.
Hier folgen wir links dem Wegweiser "Espigão" auf der Straße immer weiter bergauf. Auf einer Höhe von 860 m beginnt der Abstieg zunächst ganz moderat auf dem "Panoramaweg": eine relativ neue Straße, die kaum befahren wird ( ein Auto während unserer Tour)
Dann erreichen wir Espigão. Ein seltsamer Ort mit sehr unfreundlichen Hunden. Die Menschen scheinen hier sehr verschlossen. Außerdem haben sie ein sehr entspanntes Verhältnis zur Müllentsorgung. In den Bachbetten rund ums Dorf liegen Baureste, Kühlschräncke, Autoteile, etc.
Na ja, wir gehen ziemlich zielstrebig auf unseren Abstieg zu, die Vereda do Espigão.
Ein Treppenabstieg, der zur Zeit ebenso renoviert wird wie die Vereda do Eira do Mourão - mit kräftigen Geländern und viel Beton - und "interessanten" Verhaltens- und Sicherheitshinweisen!
Renovierung in Arbeit |
ursprünglicher Zustand |
Es gibt vielleicht noch 70 Höhenmeter mit Natursteinstufen, die noch keinen Beton gesehen haben.
Sicherer wird der Weg, aber die Schönheit ist perdu. So oder so ist dieser Abstieg ein Eintauchen in die grandiose Landschaft von Madeira. Nur einen Felsrücken entfernt von der Via Expresso 4 lässt sich ein wildes Tal mit mächtigen Wasserfällen und rauschenden Bächen - die Ribeira do Espigão - durchwandern. Besonders beeindruckend ist die Passage über den nur zwei Meter breiten Grat des Felsrückens, der die beiden Täler trennt.
Wir erreichen nach fünf Stunden wieder das Ribeira Brava Tal bei Meia Legua, nehmen links eine eiserne Behelfsbrücke und wandern zwischen den Häusern durch eine schmale Vereda bis wir die Brücke beim Einkaufszentrum Continente erreichen. Hier müssen wir über den Fluss und ein Stück entlang der Sportanlagen an der Straße gehen bis wir über die nächste Brücke zurück nach Fajã da Ribeira und zu unserem Auto kommen.
Fazit:
anspruchsvolle Wanderung mit steilem An- und Abstieg auf Treppenwegen, fast durchgängig gut gesichert. Phantastische Ausblicke.
Gehzeit: 5 Stunden
Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - Abzweig São Vicente - nach ca 500 m rechts über die Brücke nach Fajã da Ribeira
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