30 Juni 2024

durch die Ribeiras von Paúl da Serra zum Beijo das Águas

Ribeira Grande - Ribeira d'Água Negra - Ribeira dos Cedros - 15,2 km

Eine anspruchsvolle Runde, die entlang und durch die großen Bäche und deren (besonders im Winter) eindrucksvolle Wasserfälle auf der Hochebene von Paúl da Serra führt. Ruhiges, trockenes Wetter und einigermaßen Sicht sind entscheidend für das gute Gelingen dieser Wanderung. 

Gehzeit: 6 h

Höhendifferenz: ↗↘ 670 m

GPS: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/levada-da-senhora-poco-redondo-beijo-das-aguas-174563837




Ribeira Grande




Ausstieg aus dem Levadatunnel

Levada da Senhora am Kriechtunnel

Aufstieg zur Levada do Alecrim

Lagoa do Vento


Poço Redondo


Ribeira dos Cedros

Beijo das Águas







Ribeira d'Água Negra

Wir starten früh auf Paúl da Serra an der ER 209. Zunächst wandern wir auf dem PR 6.5 zum Pico Fernandes mit Blick auf das große Speicherbecken. Nach einem kurzen Abstieg (weiter auf dem PR Richtung "25 Fontes") erreichen wir den Pfad, unter dem sich die antike Levada da Senhora befindet. Wir halten uns links und sehen immer mal wieder die Reste des einfachen Levadabetts. Mit dem Abstieg in die Ribeira Grande beginnt die erste Kletterpartie. Ehemals wurde das Wasser der Levada über eine schmale Brücke und weiter durch die kleinen Tunnel am gegenüberliegenden Ufer geleitet. Wir müssen nun hinunter ins Bachbett. Aus einem der Tunnel im Fels am gegenüberliegenden Ufer sehen wir bereits ein Knotenseil baumeln, das uns beim Hinaufklettern gute Dienste leisten wird. In gebückter Haltung passieren wir die 5 m Tunnel im Fels und treten auf der anderen Seite mit Vorsicht zur Levada hinunter. Nach wenigen Metern auf der Felskante lässt sich die Levada, jetzt deutlich als Graben sichtbar, entspannt verfolgen. Wir treffen nach etwa 20 Minuten auf den PR 6.1, der hinunter zum Lagoa do Vento führt. Weil wir die Levada da Senhora noch weiter erkunden wollen, bleiben wir auf dem nun etwas verwachsenen Pfad geradeaus. Nach einer guten halben Stunde treffen wir auf einen Kriechtunnel, durch den die Levada hindurch führte. Dort kehren wir um, gehen etwa 400 m (15 min) zurück und erkennen auf der rechten Seite den Aufstieg, der uns zur Levada do Alecrim bringt. Gegen die Fließrichtung wandern wir entlang des Wasserkanals bis zum beschilderten Abzweig "Lagoa do Vento". Hier sind doch recht viele Leute unterwegs, besonders auf dem Abstiegsweg, den die meisten schwer keuchend wieder hoch kommen. Der Lagoa ist ebenfalls ziemlich belagert, aber nahe am Wasserfall lässt sich noch ein Plätzchen für eine kurze Pause finden. Dann verlassen wir den Trubel endgültig: am gegenüberliegenden Ufer führt eine deutliche Spur durch die Baumheiden extrem steil bergauf. Bis wir auf dem schmalen Pfad links und Höhe haltend weitergehen, gähnt neben uns bereits der Abgrund, nur durch lockeres Buschwerk ein wenig kaschiert. Es bedarf hier absoluter Trittsicherheit und Achtsamkeit. Nach einer Felspassage schwenkt der Weg nach rechts und bringt uns wieder auf sicheres Gelände. Wir kreuzen den vom Pico Fernandes kommenden Weg zu den "25 Fontes", gehen auf gutem Weg geradeaus weiter durch den Baumheidewald und können bald zur Ribeira d'Água Negra absteigen. Im Bachbett angekommen müssen wir nur