29 Juli 2023

Monte de Trigo

Bica da Cana - Pináculo - Monte de Trigo - Levada do Norte - Amazónia - Levada do Ribeira do Inferno - Variante - Bica da Cana - 12,2 km



Der Monte de Trigo will häppchenweise erkundet werden. Bei mir dauert das jedenfalls meist ein bis zwei Jahre, bis ich mir einen Berg mit so vielen Felshängen zutraue. Was also immer noch fehlte, war die Etappe zwischen dem Pináculo und der Levada do Norte. Und heute passte alles: die Installation einer Auf/Abstiegshilfe, das Wetter und die körperliche Befindlichkeit (ist ja leider nicht mehr so ganz selbstverständlich 😢

Die Frage, ob der Bergrücken besser im Auf- oder Abstieg zu machen sei, ist nicht eindeutig zu beantworten. Aus der Erfahrung weiß ich, dass ich für den Aufstieg in steilen Felshängen oft zu klein bin, d.h. ich komme an die Felskante oder den Ast oder Baum einfach nicht heran, an dem ich mich hochziehen könnte. Es geht nur mit Ziehen oder Schieben - beides gefällt mir garnicht. Da hangel ich mich lieber nach unten. 

Also wandern wir erstmal gemütlich von Bica da Cana entlang der Levada da Serra bis zum Pináculo, dem markanten Felsen, der aussieht wie ein kleiner Zuckerhut und aus vielen Richtungen weithin sichtbar ist. Von hier aus beginnt der Abstieg zunächst ganz moderat am Fuße westlich des schwarzen Kegels, dann auf eindeutiger Spur bergab bis zu seinem kleinen Ebenbild. Die Steil- bzw. Senkrechtabstiege wechseln sich mit schmalen Traversen entlang der Basaltwände ab. Die schwierigste Stelle ist seit einigen Monaten mit zwei Leitern entschärft.





Pináculo


durch ein Baumfenster - Blick ins São Vicente-Tal



der "Mini"Pináculo

São Vicente-Tal

Blick aufs Zentralmassiv

Blick über die Boca da Encumeada zu den Picos

die erste hilfreiche Leiter


die zweite Leiter



die Leitern machen eine wirklich schwierige Passage einfach


Kurze Zeit später gabelt sich der Weg und wir nehmen den rechten Abzweig und schwenken ein in die Schlucht der Ribeira do Monte de Trigo ein. Auch im Sommer rauschen die Wasserfälle gewaltig. Der Pfad ist hier etwas verwachsener - weil mehr Sonnenlicht hereinfällt, aber immer noch eindeutig zu verfolgen. Die große Levada do Norte erreichen wir direkt am Eingang des zweiten langen Tunnels.



Cascata da Ribeira do Monte de Trigo


Ab hier geht es auf bekannten Wegen zunächst durch den Tunnel, dann über die "tausend" Stufen hoch nach Amazónia. Und heute haben wir tatsächlich mal einen wolkenfreien Himmel und eine 360 Grad-Aussicht.



An der stillgelegten Levada do Ribeira do Inferno (oder Plaino Velho, wie sie früher hieß) trocknet im lichten Schatten bald der Schweiß und wir sammeln nochmal Kräfte für den Schlussanstieg, den wir über einen Shortcut machen. Dieser Weg ist zum einen kürzer als der beschilderte Wanderweg, dazu noch hundertmal schöner als der grausam renovierte PR 17 zum Casa Caramujo.


Tunnel an der Levada da Ribeira do Inferno



der Shortcut

Fazit: eine tolle und einsame, aber anspruchsvolle Runde. Sie erfordert gute Kondition, Orientierungsvermögen und absolute Trittsicherheit.

Bilder und Beschreibungen zum bekannten Wegeverlauf findet ihr unter den Stichworten "Bica da Cana", "Levada do Norte", "PR 17" und "Levada do Plaino Velho"



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