Estreito de Câmara de Lobos - Levada do Norte - Garachico - Ribeira Caixa - Estreito de Câmara de Lobos - 8 km
Wir können auch anders. Mal ganz zivilisiert und gemütlich. Eine kurze Spazierwanderung durch die Weinberge entlang der Levada do Norte.
Wir starten oberhalb des Dorfzentrums, die Levada kreuzt hier die Regionalstraße, die nach Jardim da Serra führt. Der Wasserkanal ist mit Platten abgedeckt, wir gehen im Schatten der Weinreben zwischen den Häusern, deren Zugang direkt an der Levada liegt. In den steilen Weinhängen hat die Weinlese begonnen und entlang unseres Weges reihen sich die Erntekisten mit blauen Trauben. In Estreito de Câmara de Lobos gedeihen die blauen Tinta Negra Mole-Reben prächtig. Hier wachsen an den Weinstöcken mehr Trauben als Blätter, und groß und prall und saftig sehen sie aus.
Erst als die Levada in das Tal der Ribeira da Caixa einschwenkt, wird der Weg schmaler. Ein breites Felsband, das als Überhang an der Levada aufragt, kann unterhalb des Kanals bequem umgangen werden.
Dann zieht sich der Pfad gepflegt ins tiefe Tal hinein. Im Talgrund überqueren wir das sommertrockene Bächlein über eine Metallbrücke, danach folgt ein kurzes ausgesetztes Wegstück.
Blick zur anderen Talseite |
Blick auf Câmara de Lobos und Funchal |
Weinhang, der zwischen der Levada und der Vereda "klebt" |
Obstbäume - Kirschen, Birnen, Walnüsse - säumen im weiteren Verlauf die Levada und die Abhänge.
Am Dorfrand von Garachico wollen wir uns entscheiden, ob wir unsere Wanderung mit einer großen Runde oberhalb der Levada oder mit einem Ab- und Anstieg durchs Tal fortsetzen. Zum Überlegen folgen wir erstmal dem Hinweis zur Bar.
Nach Bica und Eis, wofür mal wieder ganz schlitzohrig Levada-Wanderer-Preise verlangt werden, entschließen wir uns zur kleinen Runde und steigen den Treppenweg der Vereda da Escola do Garachico wieder hinunter, vorbei an der Schule, überqueren die Straße und nehmen auf der anderen Seite die schmale Vereda zum Abstieg.
Auf einem schmalen Pfad geht es unter den Obstbäumen hindurch wieder ins Tal hinein. Mehrere Feigenbäume machen einen dichten Tunnel über dem Weg.
Über eine alte Bogenbrücke (leider mit viel Beton verschandelt) queren wir die Ribeira da Caixa.
Der erste Teil des Wiederanstiegs ist ein wenig krautig und durch eingestürzte Feldsteinmauern etwas ruppig. Doch sobald wir die Weinterrassen erreichen, ist der alte Weg gut zu gehen.
Noch ein paar Treppenstufen und wir sind wieder an der Levada.
Das weitere Herumstreunen in den Weinbergen wird leider durch eine bedrohlich aussehende Rauchsäule, die nordwestlich von Estreito de Câmara de Lobos aufsteigt, vereitelt. Innerhalb weniger Minuten schieben sich grau- gelbe Rauchwolken vor den blauen Himmel und weil auch die Dorfbewohner bereits besorgt noch oben schauen, beenden wir unsere kleine Wanderung und hoffen, dass dem Feuer in den Bergen schnell Einhalt geboten werden kann.
Fazit: eine leichte bis moderate Wanderung, je nachdem ob man auf der Levada vor und zurück geht, oder den An- und Abstieg durchs Flusstal macht. Wenige Wanderer an der Levada, über die Vereda trafen wir nur Leute bei der Traubenernte
Gehzeit: zwei Stunden
Ab-/Anstieg: 100 m
Anfahrt: Funchal - Via Rapida, Ausfahrt 4 - Estreito de Câmara de Lobos - an der Kirche vorbei - Richtung Jardim da Serra - nach 600 m auf das Schild Levada do Norte achten.
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