noch ein paar Meter gegen die Fließrichtung gehen, um in den Schlund des Poço Redondo einzutauchen. Auch wenn im Sommer der Wasserfall nur ein kleines Rinnsal ist, bleibt dieser Ort wirklich beeindruckend. Das Farbspiel im Wasser ist bei hohem Sonnenstand faszinierend. Der Weiterweg aus dem Poço ist eindeutig. Gleich nach dem Aufstieg aus dem Bach heraus teilt sich der Weg, wir bleiben links. In der Folge werden wir weitere Abzweigungen finden, die mit dem GPS-Daten jeweils kontrolliert werden sollten. Bei der ersten bleiben wir rechts, bei der zweiten links, bei der dritten wieder rechts. Der Abstieg ins Bachbett der Ribeira dos Cedros erfolgt über eine 6 m hohe Felswand, nicht einfach, aber mit den Baumheiden zum Festhalten gut machbar. Dann müssen wir uns den Weg durch das Bachbett aufwärts suchen. Der Weg heraus am anderen Ufer ist nach etwa 30 m deutlich erkennbar. Zuvor wollen wir jedoch durch die enge Schlucht bis zum Wasserfall "Beijo das Águas". Je nach Jahreszeit lässt der Wasserstand im Bach die Passage mehr oder weniger zu. Im Winter kann es schwierig werden bis zu den sich küssenden Wassern vorzudringen. Wieder zurück am Ausstieg kraxeln wir über deutliche Trittstufen aus dem Bach heraus und gelangen an eine 8 m hohe Felswand. Hier ist der Aufstieg über eine Leiter gesichert. Extrem steil setzt sich der deutliche Weg fort bis wir unterhalb eines dünnen Wasserfalls ein Bächlein überqueren. Nun ist der Anstieg sehr viel gemäßigter, und bald erreichen wir einen kleinen Miradouro, der einen schönen, weiten Blick über die von Schluchten durchzogenene Berglandschaft bietet. Wenig später treffen wir auf die Vereda dos Balcões, eine alter Verbindungsweg von der Hochebene Paúl da Serra zum Fanal. Wir gehen rechts, stoßen auf den PR 13, und verlassen ihn wieder an einer (derzeit zerstörten) Holzbohlentreppe. Rechts davon geht unser versteckter Weg weiter und wir tauchen in ein wahres Labyrinth aus kreuz und quer wachsenden Baumheiden. Der deutlich sichtbare Pfad windet sich für eine halbe Stunde ohne wesentliche Höhenunterschiede durch den lichten Wald. Nach der Überquerung eines meist trockenen Bachlaufs muss auf eine Weggabelung, geachtet werden. Wir bleiben rechts bergauf (links führt ein Pfad zur ER 209). Dann treten wir heraus auf einen baumfreien, mit Farn bewachsenen Hang. Leicht ansteigend nähern wir uns der Ribeira da Água Negra im Oberlauf, deren kleine Wasserfälle wir bald rauschen hören. Bei einer Wegteilung - rechts kann man zum Bach hinuntersteigen, um dort am Ufer ein wenig zu verweilen – wandern wir nach links hinauf und kommen wieder in niedriges Baumheide-/Ginstergebüsch. Wir folgen dem Weg immer links bleibend und ansteigend parallel zum Bachlauf, bis wir nahe seiner Quelle auf die andere Uferseite wechseln und rechts eines einzeln stehenden, großen Baums weglos die Uferböschung hinaufkraxeln können. 100 m weiter treffen wir auf die vom Hinweg bekannte Graspiste, die uns nach links zum Startpunkt an der ER 209 zurückführt.


weitere Wanderungen in dieser Region:

https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2024/02/wasserfalle-und-versteckte-wege-in.html

https://paradies-goes-madeira.blogspot.com/2024/03/paul-da-serra-beijo-das-aguas.html 

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