30 März 2017

Wandern auf Porto Santo

Wanderung auf der Hochebene von Terra Chá

Nur wenige Kilometer hinter Pedregal, an der Straße von Camacha nach Serra de Dentro beginnt ein ehemaliger Eselpfad mit Aufstieg zum Pico Branco und Terra Chá. Die längst aufgegebenen Terrassenfelder der sanft abfallenden Hänge waren frühen dem Anbau von Gerste gewidmet. 




Der Weg führt über eine Trasse entlang einer gewaltigen Prismen-Felsformation aus weißem Sandstein, der Rocha Quebrada. Danach geht es in Serpentinen aufwärts, begleitet von den eigenwilligen Rufen der Sturmvögel. Am Cabeço do Carangueira trennt sich der Weg. Links hoch geht es zum zweithöchsten Gipfel von Porto Santo, dem Pico Branco mit 450 m. Sein Name könnte von der weißen Steinsäule an seiner Spitze stammen oder von den weißen Flechten (urzella = Rosella sp.), die wie weiße Bärte an den Felsen wachsen und früher von Porto Santo aus exportiert wurden, um daraus Farbe herzustellen.





Pico Branco


Pico Branco Gipfel


Nach ausgiebiger Rundumschau über die Insel und entlang der Küsten steigen wir ab zum Wegekreuz und wandern weiter über einen breiten Felsgrat. Die auf dem Felsen dominierenden Zypressen (Cupressos macrocarpa) wurden Anfang des letzten Jahrhunderts gepflanzt. Ein Aufforstungsprogramm, das die Errichtung von neuen Mauern und Terrassen einschloss, um das Schwinden der Vegetation und die fortschreitende Erosion aufzuhalten. 





Auf dem Miradouro von Terra Chá hat man das Natursteinhäuschen restauriert, das den Helfern dieser fortwährenden Arbeiten Unterkunft bieten soll. Unterhalb dieses Platzes befindet sich die "Furna dos Homiziados", ein altes Versteck für Flüchtige vor dem Gesetz und Flüchtlinge vor Piratenangriffen. Laut Legende sollen etliche der Schutzsuchenden ihr Leben beim Abstieg verloren haben.



Wir gehen lieber auf gleichem Wege zurück und genießen die vielen spektakulären Ausblicke, die diese Wanderung bietet: zum Calhau Serra do Dentro (wo wir später im Restaurante Porto das Frades essen werden), zum Pico do Concelho, zur Ilja da Cima, zum Pico do Maçarico, nach Portela, zur Rocha de Nossa Senhora, zum Pico Ana Ferreira und Espigão dor Morenos und weiter über den Strand nach Calheta und die Ilhéu do Baixo.
Und natürlich gilt mein Blick auch den vielen unscheinbaren Spezies einer endemischen Flora, die größtenteils auf der roten Liste der aussterbenden Arten steht und sich einzig in diesem Gebiet der Insel erhalten haben. 







Fazit: diese Vereda, die als Percurso Pedestre Recomendado 1 Porto Santo (PS PR 1), als Wanderstrecke empfohlen wird, steht auf meiner persönlichen Hitliste ganz weit oben: einzigartige Natur, phantastische Ausblicke, gut gepflegter Wanderweg mit stabilen Holzgeländern als Sicherung. 

Mittelschwere Wanderung, Höhenunterschied ca. 280 m

Gehzeit: 3 Stunden für Hin-und Rückweg


Wichtig: unbedingt reichlich Wasser mitnehmen, es gibt keine natürlichen Quellen


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