Meia Legua - Furna(s) - und zurück
Es soll Menschen geben, die Gefallen daran finden Treppen-Marathons in Hochhäusern zu laufen. Und es gibt Verrückte, die das ohne Challenge und ohne Hochhaus auf Madeira in der freien Landschaft bei hochsommerlichen Temperaturen tun. Wir.
Jedenfalls dachte ich das beim Hinaufsteigen der tausend und mehr Stufen aus dem Ribeira Brava-Tal nach Furna.
stabile Treppengeländer bis oben |
Die Vereda da Vara ist einer von zahllosen Treppenwegen, die in den Steilhängen des engen Tals vor langer Zeit angelegt wurden, als kürzeste Verbindung ins Tal. Sie beginnt in Meia Legua und führt über etwa 1500 Stufen bis zum ersten bewohnten Haus des versteckten Dorfes, das zwischen dem Lombo da Banda d'Alem und den Ausläufern des Lombo do Mouro liegt. Bis man das letzte Haus von Furna im Talgrund der Ribeira das Furnas erreicht hat, sind 1803 Treppenstufen zu überwinden (beim Abstieg gezählt!). Und weil wir noch ein bisschen weiter durch das winzige Dorf, wo es nicht mal eine Bar oder einen Mini-Mercado gibt, herumgestreift sind, haben wir die zweimal 2000 Stufen vermutlich voll gemacht.
unter uns Meia Legua |
imposante Wasserfälle |
Brautmyrte |
die vorletzten Stufen |
Furna(s) |
indisches Blumenohr |
ein geschmückter Brunnen zu Ehren von São João - Johannitag, 24.Juni |
Akanthusblüte |
gegenüber der Abstiegsgrat von Espigão |
gegenüber: Espigão |
Beim Herumstreifen landen wir mal wieder auf der Terrasse eines bewohnten Hauses. Wir entschuldigen uns und fragen nach der richtigen Vereda für einen Rundgang. Zur Antwort: " Ja, diese ist privat, aber das macht nichts, kommt mit!" Wir gehen also mit der resoluten Hausherrin über die Veranda, wo wir die Großmutter im Mittagsschlaf aufschrecken. "Quem é? - wer ist das?"
"Ach, die wollen hier nur einen Spaziergang machen," antwortet die freundliche
Frau, führt uns weiter durch den Hühnerstall und durch ein Gatter wieder hinaus auf eine kleine Levada und entlässt uns mit einem "bom passeio! - schönen Spaziergang!"
Treppen im Dorf |
Für weitere Erkundungen bergauf - wir haben da noch einige Treppen mehr entdeckt - war es uns zu heiß. Das muss bis zum Herbst oder Winter warten. Grundsätzlich ist es wohl besser in dieser verlassenen Region nicht im Sommer zu wandern, denn die Brandgefahr ist nicht unerheblich. Wir sahen sehr viele frische, glücklicherweise kalte, Feuerstellen mitten im Gestrüpp.
Fazit: gut unterhaltener Treppenweg, nur auf den ersten vierzig Stufen etwas ungepflegt, tolle Aussichten
Gehzeit: zwei Stunden hin und zurück, plus etwas Zeit zum Herumstromern
Gesamtanstieg: 520 m
Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - VE 4 Richtung São Vicente - nach dem ersten Tunnel links - Meia Legua - Einstieg nach 300 Metern etwas versteckt zwischen einem umzäunten Grundstück und einem Wohnhaus, siehe Wandertafel
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