Paradies goes Madeira: Eine Runde im Nordwesten

28 Mai 2017

Eine Runde im Nordwesten

Achadas da Cruz - Sítio do Pinheiro - Vereda do Calhau - Ribeira do Tristão - Vereda da Ladeira - Ponta da Ladeira - Pombais - Caminho do Pico Alto - Levada do Moinho - Achadas da Cruz - 12,6 km

Let's go west! Die Sonne bescheint den Nordwesten mal wieder zuverlässiger als den Rest der Insel und wir fahren nach Achadas da Cruz. Etwa 500 m nach dem Dorfplatz, gegenüber einer Bar, geht es links Richtung Teleférico. Am ersten Abzweig rechts verlassen wir die Straße und folgen einem schmalen Pfad durch den Kiefernwald bis zur Station der Kabinenseilbahn.

wilde Fuchsien säumen den Pfad

am gegenüberliegenden Hang ist deutlich der Serpentinen-Aufstieg zu erkenen

Hier beginnt die Vereda do Calhau, ein Küstensteig, der früher von den Bewohnern von Achadas, die ihre Gärten am Meer hatten, genutzt wurde. Der Weg zieht sich im Steilhang als Serpentinenpfad nach unten. Bald stehen wir fast senkrecht über der Mündung der Ribeira do Tristão. Den Abzweig in die Schlucht hinein lassen wir erstmal links liegen und steigen bis zum Strand ab.

Es ist ein sehr besonderes Erlebnis am Ausgang der Ribeira vor der Brandung zu sitzen, mit den gewaltigen Felsmassen eines ehemaligen Felsabbruchs.

Ein Stück weit erkunden wir noch die enge Schlucht im staubtrockenen Flussbett, bevor uns eine Felswand den Weg versperrt.

Wir steigen die Vereda do Calhau wieder etwa 100 m hinauf und schwenken hier in die Vereda da Ladeira ein. Der Pfad zieht sich zunächst oberhalb des Flussbetts entlang einer Felskante dahin. Es gab mal Sicherungen, die größtenteils weggebrochen sind. Der Weg ist aber nicht gefährlich.

Dort wo sich im Winter das Wasser zwischen den Felsen herauszwängt, überqueren wir das trockene Flussbett und beginnen den Aufstieg nach Pombais. Der Pfad ist weniger steil als die gegenüberliegende Vereda do Calhau, aber auf dem trockenen Fels rutschen die Lavasteinchen (Lapili) unter den Stiefeln weg. Auch bergauf muss man also sehr auf seine Füße achten!

beim Blick zurück ist der Abstieg/Abzweig der Vereda do Calhau zu erkennen

die Ribeira do Tristão zieht sich mit gewaltigen "Schlünden" tief ins Land hinein

eine der "Gargantas"

Bei 350 m erreichen wir die ersten bewirtschafteten Felder. Auf kleinsten Terrassen werden im Steilhang Süßkartoffeln, Zwiebeln und Bohnen angebaut. Dann stehen wir plötzlich am Ponto da Ladeira - wer braucht schon ein Cabo Girão. Picknicken kann man hier auch und Wasser gibt's mit Fernblick.

Wir halten uns rechts, gehen an zwei Treppenabstiegen vorbei, nehmen den ersten Treppenaufstieg rechts und erreichen kurz darauf den Miradoura do Pombais. Wieder geht es rechts weiter bergauf im Zickzack entlang der Feldlevadas. An der Flanke zu gehen war nicht möglich, denn entweder ist der Weg weggerutscht oder einfach nur total zugewachsen.

Also müssen wir bis zur Querung der ER 101 ein paar Straßenmeter aufsteigen. Nach dem Hortícola-Gelände geht es am Kreisel links in den Caminho do Pico Alto.

Wir versuchen den ersten Weg rechts bergauf - Sackgasse im Montbretien-Farn-Gewirr!

Also noch ein paar Meter weiter bis eine Vertikallevada die Straße kreuzt. Hier geht es sehr spannend nach oben: schnell rauschendes Wasser, aus allen Richtungen, tiefe Gräben rechts und links, Türchen, die in irgendwelche verborgenen Wasserkammern führen - hier könnte man einen Abenteuerfilm drehen.

Dann erreichen wir die Levada do Moinho, der wir gegen die Fließrichtung folgen. Die Levada fließt weiterhin im tiefen Graben, wir laufen etwa 3-5 m höher. Nach der Überquerung der ER 110 wird es richtig schön! Die Levada windet sich um die Schlucht der Ribeira do Tristão durch einen sehr ursprünglichen Lorbeerwald.

Eine der vielen Wassertreppen

der Talschluss der Ribeira do Tristão

Wir kommen aus dem tiefen Urwald wieder in einen lichten Eukalyptuswald und finden bald unseren Abstieg nach Achadas da Cruz. Die Treppen führen geradewegs zu unserem Auto. Perfekt!