Zwei Dörfer auf dem Weg in den Westen Madeiras, abseits der Schnellstraße VE 4, die selten Erwähnung finden, weil touristisch nicht interessant. Als Urlauber nimmt man sie allenfalls auf einer Wanderung entlang der Levada Nova wahr.
in Raposeira windet sich der Wasserkanal zwischen denWohnhäusern durch |
Doch es lohnt sich die Levada mal zu verlassen und einen halben Tag durch die verstreuten Siedlungen und die angrenzenden Felder herumzustreifen. Hier wird noch - oder wieder? - auf den Feldern gearbeitet. Tomaten, Paprika, Auberginen leuchten zwischen Möhrengrün und Zwiebellaub. Auch Pflaumen, Äpfel und Birnen gedeihen gut auf der "schiefen Ebene" 600 m über dem Meer. Es ist das aromatische Obst und Gemüse, das sonntags auf dem Bauernmarkt in Prazeres verkauft wird und so ergibt sich auf unserer kleinen Wanderung auch schon mal ein kleiner Plausch - man kennt sich.
zwischen den Feldern blühen im September die Belladonna-Lilien |
restaurierter öffentlicher Waschplatz in Raposeira |
Es ist eine besondere Ruhe auf diesem madeirensischen Flecken, ein Frieden, der in besiedelten Gebieten selten zu finden ist.
Wer ein Wanderziel braucht, kann den Miradouro do Raposeira ansteuern. Von der Levada Nova geht man auf der Vereda da Atalaia einfach dem Meer entgegen. Die asphaltierte Straße endet beim Geodäten am Pico dos Bodes.
der Miradouro do Raposeira 500 m über Paul do Mar |
Dann führt ein Erdpfad hinaus auf den exponierten Aussichtspunkt, der über dem Abhang wie ein Adlernest thront. Der Weg ist einfach und ungefährlich, trotz der spektakulären Ausblicke in die Tiefe, wo sich der Fischerort Paul do Mar erstreckt.
Wer es anspruchsvoller mag, wird einen der Ab- und Aufstiege wählen, die sich von hier aus alle überblicken lassen. Es sind die alten Handelswege: Fisch nach oben, Kartoffeln, Gemüse und Obst nach unten.
In den letzten Jahren wurde erfreulich viel dafür getan, diese Wege wieder gangbar zu machen. Bis auf den Übergang von Maloeira zum Miradouro sind sie auch alle beschildert.
Es gibt allerdings noch mehr zu entdecken: die Grotten von Raposeira. Noch weiß ich nichts über Entstehung und ehemaliger Nutzung, doch ich werde darüber berichten, sobald ich es herausgefunden habe.
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