25 April 2016

Streifzüge über den Campo Grande


Thymian"Bett"
Nach den heftigen Regenfällen der letzten Woche endlich Sonne satt!
Beste Bedingungen, um auf der Hochebene Paúl da Serra umherzustreifen und mal wieder was Neues zu entdecken. Es ist viel weniger nass als erwartet, und wir lassen uns darauf ein, querfeldein über den Campo Grande zu stromern.


Die Farnwiesen sind noch braun, der Stechginsterbewuchs ist großflächig beseitigt, trotzdem kratzt es an den Waden. 
Mal folgen wir erkennbaren Trampelpfaden, mal gehen wir einfach nur auf Weitsicht auf den einzigen echten Gipfel zu, den Pico Ruivo do Paúl. Ganz unscheinbar ragt die runde Kuppe aus der Ebene.


Storchschnäbel machen kleine, bunte Tupfen

Ein paar Mal müssen dann aber doch die flüssigen Wiesen umlaufen werden, bis wir bei der Estanquinhos-Quelle auf den beschilderten Pfad treffen, der zum Gipfel weist. 



Dort oben, auf 1640 m Höhe beschert uns der wolkenlose Himmel traumhafte Ausblicke hinunter ins Sao Vicente-Tal, Richtung Osten auf das Zentralmassiv, Richtung Westen über Paúl da Serra mit seinen Windrädern und den Wolken, die heute an der Südflanke kleben bleiben.

Campo Grande

Madeiras Bergwelt

São Vicente Tal

Estanquinhos

Nach dem Abstieg werden auf dem lauschigen Picknickplatz von Estanquinhos erstmal die Wanderstiefel ausgeleert - bei den Mengen Farnkraut könnte man eher an Komposteimer denken.



An der winzig kleinen Levada stiefeln wir erleichtert und gestärkt unter Birken (es sind die ersten Birken, die ich auf Madeira gesehen habe) zurück auf den Campo Grande bis Lajeado. 


Ein kurzes Wegstück auf der alten Straße, dann noch eine kleine Verirrung auf der Suche nach dem Zugang zur Leveda do Lajeado und ein kurzer Abstieg und wir erreichen die Madre.


Sie ist nicht sehr lang, diese Levada, aber für mich gehört sie eindeutig in die Kategorie "märchenhaft". Der Wasserlauf ist fast durchgängig mit Natursteinen gefasst  und so fließt sie wie ein Bach, laut glucksend, mal schmal, mal breit links neben uns her. Über uns zaubern die Baumheiden ein filigranes Licht- und Schattenspiel und rechts unter uns rauscht die Ribeira do Lajeado.





Als wir dieses "Naturtheater" verlassen schweift der weite Blick über das Janela-Tal, die ersten Kühe tauchen auf und wir schließen unsere Runde über den Campo Pequeno wieder querfeldein.






Fazit: einen Streifzug dieser Art kann man wirklich nur an Tagen mit Wolkenfrei-Garantie unternehmen. Trotzdem sollte der Himmel immer gut im Blick bleiben, denn die Möglichkeit sich zu verlaufen ist groß, wenn die Fixpunkte weg sind.






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